Mit Logan erschien vor einigen Tagen der nunmehr zehnte Film des X-Men Franchises. Nicht nur wird in diesem Film Laura (aka X-23), Wolverines Tochter eingeführt, sondern es markiert auch das Ende von Hugh Jackmans Darstellung als Fanliebling Wolverine, aka Logan Howlet in einer großen Rolle.
Im Jahr 2029, ein paar Jahre nach dem Ende von Days of Future Past, gibt es kaum noch Mutanten auf der Erde. Ein stark gealterter Logan aka Wolverine, dessen Heilungskräfte langsam nachlassen, kümmert sich zusammen mit dem Mutanten Caliban, gespielt von Stephen Merchant, um den, inzwischen, an Alzheimer erkrankten Charles Xavier, gespielt von Patrick Stewart, in einem Versteck an der Grenze zu den USA. Die X-Men gibt es nicht mehr.
Als Logan von einer Frau namens Gabriela angeheuert wird sie & ein Mädchen namens Laura aka X-23, gespielt von Dafne Keen, zu einem Ort namens Eden, in North Dakota gelegen, zu eskortieren gerät Wolverine ins Kreuzfeuer einer Organisation namens Transigen und deren kybernetisch verbesserten Söldnern, den Reavers
Nach einer Auseinandersetzung mit dieser Truppe, angeführt von Donald Pierce, beschließen Wolverine & Professor X die kleine Laura nach Eden zu bringen. Während dieses Kampfes zeigt Laura ähnliche Fähigkeiten wie Wolverine, sprich Knochenkrallen mit Adamantium, ein verhalten wie eine Bestie & starke Regenerationskräfte.
An dieser Stelle möchte ich Professor X zitieren „Sie ist wie du. Fast genau wie du.„
Der Film nimmt den Zuseher anschließend mit auf eine emotionale Reise. Wir lernen die Protagonisten durch gut geschriebene Dialoge besser und auf eine neue Art kennen. Logan ist eine Läuterung für Hugh Jackmans Paraderolle, denn mit diesem Film wurde uns die Umsetzung des Wolverine-Stoffes geliefert, die wir seit Jahren wollen. Der Film ist wesentlich brutaler als der Rest des Franchises, nur Deadpool kann hier noch mithalten.
Die Gewalt steht jedoch nicht im Vordergrund, sondern ist nur ein Stilmittel um die Actionszenen glaubwürdiger zu gestalten. Es macht keinen Sinn einen Film über zwei „lebende Waffen“ zu machen ohne dass diese ihre Feinde ohne Gnade töten. Es gibt jedoch ein großes aber. Weder Laura noch Wolverine sind nur Waffen, Wolverine musste auch erst lernen, was es bedeutet ein Mensch zu sein, was eine Familie ist und wie sich das wahre Leben anfühlt, mit Menschen die einen lieben. Laura kennt das alles nicht. Ihr einziger wirklicher Bezug in dieser grausamen Welt ist ihr Vater Wolverine und der ist mit dieser Rolle gar nicht zufrieden.
Auf der Reise nach Norden nimmt sich der Film viel Zeit für die Beziehung zwischen Laura & Wolverine. Als Vermittler fungiert Charles Xavier der zu Beginn per Telepathie mit Laura kommuniziert & Logan daran erinnern will was es heißt Verantwortung für andere zu übernehmen. Man sieht also, dass wir es hier auch zu einem gewissen Grad mit einem Familiendrama zu tun haben.
Eine große Stärke des Films ist, neben der facettenreichen Handlung, der weitestgehende Verzicht von CGI, was auch bei Deadpool wahre Wunder gewirkt hat. Der Fokus liegt mehr auf brachiale Actionszenen mit wenig CGI aber dafür mit viel Körperkontakt und einer starken Choreografie, besonders Laura/X-23 sei hier positiv erwähnt. Ich bin sehr angetan vom eher spärlichen Einsatz der Computertechnik & dafür mehr Einsatz von den Schauspielern selbst in den Kämpfen. So wirkt die Action nicht nur glaubwürdiger, sondern auch roher und weniger überzogen.
Die schnellen Schnitte mit der Kamera verleihen den Kämpfen zusätzliche Dynamik während die langen Einstellungen auf der Reise oder während den Dialogen den Zuseher von der Action runter holen und die Emotionen der Schauspieler bzw. ihrer Rollen glaubwürdig darstellen.
Logan – The Wolverine ist eine der besten Comicverfilmungen aller Zeiten. Wenig CGI aber ein Fokus auf physische Action. Eine starke Leistung aller Schauspieler, jeder fühlt sich wichtig an, sowie eine emotionale Handlung machen diesem Abschluss zum perfekten Ende einer langen Ära. Ich bin gespannt, was in den kommenden Jahren folgen wird und wohin sich dieses Franchise bewegt.
Ich kann diesen Film nur weiterempfehlen, endlich wurde Wolverine geläutert und uns wurde der Film geliefert den wir immer wollten.
Filmdaten
Orginaltitel: Logan
Deutscher Titel: Logan – The Wolverine
Produktionsland: USA
Orginalsprache: Englisch
Laufzeit: 138 Minuten
Regie: James Mangold
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Grüß dich DerStigler,
vielen Dank für den möglichst Spoilerarmen Artikel. Joah ich muss gestehen der letzte Wolverine, Weg eines Kriegers hieß der glaube ich, war wirklich sehenswert und hat meine Erwartungen tatsächlich übertroffen. Logan – The Wolverine geb ich mir auf jeden fall! Aber nicht im Kino, lieber warte ich bis der auf Blue Ray raus ist damit ich den zuhause in Ruhe schauen kann als den Menschen im Kino beim Popcorn schmatzen zuzuhören.
Freuen tue ich mich sehr bis es soweit ist und ja, es ist irgendwie bedauernswert das es der letzte sein wird, zumindest mit Hugh Jackman. Wer weiß was die Zukunft in der Hinsicht noch birgt. Er hat einfach Top in die Rolle gepasst. Seit ich damals Van Helsing gesehen habe bin ich Fan von Hugh!
Gruß
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Danke für das Feedback! 🙂
Ich bin gespannt was du von diesem Film hältst. Was die Zukunft angeht hoffe ich entweder auf einen „Neustart“ der X-Men oder auf einen bzw. mehrere X-Force Filme. Schließlich endet die Bedrohung für die Mutanten nicht.
Vielleicht legt ja Deadpool 2 die Weichen für so einen Film.
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