Vor einigen Tagen habe ich Dark Souls Remastered auf meiner geliebten Playstation 4 durchgespielt und während des Spielens wurde mir klar, dass ich mit einer „normalen“ Rezension nichts erreichen werde. Daher will ich mit diesem Beitrag meine Eindrücke und Gedanken zu Dark Souls Remastered mit euch teilen.
Wie ich dazu gekommen bin mich mit Dark Souls und den Souls like Spielen auseinanderzusetzen könnt ihr hier nachlesen:
Außerdem dient der Beitrag 5 Tipps für Dark Souls Remastered als Ergänzung, da ich dort etwas über die Struktur der Spielwelt spreche:
Dark Souls ist ein Rollenspiel mit einer großen Handlung und einer faszinierenden Sagenwelt allerdings merkt der Spieler kaum etwas davon, um nicht von dynamischen Gameplay abgelenkt zu werden. Die Anfangssequenz erklärt sehr gut, wie die Welt von Dark Souls entstanden ist.
Am Anfang waren Drachen die die Erde, bestehend aus Nebel und gigantischen Bäumen, bevölkerten. Eines Tages erschien das Feuer und mit dem Feuer kamen die Seelen, aus denen sich humanoide Lebensformen bildeten. Dabei wird zwischen Herrschern (Götter wie Fürst Gwyn oder Finstersonne Wendelin) und Menschen unterschieden. Fürst Gwyn und seinen Verbündeten gelang es die Drachen zu besiegen und das Zeitalter des Feuers einzuläuten. Somit entstand die Spielwelt Lordran und die Stadt Anor Londo. Neben Gwyn spielt der verstohlene Zwerg eine tragende Rolle, auf die ich aber aus Spoilergründen nicht eingehe.
Als sich das Zeitalter des Feuers dem Ende näher opfert sich Gwyn, um die Flamme neu zu entfachen. Zu Beginn des Spiels ist die Flamme erneut fast erloschen und da kommt der Spieler ins Spiel (welch grausiger Satz Patrick).
Man startet als Untoter im Asyl der Untoten, aus dem man mit Hilfe eines Ritters entkommen kann und nach Lordran reist. Am Anfang muss man die zwei Glocken der Erweckung läuten, um mehr über den Fluch der Untoten, welcher das Land heimsucht, zu erfahren. Ist dies getan muss der Spieler nach Anor Londo reisen, um das Herrschergefäß zu erhalten, die vier Fürstenseelen sammeln und somit die erste Flamme neu zu entfachen oder die Flamme erlöschen zu lassen, um ein neues Zeitalter zu begründen.
Jetzt stellt euch vor, fast alles was ich hier geschrieben habe müsst ihr selbst herausfinden. Dark Souls besitzt keine straffe Erzählstruktur, die den Spieler ausbremst. Viel mehr wird verlangt sich selbst Gedanken über die Ereignisse zu machen, Zusammenhänge zu erkennen und aufmerksam Dialoge sowie Texte durchzulesen. Sinn erfassendes Lesen ist in diesem Spiel eine wichtige Gabe!
Allerdings fordert Dark Souls noch eine andere Eigenschaft vom Spieler und zwar die Bereitschaft, zu lernen. Im Startgebiet, Asyl der Untoten, wird alles Nötige vermittelt, um Dark Souls zu schaffen. Der Spieler, also ich und ihr, muss die Mechaniken verinnerlichen, lernen und seinen eigenen Spielstil finden, um es mit den feindlichen Massen aufzunehmen. Jeder Gegner hat sein eigenes Muster, was verstanden werden muss um die Kämpfe erfolgreich abzuschließen. Dabei muss man auch flexibel sein und andere Strategien ausprobieren und sich teilweise die Umgebung zunutze machen oder einfach so fest zuschlagen, um den Feind sofort zu besiegen.
Weitere wichtige Mechaniken sind das Aufsteigen des Spielers und das Schmieden. Aufsteigen kann man am Lagerfeuer und somit die Attribute verbessern, welche die Statuswerte des Spielers beeinflussen als auch die Effektivität der Waffen/Rüstungen verbessern. Dabei wird dem Spieler sehr viel Freiraum gelassen, damit sich jeder seinen eigenen auserwählten Untoten basteln kann, was wesentlich besser funktioniert als der grausige Charaktereditor.
Das Schmieden verbessert nicht nur bestehende Waffen und Rüstungen, sondern kann auch zum Umwandeln von Waffen genutzt werden. Wer ein Breitschwert +5 besitzt, kann es zum Beispiel beim Schmied in den Katakomben zu einer Feuerwaffe umwandeln lassen, die dann zusätzlichen Feuerschaden verursacht. Wie alles in diesem Spiel muss man sich auch die Materialien verdienen und die Welt ausgiebig erforschen. Besonders im Zusammenspiel mit Trainingssessions kann man so wertvolle Rohstoffe sammeln, um sich dann seine Wunschwaffe zu basteln.
Seelen sind die Währung in Dark Souls und mit ihnen wird so ziemlich alles bezahlt. Am wichtigsten sind Seelen allerdings für die Stufenaufstiege.
Wofür ist Dark Souls am bekanntesten? Genau für den Schwierigkeitsgrad, wobei ich den allerdings für angemessen halte. Ja Dark Souls Remastered ist fordernd, aber wer sich ordentlich vorbereitet (siehe meine 5 Dark Souls Tipps), seinen Charakter effizient verbessert und etwas konzentriert wird das Spiel sehr gut meistern. Man erkennt bei jedem Tod sehr schnell den eigenen Fehler und wird genau diesen Fehler nicht mehr begehen (wollen). Lasst euch nicht entmutigen von allen die sagen man könne Dark Souls nicht durchspielen. Jedes Spiel lässt sich meistern, man muss nur wollen!
Bei all dem Lob muss auch etwas Platz für Kritik sein. Man merkt bereits wie sehr mir Dark Souls gefällt aber das Leveldesign, besonders die Gegnerplatzierung, sind im letzten Drittel des Spiels sehr fragwürdig. Besonders schlimm hat es das Gebiet „Verlorenes Izalith“ getroffen. Ein Großteil des Weges zum Boss führt über Lava, auf der lieblos eine riesige Anzahl an Feinden platziert wurde. Das sieht extrem billig aus und da die großen Gegner in diesem Gebiet passiv sind, ist die Platzierung mit lieblos am besten beschrieben. Das vorige Gebiet, die Dämonen Ruinen, haben mit der Platzierung größerer Gruppen an Taurusdämonen und Ziegendämonen ein ähnliches Problem. Witzigerweise trifft meine Kritik aber nur auf die Anfänge der jeweiligen Gebiete zu.
Ich bin von Dark Souls Remastered schwer begeistert. Das Spiel hat etwas in mir verändert und ich kann noch nicht genau deuten was es ist aber eines weiß ich definitiv. Dank Dark Souls Remastered wurde meine Liebe zu Videospielen wieder entfacht und dank dieses Meisterwerks bin ich motivierter denn je mich wieder als Coregamer zu beweisen. Aktuell stecke ich in Dark Souls 2: Scholar of the First Sin sowie in Guacamelee! für die Playstation 4 und Captain Toad auf der Nintendo Switch.
Wer ein Videospiel sucht das einen fordert, aber nicht unfair ist muss Dark Souls eine Chance geben. Ich halte Dark Souls für ein absolut spielenswertes Rollenspiel und bedanke mich bei From Software, besonders beim leitendenden Entwickler Hidetaka Miyazaki, für dieses Erlebnis.
Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!