Das Studio Blumhouse Productions unter Jason Blum verdient meinen vollsten Respekt, auch wenn ich nicht mit allen Produktionen was anfangen kann. Es ist eine Kunst, aus kostengünstigen Filmen den maximalen Profit herauszuholen. Der Unsichtbare, das „stand alone Reboot“ des Darkverse, fällt genau in diese Kerbe. 7 Millionen Dollar an Kosten und ein Einspielergebnis von über 100 Millionen Dollar … das nennt man profitabel!
Eines Nachts flüchtet Cecilia vor ihrem Ehemann Adrian, einem genialen Wissenschaftler, mit dem sie in einer gewalttätigen Beziehung lebt. Die Flucht gelingt dank ihrer Schwester Alice & ihres Jugendfreunds James. Kurz darauf erhält Cecilia die Nachricht von Adrians Suizid. Er hinterlässt ihr ein großes Vermögen, sofern sie keine Straftat begeht und sie nicht für unzurechnungsfähig erklärt wird. Ihr Glück vom neuen Leben verwandelt sich schnell in die pure Hölle, als sie etwas, oder jemand verfolgt … jemand Unsichtbares …
Als der Abspann einsetzte, verspürte ich Verwunderung, Begeisterung und etwas Wehmut. Einerseits war ich äußerst positiv überrascht, wie gut der Unsichtbare im Vergleich zu seinen indirekten Vorgängern ist und gleichzeitig ist es schade, dass die Lizenzen von Dracula & der Mumie so gefloppt sind.
Der Unsichtbare ist ein großartiger Horrorfilm und ein mehr als würdiges Remake, das in erster Linie von seiner dichten, stellenweise beinah erdrückenden, Atmosphäre lebt und eine ebenso simple, wie spannende Handlung in sich birgt. Diese wartet zum Ende hin mit einigen Twists auf und setzt auf eine Mischung aus psychologischem Terror, Thriller- Elementen, sowie klassischen Horrorfilm Mechanismen, wie Jump Scares. Letztere sind jedoch weniger plump, als in anderen Filmen, sondern verstärken die Surrealität mancher Szenen, wenn sich die Frage stellt, ob Cecilia verrückt ist, oder wirklich verfolgt wird.
Ein weiteres Lob muss ich an den Cast von der Unsichtbare vergeben, wobei Elisabeth Moss als Cecilia Kass den Film trägt und dem Zuseher als Identifikationsfigur, Anker und gleichzeitig tragische Protagonistin dient. Der restliche Cast weiß ebenfalls zu gefallen und verstärkt die dichte Atmosphäre des Films nur noch weiter.
Zusammengefasst ist der Unsichtbare ein spannender, teils gruseliger, teils mitreißender Horrorfilm, der zeigt, wie man einen Klassiker der Universal Studios modern interpretieren kann und gleichzeitig etwas Neues schafft, während das Alte geehrt wird!
Wer auf der Suche nach einem gelungenen Horrorfilm der klassischen Konventionen mit einem eigenen Charme verbindet und dabei mehr als nur plumpen Horror bietet wird mit der Unsichtbare viel Spaß haben. Ich vergebe für den Film die Wertung absolut sehenswert, da hier gezeigt wird wie moderne Universal Horrorfilme sein müssen!
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