Doctor Strange ist eine Comicverfilmung aus dem Jahr 2016 und basiert auf der gleichnamigen Comicserie. Weiters ist dies der vierzehnte Film des Marvel Cinetmatic Universe (einer Reihe von Comicverfilmungen) und nach dem Film von 1978 die zweite filmische Umsetzung dieses Superhelden. Zu diesem Film wird es zwei Reviews geben, einmal von mir & einmal von Felix, der schon einige Beiträge für meinen Blog verfasst hat. Viel Spaß mit der Review.
Handlung: Die Standard Superhelden-Story
Der Film beginnt mit dem bösen Magier Kaecilius (Mads Mikkelsen), welcher in einer geheimen Enklave der Magier in Nepal, verschiedene Seiten eines Buches entwendet. Er und seine Anhänger werden von der Ältesten verfolgt, können aber fliehen.
Stephen Strange (Benedict Cumberbatch) ist anerkannter aber sehr arroganter (eigentlich ein ziemlicher Arsch) Neurochirurg. Er erleidet einen schweren Autounfall, dabei werden seine Hände so schwer verletzt, dass er seine Arbeit nicht mehr fortführen kann. Auf der Suche nach Heilung erfährt Strange von einem Patienten namens Jonathan Pangborn (Benjamin Bratt) welcher nach einer Querschnittlähmung auf wundersame Weise geheilt wurde. Durch ein Gespräch mit Pangborn erfährt Stephen von einem Ort namens Kamar-Taj, wo man Pangborn lehrte mithilfe der Kraft seines Geistes wieder laufen zu können.
Begierig auf Genesung begibt sich Stephen nach Kathmandu und wird dort von Mordo (Chiwetel Ejiofor) zur Ältesten gebracht. Nach einigem Hin und Her wird Stephen schließlich in den Orden der Magier aufgenommen und beginnt seine Ausbildung.
Der Rest des Films behandelt das Training von Stephen Strange und seinen Kampf gegen Kaecilius, seine Anhänger und das böse Wesen Dormammu (Benedict Cumberbatch).
Auch wenn das Setting mit den Magiern sehr erfrischend ist, muss man dennoch sagen, dass die Handlung eher nach dem Standard-Schema einer Comicverfilmung abläuft.
Der Held wird etabliert ebenso wie der Schurke. Der Held erleidet einen Schicksalschlag und entdeckt/erhält kurz darauf seine Kräfte. Nach einigem Training beginnt der epische Endkampf und der Held siegt über den Schurken.
Leider ist das ein Problem, was viele Comicverfilmungen haben. Klar jeder Superheld braucht seinen Origin-Film, jedoch haben Filme wie Dawn of Justice, Suicide Squad & Captain America 2 gezeigt, wie man neue Figuren in einer Filmreihe etablieren kann.
Cast: Starke Besetzung vom Helden bis zum Schurken
Eine Tradition der modernen Marvel-Filme ist die gute Leistung der Schauspieler. Mit Benedict Cumberbatch haben wir einen sehr gelungenen Doctor Strange, welcher in diesem Film seinen Weg von einem arroganten & ungläubigen Chirurgen zu einem Magier gehen muss.
Unterstützt wird er dabei von Chiwetel Ejiofor als der Magier Mordo welchen wir hoffentlich in Zukunft als Feind sehen werden und Tilda Swinton als die Älteste welche unserem Helden zwar hilft aber ein dunkles Geheimnis hat.
Mads Mikkelsen spielt einen soliden Bösewicht, da Kaecilius im Vergleich zu anderen Schurken ein relativ interessantes Motiv hat. In seiner Verblendung will er die böse Macht Dormammu beschwören, damit diese die Erde mit der dunklen Dimension verschmelzen lässt und somit ewiges Leben schenkt.
Auch der Rest des Casts weiß zu gefallen. Was noch zu erwähnen ist die Liebesgeschichte des Films. Jeder Superheldenfilm braucht so eine Geschichte aber dieses mal wird diesem Strang weniger Gewicht beigemessen als üblich. Es gibt zwar jemanden in den Stephen verliebt ist aber dies wird nur am Rande behandelt. Jedoch ist die Ärztin Christine Palmer (Rachel McAdams) für unseren Helden eine wichtige Stütze.
Effekte & Technik: Starke Technik & imposante Bilder
Also was die Technik angeht, braucht sich Doctor Strange definitiv nicht verstecken. Ich habe den Film im Imax gesehen und bei diesem Film hat mir das 3D, im Vergleich zu anderen Filmen, die ich dieses Jahr gesehen habe, am besten Gefallen. Besonders in jenen Szenen, wo die Magier mithilfe ihrer Kraft die Perspektive des Schauplatzes ändern. So wird aus unten schon mal oben & umgekehrt.
Generell ist die gesamte visuelle Präsentation sehr beeindrucken. So ist der Film um ein Vielfaches berauschender als seine Vorgänger oder andere Genrekollegen. Bestes Beispiel ist hierfür Stephens erste (ungewollte) spirituelle Reise durch das Multiversum. Im ersten Moment war ich beeindruckt, dann war ich etwas übersättigt und gerade als es fast zu viel wurde, kam die Erleichterung, als die Reise endete.
Die Actionsequenzen sind sehr dynamisch gestaltet und haben ein sehr hohes Tempo. Gerade in solchen Szenen wischt Doctor Strange mit vielen seiner Genrekollegen den Boden auf. Besonderes Lob verdient hierbei der Endkampf. Dieser hat einen sehr kreativen Twist und ist auf jeden Fall ungewöhnlich.
Synchronisation & Sound: Auf akustischer Ebene gibt es nichts zu meckern
Die Synchronisation wurde von der Film- & Fernseh-Synchron Gmbh aus Berlin übernommen und die Jungs & Mädels dieser Firma haben echt gute Arbeit geleistet. Benedict Cumberbatch, Mads Mikkelsen & Rachel McAdams haben ihre Stammsprecher erhalten aber auch die anderen Schauspieler wurden sehr gut synchronisiert.
Der Soundtrack stammt aus der Feder des Oscarträgers Michael Giacchino und der Mann hat gute Arbeit geleistet. Besonders das Hauptthema ist sehr episch und stimmt perfekt auf ein Abenteuer ein und entlässt einen am Ende des Films mit der Vorfreude auf die Rückkehr des größten Magiers der Erde.
Aber auch die restlichen Stücke im Film sind sehr gut und unterstreichen viele Szenen auf die richtige Art.
Fazit
Doctor Strange erfindet den Superheldenfilm auf jeden Fall nicht neu. Besonders die Handlung bleibt zumindest relativ weit hinter meinen Erwartungen zurück. Nach dreizehn Filmen sollte man zumindest meinen, dass die Nummer vierzehn etwas frischen Wind ins MCU bringt. Etwas mehr als „nur“ die Magier.
Aber abseits der Handlung weiß der Film in allen Aspekten zu gefallen. Fans von Comicverfilmungen sollten ihn sich auf jeden Fall ansehen da er besonders in 3D äußerst beeindruckend ist. Ich hoffe jedoch, dass der nächste Superheldenfilm der ins Kino kommt, eine etwas kreativere Geschichte erzählt. Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns beim nächsten mal.
Wertung
Handlung: • •
Cast: • • • • •
Effekte & Technik: • • • • •
Soundtrack & Synchronisation: • • • • •
17/20 Punkten – Note: Empfehlenswert
Filmdaten:
Orginaltitel: Doctor Strange
Deutscher Titel: Doctor Strange
Produktionsland: USA
Orginalsprache: Englisch
Laufzeit: 115 Minuten
Erscheinungsjahr: 2016