Captain Marvel (MCU) | Gedankenspiel

Titel: Captain Marvel
Originaltitel: Captain Marvel 
Regie: Anna Boden, Ryan Fleck
Laufzeit: 124 Minuten
Genre: Comicverfilmung
Erscheinungsjahr: 2019

Huch wer ist denn Captain Marvel? Diese Frage habe ich bereits in einem anderen Beitrag umfassend beantwortet. Im heutigen Beitrag möchte ich auf den zweiundzwanzigsten Film des großen Marvel Cinematic Universe eingehen, kleinere Spoiler sind möglich werden aber großteils vermieden und meine Meinung zum Film mit euch teilen!


Kernfakten zum Film

Titel: Captain Marvel

Originaltitel: Captain Marvel

Regie: Anna Boden, Ryan Fleck

Laufzeit: 124 Minuten

Genre: Comicverfilmung

Erscheinungsjahr: 2019


Erzählerisch beschäftigt sich der Film mit zwei zentralen Fragen. Wer ist Captain Marvel? Woher hat sie ihre Kräfte?

Die erste Frage wird nicht in Sinne einer Origin-Story im klassischen Sinne erklärt, sondern mehr als Reise zur Selbstfindung behandelt, da die Reise von Captain Marvel nicht auf der Erde beginnt, sondern auf Harla, der Welt der Kree, die seit 6 Jahren ihre Heimat ist und auf der sie, ausgestattet mit großer Macht, zu einer mächtigen Kriegerin ausgebildet wurde. Unter dem Namen Vers wurde sie Teil des Kree-Imperiums und kämpft zum Wohle aller Kree gegen die bösartigen Skrull. 

Auf einer Mission wird Vers jedoch von den Skrull entführt und verhört. Sie kann sich befreien und landet auf der Erde, ebenso wie einige Skrull. Zusammen mit Nick Fury, dem zukünftigen Direktor von S.H.I.E.L.D., macht es sich Vers zur Aufgabe gegen die Skrull zu kämpfen und gleichzeitig das Mysterium ihrer seltsamen Träume sowie Erinnerungen, die ein ihr völlig fremdes Leben zeigen, zu lüften.

Um herauszufinden wer sie wirklich ist, sucht Vers unterschiedliche Orte aus ihrer Vergangenheit auf, um das Puzzle Stück für Stück zusammenzusetzen. Im Zuge dieser Reise lernt sie auch ihren richtigen Namen, Carol Danvers aber auch die Wahrheit über die Erinnerungen an ihren schweren Unfall vor 6 Jahren sowie die Aufgabe der Person in ihren Träumen, Dr. Wendy Lawson, kennen. Im Zuge dieser Enthüllungen wird auch die Herkunft von Carols Kräfte erklärt und ihr volles Potenzial enthüllt. Die Catchphrase aus den Comics „Earth mightiest Avenger“ ist definitiv gerechtfertigt. 

Mich erinnert Captain Marvel an eine Mischung aus Ant-Man (Atmosphäre und Humor), Guardians of the Galaxy (Setting) und  Wonder Woman (Handlung, Charakterentwicklung), was dem Film zwar auf den ersten Blick eine gewisse Einfallslosigkeit zukommen lässt aber auf den zweiten Blick ein interessanter Mix ist.

Die Darstellung von Carol Danvers/Vers ist sehr interessant, da sie zu Beginn zu kühl und unnahbar wirkt aber im Verlauf des Films, wenn sie mehr Details aus ihrer Vergangenheit erfährt, ihre menschliche Seite zum Vorschein kommt. Dies ist ein angenehmer Kontrast, da sie sowohl Kree als auch Mensch ist und somit das „beste“ aus beiden Welten vereinen kann, ähnlich wie der Mann aus Stahl von der Konkurrenz DC. Besonders in den ruhigen Momenten des Films, wenn sich Carol auf an ihr vergangenes Leben erinnert und trotz ihres Kree-Blutes ein Mensch mit Emotionen, Schwächen aber auch ungeheurer Stärke ist. Somit gewinnt der Charakter sehr viel Profil und wirkt zum Schluss hin wesentlich nahbarer als zu Beginn. Ein äußerst cleverer Kniff in der Erzählung!

Abseits davon punktet der Film mit einer hohen Dichte an Figuren von denen besonders Nick Fury (Samuel L. Jackson), Talos (Ben Mendelsohn), Yon-Rogg (Jude Law) und der Katze/Flerken Goos in Erinnerung bleiben.

Da der Film im Jahr 1995 spielt, was an keiner Stelle wirkliche Relevanz erlangt, können einige Bezüge zu späteren MCU Filmen hergestellt werden und so mancher Charakter anders dargestellt werden. Obligatorisch ist natürlich der Auftritt von Phil Coulson (Clark Greg), der Fanservice in Reinform ist. Interessant sind die Auftritte von Ronan dem Anklänger (Lee Pace) und Korath (Djimon Hounsou), den zukünftigen Schurken in Guardians of the Galaxy und Handlangern von Thanos.

Ebenso wird erklärt, wie Nick Fury sein Auge verloren hat, was einerseits total witzig inszeniert ist und andererseits fast schon zu unaufregend passiert. 

Loben muss ich das Tempo des Films, dass zu Beginn etwas langsam ist, sich aber im weiteren Verlauf steigert und besonders durch die gut platzierten Witze immer wieder für eine Auflockerung sorgt. Atmosphärisch gehört Captain Marvel zu den fröhlicheren MCU Filmen, was nach Infinity War definitiv kein Fehler ist aber weniger gezwungen wirkt als es bei Ant-Man and the Wasp, dem Fillerfilm des MCU, der Fall ist.

Stilistisch ist der Film ein eher zweischneidiges Schwert. Der anfängliche Science-Fiction Stil ist großartig und gefällt durch die Kreativität, die Comicverfilmungen im Weltall gern aufweisen. Leider wechselt der Schauplatz bald auf die Erde und imposanten Schauplätze weichen der Erde in 90er Jahren. Einzig die Skrull, die Kree und Carol Danvers sorgen für die benötigte Abwechselung. Hier hat klar ein Black Panther, den ich ansonsten nicht besonders mag, die Nase vorn! 

Die Darstellung von Kree und Skrull ist sowohl optisch als auch ideologisch sehr interessant und stellt beide Rassen konsequenterweise nicht als rein böse oder rein gut dar, was für kommende MCU Filme sicher noch interessant werden wird. Glücklicherweise wurde die Secret Invasion, eines der schwächsten Marvel Events weder angedeutet noch thematisiert, was in mir die Hoffnung aufkeimen lässt, dass sowohl die Invasion als auch die anschließende Dark Reign von Norman Osborn niemals ihren Weg ins MCU finden werden.

Ist Captain Marvel der nächste große Kracher nach Infinity War? Zu weiten Teilen ja, da der Film gekonnt die Skrull und Carol Danvers etabliert, die Kree weiter ausbaut und logische Bezüge zum restlichen MCU aufbaut. Vom Look her mag Captain Marvel nicht so imposant sein, wie andere Ableger des Marvel Cinematic Universe, aber das kann man durchaus verschmerzen. Wer auf Science-Fiction Filme steht, die Bezüge zum Actionkino der 90er Jahre aufweisen und auf eine Mischung aus Action, Humor sowie ruhigeren Momenten zur Charakterzeichnung setzen wird mit Captain Marvel definitiv gut unterhalten werden. Außerdem kommen Katzenfans bei diesem Film zu über 100% auf ihre Kosten!

Ich vergebe für Captain Marvel die Wertung sehenswert und bedanke mich für die Aufmerksamkeit. Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

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Autor: DerStigler

Zwischen Videospielen, Filmen, Büchern, Katzen und einem aufregenden Leben.

2 Kommentare zu „Captain Marvel (MCU) | Gedankenspiel“

    1. Bin auf deine Meinung zum Film gespannt. 😊

      Ich wär ja ohnehin für mehr Comicverfilmungen mit weiblichen Helden. 😁
      Gäbe ja genung Auswahl mit She-Hulk, Scarlet Witch, Black Widow und Storm bei Marvel während DC mit Batgirl, Batwoman, Zatanna, Green Lantern (Jessica Cruze) und The Silencer einiges zu bieten hätte. 😋

      Like

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