Danke an meine Schwester Nicole von kreuzweise.blog für diesen tollen Gastbeitrag! 😍😊
Was haben wir gewartet!
Nach zwei langen Jahren kam endlich die Erlösung. Die finale Staffel von Game of Thrones ging am 14. April, zumindest für Amazon Prime Kunden, on air.
Das Ende von Staffel 7 ließ reichlich Platz für Spekulationen offen und so habe ich dieses Datum beinahe herbeigesehnt! Vorsicht! Ab hier wird gespoilert was das Zeug hält.
Folge 1: Winterfell
Im Grunde passiert nicht viel.
Die Toten haben die Mauer durchbrochen und ziehen gegen Winterfell. Ebendort trifft Königin Daenerys Armee ein und stößt nicht grade auf Wohlwollen seitens der Nordmänner. Die Stark-Kinder erfreuen sicher einer Familienvereinigung. Cersei, welch Überraschung, lügt. Euron Graufreud spielt ein Machtspielchen, Yara Graufreud wird errettet und verschwindet in Richtung Eiseninseln. Theon Graufreud findet seine Eier!
Nebstbei wird Drachenglas geschmiedet, um sich auf die lange Nacht vorzubereiten.
Arya trifft auf ihren ehemaligen Erzfeind Sandor Clegane und schäkert mit Robert Baratheons Bastard Gendry.
Die Verbündeten des Nordens fallen um wie die Dominosteine ob der Tatsache, dass ihr König nicht so gern König sein will, sondern einer Targaryen folgt.
Samwell Tarly erfährt, dass Daenerys seine Familie dahingerafft hat, dafür erzählt er Jon Schnee von dessen wahrer Herkunft und versucht ihn zu überzeugen von seinem Thronrecht Gebrauch zu machen. Jon ist semibegeistert.
Jaime Lannister trifft in Winterfell ein und trifft auf Bran Stark.
Folge 2: Ein Ritter der sieben Königslande
Jaime ist also in Winterfell angelangt und wird gleich mal von Daenerys ausgeschimpft, weil Königsmörder. Sansa ist auch nicht grade angetan ob seiner Anwesenheit aber Brienne von Tarth, die kühle Blonde, verbürgt sich für ihn und Sansa erlaubt ihm zu bleiben. Was widerum Daenerys nicht schmeckt, immerhin ist sie die Königin und Lady Stark hat ihre Autorität untergraben. Der Beginn eines verzichtbaren Zickenkriegs. Theon taucht auf und will mitspielen.
Derweilen gehen die Vorbereitungen zum Tag X munter weiter. Winterfell macht sich fit! Pläne werden geschmiedet wie man den übermächtigen Nachtkönig austricksen könnte. Aber im Grunde ist man sich einig, dass die Aussichten eher bescheiden sind. Jon ist unsicher ob er Daenerys verraten soll, dass er eigentlich ihr Neffe ist. Ansonsten wird in dieser Folge viel in Erinnerungen geschwelgt, getrunken und weiter geschwelgt. Lady Brienne wird noch schnell zum Ritter geschlagen. Sie freut sich! Arya hält es für den richtigen Zeitpunkt ihre Unschuld zu verlieren, warum ausgerechnet an Gendry weiß man nicht, aber bitte. Jon offenbart seine wahre Herkunft dann doch noch und stellt damit die Thronfolge infrage. Just in diesem Moment treten die Toten auf den Plan und die längste Nacht beginnt.
Folge 3: Die lange Nacht
Zur Halbzeit der Staffel kommt es also schon zur ersten, großen Schlacht. Diese so wichtige Folge ist leider sehr schnell zusammengefasst.
Es ist finster und die Menschen gewinnen. Was würde man sonst auch mit den restlichen drei Folgen anfangen. Die rote Frau taucht wieder auf und zaubert etwas Feuer herbei, was die Szene grundsätzlich erhellt aber die Folge trotzdem nicht rettet. Als eingeschworener GoT Fan hatte man in den Kampf der Lebenden gegen die Toten große Erwartungen gesetzt. Diese werden leider nicht erfüllt. Ja natürlich, ein Riesengemetzel, viel Feuer, viel Blut aber ehrlich, ich hatte mir mehr erwartet. Am Ende wird der Nachtkönig, fast am Ziel seiner Träume angelangt, von Arya Stark eher nebenbei gemeuchelt und das wars! Der übermächtige Feind ist besiegt. Nicht ohne Opfer auf der Menschenseite. Aber alles in allem: außer Spesen nix gewesen.
