Endlich kann ich ein weiteres Spiel von meinem Pile of Shame streichen. Berserk übt auf mich seit längerer Zeit eine besondere Faszination aus und dieses Jahr möchte ich endlich den Berserk Manga lesen. Heute geht es mir jedoch um das Videospiel Berserk and the Band of the Hawk, welches meine Rückkehr zum Musou Genre bildet.
Kernfakten zum Spiel
Name: Berserk and the Band of the Hawk
Entwickler: Omega Force
Publisher: Koei Tecmo
Plattform: PS3, PS4, PS Vita, PC
Release: 2017
Genre: Musou
Handlung: Ein Weg des Leids und der Schmerzen
In Berserk and the Band of the Hawk oder Berserk Musou verfolgt man das Leben des Söldners Guts von seiner grausamen Jugend im hundertjährigen Krieg über sein erstes Treffen mit Griffith bis zu seiner jagd auf die dämonischen Apostel der God Hand. Dabei werden so ziemlich alle wichtigen Stationen der Mangavorlage besucht und diverse Schlüsselszenen wie die Eclipse nachgestellt.
Wie man merkt, behandle ich die Handlung des Spiels nur rudimentär, was am simplen Umstand liegt, dass die Handlung der Mangavorlage zu umfangreich ist um sie in einer Spiele Review ausführlich zu beleuchten.
Obwohl die Handlung einen relativ gewichtigen Teil des Spiels einnimmt, steht sie dem Gameplay nicht im Weg und genau das sehen wir uns jetzt an!
Gameplay: Einer gegen Tausend
Ganz in der Tradition des Musou Genres besteht der Kern des Gameplays darin gegen eine gigantische Übermacht an Feinden zu kämpfen. Was stumpf klingt entpuppt sich auf den zweiten Blick als extrem unterhaltsam und wird durch, zugegebenermaßen simple, Missionsziele aufgelockert. Eine wirkliche Herausforderung bilden die Bosskämpfe gegen die Apostel, wobei ich hier Zodd erwähnen der die härteste Schlacht bietet.
In den Schlachten selbst gibt es ein Primärziel, dass von Nebenzielen immer wieder kurzfristig abgelöst wird und meist im Besiegen von größeren Gruppen, Kommandanten oder dem Eskortieren von Verbündeten beziehungsweise Unterstützen verbündeter Hauptmänner, besteht.
Zwischen den einzelnen Missionen wird die übergreifende Handlung in Zwischensequenzen vorangetrieben, auf die ich an späterer Stelle eingehen werde.
Aber auch abseits des Storymodes mit seinen schier endlosen Schlachten gibt es Content. Neben dem Freemode, in dem man die einzelnen Kapitel mit alternativen Figuren wie Zodd oder Griffith spielen kann, gibt es den Endless Eclipse Mode in dem man auf hundert Ebenen Aufgaben erfüllen und Feinde bekämpfen muss um weitere Figuren, Gegenstände und/oder Teile des Archivs (Beheliths) freizuschalten.
Grafik & Sound: Unerwartete Qualität
Optisch hat mich Berserk and the Band of the Hawk sehr überrascht, wenn man bedenkt, dass die Spiele von Omega Force nicht gerade für ihre grafische Schönheit bekannt sind. Dennoch sind besonders Zwischensequenzen und Charaktermodelle (zumindest die Hauptfiguren/schurken) sehr detailliert. Natürlich sind die feindlichen Heere eine einzige Klonarmee in bester Star Wars/Musou Tradition und auch die Umgebungen sind spärlich detailliert, jedoch punkten zweitgenannte durch relativ viel Abwechslung. So bewegt man Guts, den Black Swordman durch Wüsten, Städte, Wälder, Höhlen, Festungen und sogar durch die Hölle der God Hand.
Kurioserweise empfand ich die CGI Sequenzen sowohl wertiger als auch imposanter als die Szenen des Animes, was allerdings an der mäßigen Qualität der Animationsszenen sowie der starken Zensur des Animes lag.
Der Soundtrack ist jetzt keine Meisterleistung, passt sich aber ideal der düsteren Stimmung des Spiels an und unterstreicht die Schlachten ideal, wobei Geräuschkulisse den größeren Anteil einnimmt. Mein einziger Kritikpunkt wäre die Stelle im Hexenwald, als die Gruppe auf Golems trifft und die Musik in ein eher humoristisch/mysteriöses Thema umschlägt, was einen krassen Kontrast zum restlichen Spiel bildet.
Fazit
Mir ist bewusst, dass das Musou Genre in unseren Breitengraden nicht gerade populär ist und sich viele Leute ein Souls like Rollenspiel mit Berserk Lizenz wünschen, aber Berserk Musou ist die ideale Umsetzung der Mangavorlage. Sich mit Guts durch hunderte Feinde zu kämpfen und sie binnen Sekunden zu Fall zu bringen fühlt sich unglaublich befriedigend. Weiters wird die Handlung umfassend adaptiert und die großen Story Arcs werden behandelt. Optisch wie spielerisch gefällt Berserk and the Band of the Hawk ebenfalls.
Daher hat sich das Spiel die Wertung spielenswert auf jeden Fall verdient!
Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!