The Lodge gehört zu den Filmen, die weit oben auf meiner Watchlist 2020 standen. Entstanden unter der Regie von zwei österreichischen RegiesseurInnen, bei Studio Hammer produziert und im Genre des Psycho-Horrors angesiedelt, muss mir The Lodge ja gefallen, oder etwa nicht?
Die beiden Geschwister Aiden und Mia leiden sehr unter dem Tod ihrer kürzlich verstorbenen Mutter. Grace, der neuen Freundin/Verlobten ihres Vaters Richard, stehen sie sehr ablehnend gegenüber. Um die Beziehung zwischen seinen Kindern und Grace zu verbessern, möchte er mit ihnen Weihnachten in der Familienlodge verbringen. Dort angekommen scheint die Situation zwischen den Dreien langsam aufzutauen, aber als mysteriöse Ereignisse einsetzen und Richard, aus beruflichen Gründen, weg muss, droht die Stimmung zu kippen. Grace innere Dämonen scheinen zu erwachen und ihre Vergangenheit droht sie einzuholen …
The Lodge schlägt in eine ähnliche Kerbe wie Hereditary oder Midsommar, ist jedoch im Psycho-Horror verwurzelt und verzichtet dabei auf übernatürliche Elemente. Vielmehr stehen die Themen Glaube, emotionale wie psychische Isolation, physische Isolation und Misstrauen im Fokus, was sich auch auf die Atmosphäre des Films auswirkt. The Lodge ist einer jener Filme, die relativ wenig verraten, und durch das Erzeugen einer beklemmenden Atmosphäre, sowie dem Auslösen eines Unwohlseins beim Zuseher suggerieren, dass etwas gehörig im Argen liegt.
Langsam aber sicher schaukelt sich die Situation immer weiter auf und immer mehr droht die Stimmung in der Lodge zu kippen, was in einem abrupten wie offenen Ende müdet. Es bleibt dem Zuseher überlassen, wer zum Schluss für die Sünden büßen muss …
Abseits eines starken & cleveren Drehbuchs verfügt The Lodge über einen tollen Cast, der es durchgehend schafft, die psychische Abdriftung der Figuren glaubhaft zu spielen, besonders Riley Keough liefert eine tolle Performance als Grace ab.
Ein nettes Detail von The Lodge ist die Bildsprache des Films, mit der viele Situationen in Form eines Puppenhauses grob angedeutet werden.
Alles in allem ist The Lodge ein sehr intensiver Psycho-Horror-Thriller, dessen ganzer Aufbau bzw. die Atmosphäre ein gewisses Unbehagen beim Zuseher auslöst, bis sich die Situation komplett entlädt. Man sieht den Untergang kommen, weiß jedoch nicht, wann er über die Hauptfiguren hereinbricht. Dazu kommen clever gesetzte Schockmomente, die den trügerischen Frieden des Films komplett zerfetzen. Ich vergebe für The Lodge ein klares sehenswert und warte geduldig auf den nächsten intensiven Horrorfilm!
Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!
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