Folge 4: Die letzten der Starks
Die gute Nachricht ist, es ist wieder hell. In Winterfell verabschiedet man mit großem Aufwand die Gefallenen. Komischerweise hat man das Gefühl, die Schlacht wäre von den Machern in erster Linie dazu genutzt worden, sich von ein paar Charakteren zu verabschieden.
Die siegreiche Königin Daenerys nutzt das gemeinsame Abendessen dazu, aus dem Bastard Gendry schnell mal einen Lord zu machen, was ihr höchstwahrscheinlich seine ewige Verbundenheit sichert. Schlaues Mädchen. Gendry nutzt seinerseits seinen Lauf und bittet Arya um ihre Hand, aber die möchte sie lieber behalten. Es wird gefeiert und wieder getrunken, Brienne landet nach einem Trinkspiel mit Jaime in den Federn. Daenerys ist sich ihrer Stellung unsicher und wittert an jeder Ecke Verrat und Missgunst. Der bisher eher sympathische Charakter der Sprengerin der Ketten wirkt zunehmend wirr.
Tags darauf gibts erst mal Lagebesprechnung und da kommen schon die ersten Unstimmigkeiten ob der weiteren Vorgehensweise. Die Toten sind geschlagen, jetzt gehts den Lebenden, allen voran Cersei, an den Kragen. Daenerys will lieber gleich, Sansa ist dagegen, Jon in der Zwickmühle. Aber die Königin setzt ihren Willen durch und lässt den kläglichen Rest ihrer Armee gegen Königsmund ziehen. Der Starksche Familienrat tagt, die Schwestern äußern ihre Bedenken was den Schlachtplan betrifft woraufhin Jon seine Herkunft offenbart und seinen Schwestern, oder eigentlich seinen Cousinen, das Versprechen der Geheimhaltung abnimmt. Sansa plaudert es aber quasi sofort aus.
Das freie Volk verabschiedet sich unter der Führung von Tormund wieder gen Norden, Jon gibt ihm vorsichtshalber gleich mal seinen heißgeliebten, treuen Wolf mit. Warum? Man weiß es nicht. Es ist überhaupt die Folge der Abschiede, die aber alle sehr schnell und beinah emotionslos abgehandelt werden. Wieder hat man das Gefühl, die Macher würden versuchen möglichst schnell ein paar Leute loszuwerden. Sehr schade.
Die Unbefleckten segeln nach Sturmkap, also halt heim. Daenerys reitet mit ihren Drachen mit. Dort wartet dummerweise die Eiserne Flotte. Blöde Geschichte aber irgendwie halt schon vorhersehbar. Euron schießt einen von Daenerys geliebten Drachen vom Himmel, zieht sich damit den uneingeschränkten Zorn der Königin zu und lässt auch sonst kein gutes Haar an der ohnehin schon geschwächten Truppe. Missandei wird gefangen genommen und nach Königsmund gebracht.
Euron gibt mit seinem Erfolg an, Cersei jubelt ihm Jaimes Kind unter. Daenerys ist richtig, richtig sauer und hat den fixen Plan Königsmund in Schutt und Asche zu legen. Immer wieder wird besprochen wer denn nun eher als Thronfolger geeignet wäre, Jon oder Daenerys. Ganz nebenbei zeigt Dany immer öfter eindeutig wahnsinnige Tendenzen. Manches liegt einem halt einfach im Blut, da kann man nix machen!
Jaime reitet nach Königsmund, Brienne ist darüber betrübt. Cersei ist sehr siegessicher. Kapitulationsverhandlungen scheitern und Missandei verliert den Kopf. Dany ist richtig, richtig, richtig sauer.
Folge 5: Die Glocken
Königin Daenerys hat sich nach Sturmkap zurückgezogen und trauert. Lord Varys kanns nicht lassen und will Jons wahre Herkunft ausplaudern. Tyrion bemerkts und verpetzt ihn, was Varys das Leben kostet. Zack! Wieder einer weniger. Jon ist indessen recht stur und beharrt darauf, kein Interesse am Eisernen Thron zu haben. Dany fühlt sich verraten und betrogen. Eigentlich von allen. Jon weist sie dann auch noch zurück und das Unheil nimmt seinen Lauf. Tyrion bittet für die Einwohner von Königsmund um Gnade doch Daenerys scheint entschlossen, keine Gnade walten zu lassen. Man erkennt eine gewisse Verbitterung. Jaime wird auf dem Weg nach Königsmund von Danys Truppen gefasst und in Gewahrsam genommen.
Die Armee sammelt sich vor den Toren von Königsmund und der Angriff steht kurz bevor. Des nächtens machen sich Sandor Clegane und Arya Stark auf den Weg in die Stadt, um ihre persönlichen Rachefeldzüge zu einem Ende zu bringen. Tyrion befreit seinen Bruder und der macht sich auf den Weg seine Schwester aus der Stadt zu holen.
