Endlich ist sie da, die Spielereview zu Deus Ex: Mankind Divided. In meinem Ersteindrucksbeitrag war ich positiv angetan von diesem Spiel. Hat sich dieser Eindruck gehalten oder gar verbessert bzw. verschlechtert? Finden wir es heraus.
Handlung
Mankind Divided spielt 2 Jahre nach dem Vorgänger Human Revolution (HR). Die Welt hat sich verändert. Nach dem Opti-Vorfall, durch ein Computersignal verfielen Augmentierte auf der ganzen Welt einer Raserei, am Ende von HR leben die Augmentierten, Menschen mit mechanischen Verbesserungen/Prothesen, am Rande der Gesellschaft und werden in eigenen Städten (im Spiel als Gettos bezeichnet) zusammengepfercht.
Adam Jensen, der Protagonist von Human Revolution, arbeitet inzwischen eine Spezialeinheit von Interpol und ermittelt gegen eine Gruppe von augmentierten Terroristen. Gleichzeitig versucht er die Machenschaften der Illuminaten aufzudecken, da diese bereits in die Ereignisse des Vorgängers verwickelt waren, jedoch die Wahrheit verschleiern konnten. Das Signal, welches den Opti-Vorfall verursachte, sollte ursprünglich den Illuminaten die Kontrolle über alle Augmentierten verschaffen, was jedoch scheiterte und die „mechanische Apartheid“ (Bezeichnung der Entwickler) in die Welt setzte
Die Handlung klingt sehr spannend und sie befasst sich auch mit Themen wie Rassismus, Transhumanismus & Terrorismus jedoch stellte sich nie wirklich die gleiche Spannung ein welche Human Revolution zu bieten hatte. Mir fehlten zum einen die faszinierenden Charaktere & zum anderen fehlten mir die Höhepunkte, welche Human Revolution so besonders gemacht haben.
Aber, es gibt immer ein aber, wo die Hauptmissionen eher schwächeln, erzählen die Nebengeschichten viele interessante Geschichten, die die Welt um einiges lebendiger & glaubhafter macht.
Gameplay
Wo das Spiel in der Handlung versagt, punktet es dafür umso mehr im Gameplay. Alle Aspekte, die das Spiel so gut gemacht, hat, wurden übernommen und verbessert. Um einiges sogar. So hat Adam nun einige neue Fähigkeiten wie die Icarus-Landung, welche nicht nur extrem cool aussieht, sondern auch sehr effektiv ist, um Überraschungsangriffe durchzuführen.
Auch das Deckungssystem funktioniert nun besser und der Kampf ist nun bei Weitem weniger frustrierend als damals in Human Revolution. War dort noch heimliches Vorgehen der ideale Weg, so stehen nun dem Spieler alle Möglichkeiten offen. Entweder man schleicht sich unbemerkt durch die Gegner oder man schießt sich den Weg mit brachialer Gewalt frei. Ich habe mich immer für den Mittelweg entschieden.
Kämpfen, wenn es angebracht war und verstecken bzw. heimlich Vorgehen, wenn meine Chancen zu schlecht standen. Meine Lieblingskombination, unter den Augmentierungen, waren auf Maximum geskillte Tarn- und Hackingaugmentierungen sowie die Smart Vision, mit der man Gegner & besondere Objekte besser sehen kann. Bei den Waffen war meine erste Wahl immer die Standardpistole, mit Upgrades, zu denen ich gleich komme, und die Elektroschockpistole, mein Liebling aus Human Revolution.
Wie im Vorgänger kann man die meisten Waffen mit Upgrades verbessern. Diese können z. B. ein Schalldämpfer oder ein spezielles Visier sein. Jedoch kommt auch hier noch ein neues Element hinzu, und zwar das Craften. Mithilfe von Zubehörteilen können unter anderem Waffen verbessert werden, so wird aus einer halb automatischen Pistole mit Einzelfeuer eine vollautomatische Waffe, aber auch kleinere Gegenstände wie ein Multitool (ein Werkzeug zum hacken) können erstellt werden.
Das Gameplay gehört für mich zu den größten Stärken von Mankind Divided. Es kommt selten vor das in einer Fortsetzung alte Stärken mit neuen Elementen so harmonisch zusammengeführt werden.
Grafik & Technik
Auch auf grafischer Ebene weiß das Spiel zu gefallen. Der Schauplatz des Spiels ist die schöne Stadt Prag und ich muss sagen, dass ich sehr beeindruckt war. Zwar mangelt es dem Spiel an richtiger Abwechselung (im Vorgänger waren wir in Detroit, Hengsha, Panchaia und ein paar Orten mehr) was Schauplätze angeht, fast das gesamte Abenteuer sind wir in Prag unterwegs, aber dennoch ist die Stadt sehr schön gelungen und mit Geschichten vollgestopft. Die Charaktermodelle sehen sehr schön aus, auch die Texturen sind sehr schön und so manches hübsche Detail lässt sich finden
Leider ist Prag relativ farblos, aber das passt wiederum zur eher düsteren Atmosphäre der Geschichte.
