Das Stephen King Special geht nach einer weiteren Pause in die siebte Runde und erneut wurde der heutige Film für Netflix produziert. 1922 basiert auf der gleichnamigen Novelle von King, wobei ich den Film nur als Film bewerten kann, da ich die Vorlage nicht kenne.
Wir schreiben das Jahr 1922. Der Farmer Wilfried James lebt mit seiner Frau Arlette und seinem Sohn Henry in Hemingford, Nebraska. Auf sein Haus ist Wilfried ebenso stolz wie auf seine 30 Hektar Land. Als Arlette‘s Vater stirbt, erbt sie dessen 40 Hektar Land und will es verkaufen, um das mühsame Landleben gegen ein komfortables Stadtleben einzutauschen.
Wilfried will das Land seiner Väter nicht verlassen, was unweigerlich zum Konflikt mit seiner Frau führt. Der Streit zieht sich über Tage hinweg und als sie auch noch Henry mit zu sich nehmen will eskaliert die Situation. Wilfried manipuliert seinen Sohn und stachelt ihn gegen Arlette auf. Schließlich töten die beiden Arlette und werfen ihre Leiche in den Brunnen. Doch mit ihrem Tod kommen die Ratten..
1922 fällt laut Wikipedia in das Genre Horrorfilm, wobei ich den Film eher als Thriller mit einem Hauch Familiendrama beschreiben würden. Ja es gibt übernatürliche & auch leicht gruselige Elemente aber im Grunde lebt der Film von der komplizierten Vater-Sohn-Beziehung und dem Verfall des Protagonisten. Geistig wie physisch. Für beide Arten des Verfalls können die Ratten verantwortlich gemacht werden die mit Arlettes Tod auftauchen und ein fester Bestandteil von Wilfrieds Leben werden. Wo er ist, sind auch die pelzigen Kreaturen.
Ich mag den strukturellen Aufbau des Films. Beginnend am eigentlichen Ende der Handlung sitzt Wilfried in einem Zimmer und schreibt einen Brief. Der Inhalt des Briefes bildet die Ereignisse der Rahmenhandlung.
Die Regel das Stephen King Verfilmungen aus dem Horrorgenre nicht gut sind, greift bei diesem Film nicht da 1922 neben sehr guten Schauspielern, eine interessante Geschichte und ein relativ frisches Setting bietet. Die Mischung aus Thriller, Gruselfilm und Familiendrama ist gelungen, wirft aber auch die Frage auf was der Film denn nun sein möchte? 1922 will ein Film über einen Mann sein, der seine Heimat nicht verlassen möchte und dafür über Leichen geht. Das dabei sein Leben zerbricht, ist eine logische Folge.
Ich kann 1922 als gelungene Kingverfilmung bezeichnen, die weitestgehend ohne Horrorelemente auskommt und mehr auf seinen Cast, die Handlung sowie die Atmosphäre setzt!
Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag und wer mehr zu Stephen King lesen will, folgt diesen Links:
Der dunkle Turm (Film 2017) | Review
All Hail to the King! Stephen King Verfilmungen – eine Beitragsreihe von Ainu89 & DerStigler
Waaas? Noch ein King-Film auf Netflix? Genial! Danke! 😀
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Nichts zu danken! 🙂
Ich hoffe auf mehr King-Filme auf Netflix. 😄
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