Herzlich willkommen zum ersten Kino Doublefeature auf meinem Blog. In diesem Format werde ich in regelmäßigen Abständen zwei Filme, die ich an einem Tag im Kino gesehen habe, besprechen. Den Anfang für dieses Format machen Gringo & A Beautiful Day.
An dieser Stelle ein großes Danke an Ainu89 & Felix, die mich auf dieses Format gebracht haben! Dieser Beitrag ist euch gewidmet.
Eine kleine Info am Rande. Entsprechende Kino Doublefeatures werden auf Instagram oder meiner Facebook Seite im Vorfeld angekündigt. Es lohnt sich also mir auf diesen Plattformen zu folgen. *Schleichwerbung Ende*
Gringo (2018)
Fangen wir also mit Gringo an, einem Film den ich wegen des Trailers für eine klamaukhafte Komödie gehalten habe aber eines besseren belehrt wurde!
Harold Soyinka arbeitet für das Unternehmen Cannabax Technologies, dass eine Marihuana Pille entwickelt hat und diese in Mexiko entwickeln lässt. Bei einer Besichtigung des Werks mit seinen Vorgesetzten Richard (Joel Edgerton) & Elaine (Charlize Theron) erfährt Harold, von seinen Kollegen ungewollt, das er seinen Job verlieren wird. Als auch noch aufkommt das Harolds Frau eine Affäre hat bricht für den Protagonisten die Welt zusammen.
Er verlässt in der Nacht sein Hotelzimmer und täuscht seine eigene Entführung vor um von Cannabax genug Geld zu erpressen um ein neues Leben anfangen zu können. Dabei wird eine Serie von Ereignissen losgetreten die Harold auf eine Reise zu sich selbst schickt und die dreckigen Geschäfte von Cannabax behandelt. Natürlich darf auch ein örtliches Kartell nicht fehlen um das Chaos zu komplettieren.
Der Plot wird aus vielen Sichtweisen erzählt was dem Film eine gewisse Komplexität verleiht aber auch der Übersicht auf lange Sicht schadet da gewisse Entwicklungen nicht immer klar nachvollziehbar sind.
Was die Besetzung angeht kann man von einer soliden Truppe sprechen wobei Charlize Theron trotz ihrer eher kleinen Nebenrolle den Rest locker an die Wand spielt.
Joel Edgerton liefert wie gewohnt eine solide Performance und spielt besser als im 0815 Agentenfilm Red Sparrow. Sehr gut gefallen hat David Oyelowo, der glaubhaft spielt und durch diese, teil schmerzhafte, Odyssey zu sich selbst finden kann.
Zusammengefasst ist Gringo ein unterhaltsamer Kriminalfilm mit humoristischen & dramatischen Elementen dem ein oder zwei Perspektiven weniger, zugunsten der Dynamik beziehungsweise Übersicht, nicht geschadet hätten. Ich vergebe für Gringo das Prädikat sehenswert, da sich die Unübersicht in der Handlung relativ schnell löst wenn der Film vorbei ist.
A Beautiful Day
A Beautiful Day, im Original You Were Never Really Here, ist ein Thriller-Melodrama Hybrid und einer der (leider) wenigen Filme bei denen eine Frau Regie führte.
Joe ist ein Kriegsveteran und es hat sich zur Aufgabe gemacht Frauen sowie Mädchen zu retten, die dem organisierten Sexhandel zum Opfer gefallen sind. Weiters tötet er so auch Kinderschänder, unter denen sich immer wieder, teils hochrangige, Politiker befinden.
In seinem nächsten, für die Handlung relevanten, Job soll Joe die minderjährige Tochter eines Staatssenators retten. Der Senator kann sich, bedingt durch den Wahlkampf jedoch nicht an die Polizei wenden. Für Joe und auch den Zuseher beginnt eine Reise in die Abgründe der Seele.
A Beautiful Day ist speziell. Der Film ist definitiv nicht für jeden geeignet aber wer das Drama aufmerksam verfolgt und sich offen mit dem Charakter Joe auseinandersetzt wird eines der faszinierendsten Filmerlebnisse des Jahres haben.
Das liegt unter anderem daran das die Regiesseirin nicht nur den Sehsinn beanspruchen will sondern auch den Gehörsinn und mithilfe der Kamera auch den Tastsinn.
Durch ein Einsatz einer besonderen Geräuschkulissen, die von Flüstern über lauten Umgebungsgeräuschen bis zu seltsam verstörenden, fast psychodelischen Musikstücken ala Silent Hill reicht, wird eine sehr dichte Grundatmosphäre erzeugt die nur noch von den starken Bildern und Hauptdarsteller Joaquin Phoenix verstärkt wird.
Die Kamerarbeit von A Beautiful Day zeichnet sich diverse Stilmittel aus. Zum einen gibt es immer wieder Aufnahmen von Joes Körper die wirken als ob man ein zerstörtes Kunstwerk betrachtet. Jedes Detail, die Narben, der mächtige Körperbau, das bärtige Gesicht, fügt sich zu einem großen Ganzen zusammen.
Dazu kommen schnelle Schnitte und perspektiven lassen den Zuseher wissen, dass Gewalt ausgeübt wurde aber man sieht „nur“ das Ergebnis aber nicht die Tat. Auf Blutspritzerein und groteskte Gewaltdarstellung verzichtet, wie es im Mainstream allzu gern verwendet wird, wird hier verzichtet. Viel mehr spielt der Film mit der Melancholie & der vernarbten Seele des Protagonisten. Dem gegenüber stehen Flashbacks aus Joe‘s Kindheit die sich unpassend anfühlen und komplett Gegensätzlich wirken.
Joaquin Phoenix schafft es perfekt die innere Zerissenheit des Protagonisten zu porträtieren und dabei über weite Strecken eine Maske der Gefühlslosigkeit zu zeigen. Wenn dann allerdings Emotionen aus dem Charakter herausbrechen sind diese mehr als glaubhaft dargestellt.
Alles in allem ist A Beautiful Day ein sehr spannender Thriller mit interessanten Stilmitteln der auf mehr als einer Ebene fasziniert. Der Protagonist ist vielschichtig und durch den Subtext sowie die Flashbacls erfährt man einiges über den Protagonsiten Joe. Wer sich auf den Film einlässt wird mit einem besonderen Erlebnis belohnt. Ich vergebe für A Beautiful Day die Wertung besonders sehenswert!
Das war das erste Kino Doublefeature. Ich hoffe euch hat dieses neue Konzept gefallen und wir lesen uns im nächsten Beitrag!
Ich bin verwirrt. Im Titel des Eintrages steht „A Quiet Place“, im Text wird ein ganz anderer Film bewertet. 😉
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Oh wie peinlich. Ein Fehler meinerseits. 😂
Danke! 😌
Keine Ahnung was mich da geritten hat 😅
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Ich kenne sowas aber auch. Keine Ahnung, wie sowas passiert, dass man was komplett anderes schreibt als man will. Passiert mir gar nicht mal so selten. 😀
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Stimmt, ist echt komisch. 😄
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