Was mich an der Grafik bzw. in diesem Fall auch an der Technik des Spiels etwas stört, sind die Animationen der Figuren. Im Ersteindrucksbeitrag habe ich es bereits erwähnt, gewisse Gesten der Figuren wirken einfach übertrieben und extrem ausufernd. Gerade in einigen Dialogen, die eher Belanglosigkeiten beinhalten, wirkt Übertriebenes „schlenkern“ mit den Armen mehr lächerlich als realistisch. Weniger ist oft mehr.
Auch die Lichtsetzung ist über weite Teile sehr gut gelungen und gerade der Anfang in Dubai sieht wunderschön aus. In Kombination mit der hohen Schattenqualität bekommt man bereits im Prolog sehr schöne Panoramen bzw. ein atmosphärisches Gebiet. Schade das man Terroristen bekämpfen muss.
Grafisch kann Mankind Divied auf jeden Fall überzeugen. Natürlich gibt es Spiele die um einiges hübscher aussehen oder eine wesentlich detailliertere Spielwelt bieten aber gerade im Vergleich zu Human Revolution hat sich einiges getan. Mehr Details, schönere Charakter- & Waffenmodelle, die neuen Augmentierungen sehen auch sehr schick aus & eine allgemein schöner gestaltete Welt sprechen für Mankind Divided.
Technisch läuft das Spiel sehr gut & sehr stabil. Zumindest auf der PS4. Ich habe bereits von vielen Framedrops & rucklern gelesen, jedoch wären mir diese ehrlich gesagt nicht aufgefallen. Bei mir lief das Spiel recht flüssig. Ja ein oder zwei Mal gab es leichte ruckler, aber diese dauerten nicht lange an.
Das einzige was mich an der Technik stört, sind diese elenden ausufernden Gesten.
Soundtrack & Synchronisation
Auf musikalischer Ebene fällt Mankind Divided leider etwas ab. Die klanguntermalung ist Grundlegend sehr angenehm, sie läuft die meiste Zeit leise im Hintergrund und nach einiger Spielzeit hört man sie kaum noch. Natürlich gibt es einige Stücke die besser klingen aber leider kann ich kein spezielles davon nennen.
Dafür klingen die Umgebungsgeräusche sehr gut & allen voran realistisch. Die Wafffensounds wissen zu gefallen. Das Gleiche gilt auch für die Augs. Die große Stärke liegt jedoch in der deutschen Synchronisation. Die Sprecher machen alle einen hervorragenden Job und einige Sprecher aus dem Vorgänger, wie der von Adam Jensen, kehren für eine weitere Rolle zurück.
Ich war positiv überrascht, und auch wenn einige Dialoge eher langweilig geschrieben sind, zumindest sind Adams einsilbige Antworten, eher weniger aussagekräftig, gibt es dennoch einiges auf die Ohren.
Fazit
Mein positiver Ersteindruck blieb während des Spieldurchlaufs bestätigt. Viele meiner Erwartungen wurden erfüllt, manche sogar übertroffen. Nur auf der erzählerischen Ebene fällt Mankind Divided leider ab. Die Hauptstory plätschert vor sich hin und wirkt eher wie eine Fillerfolge eines Animes vor dem großen Showdown. Dafür reißen die Nebenmissionen wieder einiges raus. Dort werden zwar kürzere aber dafür um einiges spannendere Geschichten erzählt als in den eigentlichen Hauptmissionen.
Vom Gameplay gibt es kaum was zum meckern, das Spiel hat zwar kein so schnelles Movement, wie ein reiner Shooter, aber das ist zumindest für mich kein Problem.
Die Grafik weiß ebenfalls zu gefallen. Dass gleiche gilt für die Synchronisation. Der Soundtrack geht in Ordnung.
Ich kann Deus Ex Mankind Divided auf jeden Fall weiterempfehlen. Wer den Vorgänger mochte, wird hier nur minimal enttäuscht sein da die positiven Werte, die negativen überwiegen. An alle die den Vorgänger nicht kennen kann ich nur sagen: Entweder das Infovideo im Spiel ansehen, welches die Handlung des Vorgängers sehr gut zusammenfasst, oder direkt Human Revolution zocken. Am besten im Directors Cut, da dieser das Spiel noch mal aufwertet.
Kommen wir nun zur Wertung:
Handlung: • • •
Gameplay: • • • • •
Grafik & Technik: • • • • •
Synchro & Soundtrack: • • •
Wertung: 16 von 20 Punkten.
Note: Empfehlenswert
Das war’s von meiner Seite. Wir lesen uns beim nächsten Mal wieder jedoch mache ich nun ein paar Tage Pause und nutze die Zeit um ein paar kleinere Spiele zu zocken.
Bis Bald!
Fand schon den Vorgänger nicht so pralle, deshalb muss ich noch es nochmal schwer überdenken, ob ich mir DE.MD auch antue. Vielleicht mal, wenn’s im Sale ist.
(Kleiner Hinweis: Die gelben Punkte bei der Bewertung sind auf dem weißen Hintergrund sehr schwer zu erkennen – empfehle dir, eine andere Farbe zu wählen 😉 )
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Vielen Dank für den Hinweis 🙂
Ich denke wenn man auf nen Steam Sale wartet zahlt sich ein kauf aus.
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