Auf 6 Underground war ich ehrlich gesagt neugierig und habe den Film vollkommen unvoreingenommen gesehen, obwohl Michael Bay im Regiestuhl saß … das Ergebnis war ebenso nichtssagend wie laut.
Die Netflixers Übersichtsseite
Sechs Menschen, die offiziell als verstorben gelten und Experten auf einem Gebiet sind, bilden ein Team, um einen Diktator zu stürzen, welcher sein Land mit eiserner Hand beherrscht. Damit die Mission erfolgreich sein kann, müssen alle Teammitglieder ihr altes Leben hinter sich lassen und zu Nummern werden …
6 Underground beginnt mit einer rasanten Verfolgungsjagd durch Florenz. Die sieht super aus, alles explodiert und die Kamerafahrten sorgen für eine hohe Dynamik, aber die Einleitung dauert zu lange für‘s eigene Wohl und bietet eigentlich kaum bis keinen Mehrwert. Generell krankt der Film an unfassbar miesem Storytelling und selbst nach einer Stunde Laufzeit hat man kaum bis keine Ahnung, worum es eigentlich geht. Irgendwann bekommt man dann etwas Exposition, aber die Handlung von 6 Underground interessiert sowieso niemanden, weil sie so oberflächlich und plakativ ist, wie nur irgendwie möglich. „Die Welt ist schlecht, also töten wir einen Diktator weil … dann ist sie weniger schlecht.“ Ohne Bindung an den fiktiven Staat bleibt es dem Zuseher selbst überlassen, einen tieferen Grund hinter der geplanten Mission zu suchen.
Trotz einer vielversprechenden Besetzung weiß keiner aus dem Cast von 6 Underground zu überzeugen. Das liegt weniger an den Schauspielern selbst, sondern an den lustlos geschriebenen Rollen. Ryan Reynolds, in der Hauptrolle „Eins“, macht nichts weiter, als Deadpool aufzugreifen … nur ohne Humor. Man wünscht sich fast den zugenähten Mund zurück.
Lior Raz verkörpert den Diktator Rovach Alimov, der zwar eine dezente Backstory bekommt, aber eigentlich nur böse ist, weil er halt böse ist.
Zusammengefasst ist 6 Underground laut, explosiv und ganz schön leer, wenn man hinter die Fasade blickt. Der Film hat keine tiefere Botschaft und bietet nichts Herausragendes ausser einen großen Haufen Actionszenen mit etwas Plot dazwischen geklemmt. Für den Film sprechen die teils starken Bilder und dynamischen Kamerafahrten, beispielsweise in Florenz. Leider ist dies auch die einzige Stärke an einem Film, der sich zu sehr auf seine Action verlässt und am Ende alles hinten anstellt. Die Laufzeit von über 2 Stunden ist definitiv zu lange und eine 90 Minuten Laufzeit hätte diesem Film besser getan.
Ich vergebe für 6 Underground ein bedingt sehenswert und bedanke mich für die Aufmerksamkeit.
Wir lesen uns im nächsten Beitrag!
Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter, MrKritzi
Der kommt ja noch erstaunlich gut weg bei dir…der Film war für mich eine meiner absoluten Gurken des letzten Jahres. Gerade die Verfolgungsjagd in Florenz fand ich schon fast unerträglich…ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so ein Schnittgewitter gesehen hab, das nenne ich nicht Dynamik sondern ADHS. Aber sobald eine hübsche leicht bekleidete Frau auf einer Vespa irgendwo am Straßenrand ist, bekommt man immerhin mal für 5 Sekunden ein Slow Motion Einstellungen spendiert, bevor dann wieder jede Sekunde von der Straße auf Auto Nummer 1, auf Passanten, auf Auto Nummer 2, auf das Gaspedal, auf den Schalthebel, wieder auf Passanten, zurück zu Auto Nummer 1, erneut der Schaltknüppel – huiiii eine Explosion – krach, bumm, laut, ohrenbetäubend, Radkappe springt ab, wieder der Schalthebel, und das Gaspedal nicht vergessen, immerhin ist das hier rasant, achja auch noch ein „cooler“ Spruch…
LikeGefällt 1 Person
Naja die Verfolgungsjagd war zumindest das einzige am Film, was irgendwie interessant war. Danach geht der Film in eine materialarne Phase über bis schließlich der Abspannt anfängt.
Was mir bei dem Film meisten aufstößt, neben den offensichtlichen Schwächen in allen Punkten, ist die fatalistische & beschränkte des Films, die absolut billig ist und wohl der allgemeinste Grund gegen das „Böse“ zu kämpfen. Ich wusste auch über weite Strecken des Films echt nicht worum es ging, weil auch erzählerisch wenig Arbeit reingesteckt wurde …
Aber du kennst mich; für ein „nicht sehenswert“ muss der Film schon auf Veronica Level sein …
LikeGefällt 1 Person
Ich dachte mir auch über weite Strecken, was das überhaupt alles soll, also worauf der Film eigentlich raus will bzw worum es einfach geht weil wie du sagst, man bekommt irgendwie nie einen nachvollziehbaren Grund serviert weshalb sich der reiche Schnösel gerade diesen „Bösewicht“ ausgesucht hat. Der Film ist halt einfach Mist 😂!
LikeGefällt 1 Person
Es gibt auf jeden Fall sehenswertere Alternativen. xD
LikeGefällt 1 Person
Sorry, aber selbst die Action ist in diesem Schandwerk meines Erachtens vollkommener Bullshit. Da wird alles in Effekten und Schnitte im Zehntel-Sekunden-Takt ertränkt, um kaschieren zu wollen, dass hier ein Mann am Werk war, der kein Gefühl für Timing, Orientierung oder eine echte Ästhetik hat. „Bedingt sehenswert“ ist meiner Meinung nach noch immer zu viel Lob ^^
LikeGefällt 1 Person
Jedem seine Meinung. Kann die Kritikpunkte absolut nachvollziehen. ^^
LikeLike