Achja Resident Evil, die wohl ikonischste und langlebigste Serie unter den Horrorspielen. Seit über 20 Jahren „beglückt“ uns Capcom mit unterhaltsamen Spielen, die ein gigantisches Universum erschufen, aber eine eigentlich trashige und sehr klischeebehaftete Rahmenhandlung erzählen.
Warum kann diese Reihe aber, trotz teils schlechter, teils fragwürdiger, Spiele einfach nicht sterben? Nun dies lässt sich simpel beantworten und liegt der große Vorteil von Resident Evil in den Eigenschaften Variation, Evolution und Neuinterpretation. Um dies zu erläutern, muss ein Umstand klar sein; die Kernreihe des Franchise besteht aus Trilogien, die im Laufe der Zeit erweitert wurde.
Hier sei auch angemerkt, dass die Trilogien inkl. erweiternde Spiele immer einen anderen Fokus gesetzt haben.
Die klassische Trilogie umfasst Resident Evil 1, 2, 3 und wurde mit Code Veronica & Zero weiter vertieft. Hier liegt der Fokus mehr auf dem Survival-Horror und Rätsel Aspekt während Teil 3 schon etwas action-lastiger wurde.
Danach kam die Action-Horror Trilogie mit den Teilen 4, 5 & 6 wobei Teil 4 immer noch starke Elemente der klassischen Teile beinhaltet, während Teil 5 & 6 die Action in den Fokus rückten. Auch wenn ich von dieser Entwicklung überhaupt kein Fan bin, ist es die logische Entwicklung der Reihe. Die Spin-off’s Revelations 1 & 2 waren ebenfalls actionreicher, während das Resident Evil 2 Remake den momentanen Höhepunkt der Serie darstellt, weil das beste aus beiden Trilogien übernommen wurde.
Aktuell befindet sich die Serie in der „narrativen“ Trilogie, die mit dem Backwood-Survival-Horror-Spiel Resident Evil 7 begründet wurde. Wie sich diese Trilogie in Zukunft entwickeln wird, ist ungewiss aber ich bin ein großer Fan der Ego-Perspektive und der Rückkehr klassischer Elemente wie dem Ressourcenmanagement oder dem knappen Inventar.
Neben der Kernreihe gibt es eine Vielzahl an Ablegern, die teils völlig andere Richtungen einschlagen oder gleich zu Deviraten, die jedoch heute keine Bewandtnis haben. Die Outbreak Spiele gingen mehr in Richtung Action-Adventure und versuchten Horror, Action und Adventure-Elemente zu kombinieren, was auch sehr solide funktionierte, dank vieler Hauptfiguren mit unterschiedlichen Fähigkeiten.
Eine völlig andere Richtung schlugen die Light Gun-Shooter Reihen Umbrella Chronicles und Survivor ein, welche eher an Arcade-Spiele wie House of the Dead angelehnt sind. Operation Racoon City war der klägliche Versuch eines Third-Person-Shooters und Umbrella Corps war/ist ein Online-Shooter, über den jedoch niemand spricht, was mich überhaupt nicht überrascht.
Dazu kommen einige Handheld Spiele und unzählige Ports sowie Remastered (seltener Remakes) damit auch wirklich jeder in den Genuss der wichtigsten Teile kommen kann.
Die Resident Evil Spielereihe bietet eine große Spielepalette in unterschiedlichen Genres mit und unterschiedlichen Fokussen. Wann immer ein Konzept nicht mehr wirklich funktioniert hat, wurde die Reihe weiterentwickelt oder hat sich selbst neu erfunden. Selbstverständlich haben nicht alle Experimente funktioniert ABER eines hat uns Capcom mit Resident Evil (und seinen zahlreichen Deviraten) gezeigt: Vielfalt und Abwechslung sind etwas Gutes, da besonders das Horrorgenre spielerisch wie erzählerisch öfters Gefahr läuft in eine gewisse Monotonie abzurutschen. Auch wenn nicht jedes Resident Evil ein Meisterwerk ist, so gibt es einige herausragende Titel in dieser Reihe und einen gewissen Charme versprüht jedes Resident Evil, ganz gleich wie trashig es am Ende des Tages ist.
Ich kenne keine andere Spieleserie, die es geschafft hat sich immer wieder neuzuerfinden und dabei gleichzeitig öfters neu erfindet. Ich bin gespannt, wie sich das Franchise in den kommenden Jahren entwickeln wird und ob es Capcom weiterhin gelingen wird die Serie vom Abrutschen in die Bedeutungslosigkeit zu bewahren.
Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!
Bei Interesse verlinke ich euch weitere Beiträge zum Thema Resident Evil sowie den angesprochenen Deviraten: