Für das diesjährige Halloween-Special hatte ich einige Ideen. Zuerst wollte ich eine umfangreiche Reihe über Lovecraft starten, gab diese jedoch wieder auf, da Lovecraft einen äußerst sperrigen Stil hat. Die nächste Idee wäre ein umfangreicher Beitrag zum Thema Horrorspiele. Aus Zeitmangel muss dieser Beitrag jedoch warten. Schließlich kam mir eine ganz simple Idee. Ich stelle euch meine fünf liebsten Horrorfilme & fünf liebsten Horrorspiele vor, beschreibe sie kurz und verlinke euch entsprechende Beiträge. Viel Spaß!
Horrorfilme
Von all den Horrorfilmen, die ich bisher gesehen habe, ist es schwer fünf auszuwählen, die ich als meine Favoriten bezeichnen würde. Mein Kriterium ist der Mehrwert, sprich ich kann diese Filme immer sehen.
Der Exorzist (1974/122 Minuten/USA)
Den Anfang macht mein All-Time Favorite. Bei der Exorzist handelt es sich um einen Horrorfilm aus den 70er Jahren, der wirklich unter die Haut geht.
Die Handlung ist schnell zusammengefasst. Das Mädchen Regan leidet unter massiven Veränderungen in ihrem Verhalten. Zum einen ist sie die liebe Tochter und im nächsten Moment reagiert sie extrem aggressiv und flucht. Ihre Verhaltensstörung wird immer schlimmer. In ihrer Verzweiflung wendet sich Regans Mutter an die Kirche, um dort Hilfe zu erhalten. Ein Exorzismus scheint nach einer ersten Begutachtung unausweichlich.
Der Exorzist gehört zu den Horrorfilmen, die viel Wert auf die Atmosphäre legen und sich langsam entwickeln. Der Horror zeigt sich schleichend, wird jedoch bereits in den ersten Minuten etabliert und erzeugt ein allgegenwärtiges Gefühl des Unwohlseins.
Der Film hat viele denkwürdige Szenen die sicht einbrennen und unter die Haut gehen. Meine Schockszene Nummer 1 ist jene, in der man das Gesicht des Dämons sieht. In keinem anderen Film, der sich mit Dämonen beschäftigt, habe ich mich so sehr vor dem Antlitz des Bösen gefürchtet wie hier.
Alles in allem kann ich der Exorzist uneingeschränkt weiterempfehlen. Für mich ist dieser Film trotz seines Alter der wirkungsvollste & schockierendste reine Horrorfilm, den es gibt.
Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (1979/117 Minuten/USA)
Alien 1 ist einer der einflussreichsten Science-Fiction Horrorfilme, die es gibt und hat großen Einfluss auf das moderne Kino genommen. Da ich die Alien-Filme in einer eigenen Reihe durchnehmen möchte, fasse ich diesen Abschnitt auf das Wesentliche zusammen.
Die Crew des Raumfrachters Nostromo wird durch ein Notsignal zu einem fremden Planeten geleitet. Auf diesem Planeten findet die Crew ein abgestürztes Raumschiff mit Dutzenden Eiern einer unbekannten Spezies an Bord. Ein Crewmitglied wird von einem frisch geschlüpften Parasiten angefallen und zurück zur Nostromo gebracht. Ein schwerer Fehler, wie sich herausstellen wird.
H. R. Gigers Xenomorph hat das moderne Kino und die Filmmonster nachhaltig beeinflusst. War ein Vampir oder ein Werwolf vorher das gruseligste Monster aus Hollywood, wurden mit dieser Kreatur neue Maßstäbe gesetzt.
Es ist jedoch der allgemeine Look, der Alien 1 so besonders macht. Statt eines sterilen und schönen Raumschiffs ist die Nostromo düster, eng, wirkt dreckig und was die Technik angeht eher praktisch gestaltet.
Ein weiteres Merkmal ist neben der stetigen Spannungskurve, eine Anzahl an Subplots um die Nebencharaktere zu beleuchten und Sigourney Weavers Rolle als erste Actionheldin, wobei sie in Aliens: Die Rückkehr zur Hochform auflaufen wird.
Mehr zum ersten Alien-Film wird es in der 2018 kommenden Beitragsserie geben.
