Nachdem mich Red Sparrow enttäuscht hat, habe ich große Hoffnungen auf Die Verlegerin, ein Historiendrama, gesetzt. Ob mich der Film begeistern konnte will ich euch nun mitteilen.
Nach dem Tod ihres Mannes muss Katherine Kay Graham den Posten als Chefin der Washington Post und Vorstandsvorsitzende des Verlags antreten. Dieser Job erweist sich als schwierig in einem von Männern dominierten Vorstand. Dazu plant das Unternehmen den Börsengang.
Wir schreiben das Jahr 1971. Der New York Times werden streng geheime Dokumente über die Beteiligung der USA am Vietnamkrieg zugespielt. Kurzer Exkurs; diese Dokumente werden als Pentagon-Papiere bezeichnet und beschreiben wie die US-Regierung über Jahre hinweg die Bevölkerung sowie den Kongress belogen hat um den Krieg zu rechtfertigen.
Als die Times ins Visier des Justizministeriums gerät bekommt auch die Washington Post die Dokumente und will diese, trotz einer möglichen Gefängnisstrafe für alle Beteiligten, veröffentlichen.
Ich bin verblüfft, wie gekonnt es die „Die Verlegerin“ schafft, ohne Sex, Gewalt und pathetische Reden schafft gewichtige Themen wie Pressefreiheit in kapp zwei Stunde zu erzählen ohne Langeweile zu erzeugen.
Die Besetzung ist grandios. Sowohl Meryl Streep (Katharine Graham) als auch Tom Hanks (Ben Bradlee) sind zu gute Schauspieler als das sie in ihren Rollen nicht ihr bestes geben würden. Besonders die Rolle von Meryl Streep entwickelt sich im Laufe des Films hervorragend und zeigt einen tiefgreifenden Wandel von einer Frau, die sich leiten lässt zur selbstbewussten Verlagsleiterin, die ihre Berufung erfüllt.
Tom Hanks spielt wie gewohnt hervorragend und hat eine gute Chemie sowohl mit Meryl Streep als auch mit dem Rest der Casts, besonders mit den anderen Reporten.
Der Film ist von Anfang konstant spannend obwohl die einzige wirkliche Action im Film eine kurze Szene des Vietnamkriegs zu Beginn ist. Die Spannung erschließt sich aus der Entfaltung des Inhalts der Pentagon-Papiere und den daraus resultierenden Sequenzen. Sowohl die Presse als auch Politiker geraten weiter unter Druck, was die Atmosphäre des Films stark prägt.
Ein kleines Detail, das ich noch erwähnen muss, ist die Optik des Films, der leicht körnig wirkt, wodurch die Aufnahmen aussehen wie ein Zeitdokument. Ob das beabsichtigt ist oder ich mir da was zusammenspinne kann ich aber nicht beantworten.
Alles in allem ist Die Verlegerin ein gelungener Film, der mit einer konstanten Spannung und ruhigerem Tempo durch die fast 2 Stunden Laufzeit führt. Besetzung & Drehbuch sind hervorragend, was einem Regisseur wie Steven Spielberg aber nicht überrascht. Ich vergebe ein wohlverdientes sehenswert.
Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!
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