Tja und dann fallt den Königsmundern eigentlich eh ziemlich gleich der Himmel auf den Kopf. Ein Drache, ist ein Drache, ist ein Drache. Zuerst nimmt sich Daenerys die Eiserne Flotte vor und vernichtet sie bis auf das letzte Beiboot. Die Vernichtung der Geschütze auf der Stadtmauer steht als nächste an und da wird gleich mal alles und jeder angezündet der zufällig im Weg ist. Cersei beobachtet das Spektakel von ihrem scheinbar sicheren Roten Bergfried aus und will der Tatsache, dass die Stadt und sie selbst verloren sind, nicht ins Auge sehen. Gerade als man denkt, das Gemetzel hat ein Ende, weil die Stadt sich ergibt und die Glocken geläutet werden, überkommt Daenerys Targaryen die blinde Wut und Verzweiflung und entlädt sich mit dem Feuer ihres letzten Drachens.
Jaime trifft bei seinem Vesuch in den Roten Bergfried zu kommen auf Euron, man gerät sich in die Haare und einer stirbt.
Cersei muss sich eingestehen, dass der Rote Bergfried nicht mehr sicher ist und flieht mit ihrer Hand Qyburn und dem Berg, Gregor Clegane. Sandor Clegane und Arya sind indes schon recht weit in den Bergfried vorgedrungen, alles bröckelt und droht einzubrechen aufgrund der permanenten Befeuerung mit Drachenfeuer. Der Bluthund schickt Arya weg und tritt seinem Bruder gegenüber. Der ewige Bruderzwist findet sein Ende in den Flammen des Bergfrieds und so ist wieder ein Erststaffelcharakter weg. Jaime findet Cersei und versucht ihrer beider Leben, und das ihres gemeinsamen ungeborenen Kindes, zu retten. Der Weg zum rettenden Boot ist aber verschüttet und so finden die Zwillinge ein gemeinsames Ende als der Rest des Gewölbes auch noch einstürzt. Zumindest vermute ich das mal so. Also nochmal zwei Hauptcharaktere und die wichtigste Widersacherin von Dany aus dem Drehbuch geschrieben.
Arya will aus der Stadt flüchten, was sich durch die andauernden Angriffe des Drachens aber als schwierig herausstellt. Am Ende überlebt sie dennoch, freundet sich mit einem Pferd an und reitet in den Sonnenuntergang.
Fazit
Nach fünf der veranschlagten sechs Folgen der finalen Staffel, fragt man sich schon was nun noch kommt. Die Macher der Serie haben es innerhalb von ein paar Folgen geschafft den Mythos an die Wand zu fahren. Zu viele der zuerst liebevoll über viele Staffeln aufgebauten Charaktere werden in Windeseile aus der Geschichte geschrieben, oft ohne Sinn oder erkennbaren Grund. Die Handlung verliert sich in unüberschaubaren Massakern.
Was bleibt nun noch?
Königsmund ist zerstört. Das Haus Stark ist noch ganz gut aufgestellt. Sansa und Bran weilen im sicheren Norden, Arya und Jon konnten aus Königsmund fliehen. Welchem Haus man Jon nun zuschreiben kann ist ungewiss. Ich nehme aber an, dass er die Loyalität zu seiner Tante nach deren wahnsinnigem Vorgehen überdenkt. Tyrion ist der letzte Lennister und scheint recht unglücklich mit seiner Position als Hand von Königin Daenerys, deren einziger Trumpf ihr verbliebener Drache ist.
Wie kann es weitergehen?
Ja das ist die große Frage. Fraglich ist aber auch ob das noch irgendwen interessiert! Wer letztendlich auf dem Eisenen Thron sitzt, der übrigens zumindest verschüttet, wenn nicht gar zerstört ist, verliert nach den fünf Folgen an Bedeutung. Wird Jon über seinen Schatten springen? Dann müsste er aber noch seine Tante samt ihrem Drachen um die Ecke bringen. Oder triumphiert Daenerys Targaryen in ihrem Wahnsinn und macht ihrem Namen alle Ehre als neue irre Königin? Der Norden steht hinter Jon, das ist klar. Welche Verbündeten Dany nach dem Gemetzel in Königsmund die Treue halten, bleibt abzuwarten. Welches Schicksal die sieben Königslande auch erwartet, es ist schon gut, dass es nach dieser Staffel ein Ende hat. Zumindest das, haben die Macher der Serie fabelhaft hinbekommen.