Dawn of the Dead (2004/105 Minuten/USA)
Zack Snyder gehört zu meinen liebsten Filmemachern überhaupt. Jeder seiner Filme besitzt eine ganz eigene Ästhetik und einen eigenen Charakter. Egal ob visuell ansprechende Filme wie Sucker Punch und 300 oder epochale Filme wie Dawn of Justice. Jeder Snyder Film hat, ähnlich wie die Filmographie von Ridley Scott einen eigenen Charakter. Bei der Fachpresse kommen viele Filme der beiden Regieseure nicht gut an, ich werde jedes mal hervorragend unterhalten.
Dawn of the Dead von 2004 ist das Remake des Klassikers von George Romero von 1978, der als Zombie bei uns vermarktet wurde.
Die Handlung dreht sich um eine bunte Truppe von Überlebenden, die sich in einem Einkaufszentrum verschanzen, während sich außerhalb die Untoten sammeln. Der Film nimmt sich viel Zeit, um die Figuren zu beleuchten und sie zu entwickeln. So entstehen nicht nur gut geschriebene Dialoge, sondern sehr glaubhafte Figuren. Ein großes Lob geht an den Cast und den Autoren des Drehbuchs James Gunn, schon wieder so ein Filmemacher, den ich mag.
Dawn of the Dead von 2004 gehört zu den besten modernen Zombiefilmen. Die Darstellung von Gewalt und der Charakterentwicklung ist ausgeglichen, was für eine gelungene Dynamik sorgt.
An American Werewolf in London (1981/97 Minuten/USA)
American Werewolf, so der kürzere Titel, gehört zu den besten Werwolfsfilmen, die ich je gesehen habe. Das liegt an der gelungenen Mischung aus schwarzem Humor & Horroreffekten. Im Laufe der Handlung verschwimmen immer weiter die Grenzen zwischen Realität und Traum.
Die beiden Studenten Jack & David reisen durch Europa. Im nordenglischen Hochmoor kommen die beiden ins Dörfchen East Proctor, dessen Bewohner scheinbar etwas zu verbergen haben. In der örtlichen Kneipe sehen die beiden Freunde ein Pentagramm an der Wand und werden von den Dorfbewohnern aus der Kneipe gejagt nachdem sie nach dessen Sinn gefragt. Vorher erhalten die beiden den Tipp, sich vor dem Mond zu hüten und nicht die Straße zu verlassen.
Natürlich ist gerade Vollmond und die beiden kommen von der Straße ab. Zur Belohnung werden sie von einem Werwolf attackiert. Während Jack stirbt, überlebt David schwer verletzt und kommt in ein Londoner Krankenhaus. Von Albträumen geplagt beginnt der Fluch des Werwolfs in David zu wirken.
Was Werwolfsfilme angeht gehört American Werewolf zu den besseren Genrevertretern und punktet mit Witz, guten Effekten sowie einem sympathischen Cast.
Tanz der Teufel (1981/85 Minuten/USA)
Tanz der Teufel oder Evil Dead ist ein künstlerisch wertvoller und experimenteller Horrorfilm von Sam Raimi. Der Film war seiner Zeit viele Jahre voraus und trotz seines B-Movie Charakters muss man dem Film neben Kreativität auch Qualität zusprechen.
Mehr mehr lesen will folgt untenstehenden Link:
Tanz der Teufel/Evil Dead (1981) | Review
Horrorspiele
Horrorspiele auszuwählen ist immer schwierig, da es kein einheitliches Genre für Horrorspiele gibt. Damit meine ich, dass Horrorspiele in der Regel eines oder mehrere Genres in sich vereinen. Alle Horrorspielen haben jedoch ein gruseliges Setting, den Kampf gegen übernatürliche oder biologische Bedrohungen sowie einen Fokus auf Ressourcenmanagment gemeinsam.
Resident Evil Remake (GC, PS3/4, Wii, Xbox 360/One)
Das Remake des ersten Resident Evil gehört, trotz der Altersschwächen (zB. Tank-Steuerung) zu den besten Spielen des Horrorgenres. Besonders die Atmosphäre ist auch nach über 10 Jahren immer noch sehr stimmungsvoll.
Wer mehr lesen will folgten diesem Link:
Resident Evil HD Remasterd | Review
Silent Hill 2 (PS2, Xbox, PC)
Es gab mal eine Zeit, da war Silent Hill eine feste Größe im Horrorgenre. Nach vielen Jahren voller Fehlschlägen und miesen Entscheidungen fiel Silent Hill in die Bedeutungslosigkeit. Aus dem geplanten Silent Hills wurde bekanntlich auch nichts.
2001 sah die Sache jedoch anders aus. Silent Hill 1 war ein Erfolg und Teil 2 nutzte die Stärken der PS2 voll aus.
Hauptcharakter James Sunderland reist nach Silent Hill, nachdem er einen Brief seiner verstorbenen Frau erhalten hat. Einmal in Silent Hill angekommen muss er die Stadt nach seiner Frau durchsuchen. Dabei muss er gegen das Grauen, in Form von deformierten Monstern und dem mysteriösen Pyramide Head, antreten. Faszinierend ist der Umstand, dass alle Monster aus dem Unterbewusstsein von James stammen und verschiedene Aspekte seiner Psyche repräsentieren. Dabei entstehen pervertierte Versionen seiner Fantasien, wobei er auch tatsächlich sehr Krank sein könnte. Silent Hill 2 lädt zur reichhaltigen Interpretation ein und fesselt weiters mit einer dichten Atmosphäre.
Mein einziges Problem ist die grausige Steuerung des Spiels, ähnlich wie bei Resident Evil.
Layers of Fear (PC, PS4, Xbox One)
Platz Nummer 3 geht an die psychodelische Reise in die kranke Psyche eines Malers und die Aufarbeitung seiner tragischen Schicksalsschläge.
Layers of Fear ist ein Adventure aus der Ego-Perspektive in dem man das Anwesen des namentlich unbekannten Malers erkundet. Dabei wird die Geschichte, welche bereits düster beginnt, im Laufe des Spiels immer gruseliger und verstörender.
Es ist die dichte Atmosphäre, die den Reiz von Layers of Fear ausmacht. Dazu erzählt das Spiel keine richtige Story. Der Spiele muss sich die Handlung erarbeiten und aufmerksam nach Hinweisen such. So erschließt sich einem Schritt für Schritt das gesamte Ausmaß des Grauens.
Zusätzlich gibt es noch einen interessanten DLC, der das Kind des Malers behandelt und die Geschichte um weitere Facetten erweitert.
Dying Light (PS4, Xbox One, PC)
Ein Open-World-Horror-Ego-RPG ist ein seltsamer Genremix aber Dying Light gelingt diese Mischung hervorragend und gehört zu den besten Zombiespielen auf dem Markt. Man kann dieses Spiel als eine optimierte Version von Dead Island ansehen. In allen Punkten es Verbesserungen und das Parkoursystem erlaubt eine schnelle Fortbewegung durch die Spielwelt.
Dank eines Online Coop-Modus können bis zu vier Freunde gleichzeitig durch die Stadt Harran streifen, was ebenfalls sehr unterhaltsam ist.
Wer Dead Island mochte, wird Dying Light ebenfalls mögen. Alle anderen sollten ebenfalls einen Blick auf dieses Spiel werfen.
Alien: Isolation (PS3/4, Xbox 360/One, PC)
Zum Abschluss noch ein Spiel welches locker auf Platz 1 hätte landen aber da ich es noch nicht durchgespielt habe wäre dies unfair.
In Alien: Isolation spielt man die Tochter von Ripley, der Heldin der Alien-Filme und erkundet eine Raumstation die den Kontakt zur Außenwelt abgebrochen hat. Dabei trifft man auf das namensgebende Alien und hofft Ripley zu finden.
Alien: Isolation punktet mit einer starken Technik und der besonderen K.I. des Aliens. Dieses Wesen bewegt sich selbstständig durch die Spielwelt und kann überall auftauchen. So entsteht neben dem Gefühl der Isolation eine gewisse Panik wo & wann der Xenomorph erneut auftauchen wird, um sein Opfer zu töten.
Dieses Spiel ist die perfekte Brücke zwischen Film 1 & 2. Die Geschichte ist frisch, das Spiel ist fordernd und die Technik sehr stark. Warum habe ich es aber noch nicht durchgespielt? Nun Alien: Isolation ist ein sehr schweres Spiel, da man sich der Logik des Franchises folgend, kaum gegen den Xenomorph wehren kann.
Im Idealfall flieht man und hofft sich verstecken zu können. Die Chancen sind jedoch sehr gering …
Dieses Spiel würde ich nur Fans des Alien-Franchises empfehlen, da das ganze Spiel purer Fanservice ist.
Das war soweit mein Halloween Special 2017. Was sind eure liebsten Horrorfilme/spiele? Schreibt mir eure Meinung in die Kommentare und wir lesen uns im nächsten Beitrag!