Final Fantasy 8, das ungeliebte Kind von Square Enix? Nein eher weniger, da es auch dieser Teil über die Jahre auf viele Plattformen geschafft hat. Viel mehr ist Final Fantasy 8 ein experimenteller Teil der Serie in dem viele eher unkonventionelle Elemente verbaut sind, die in dieser Form nicht mehr in anderen Hauptteilen der Serie genutzt werden.
Am 3. September 2019 wurde (ENDLICH) die Final Fantasy 8 Remastered Version veröffentlicht, in der die Optik überarbeitet wurde und einige kleinere Hilfestellungen eingebaut wurden. Dies ist keine vollwertige Rezension, sondern ein Ersteindruck wie mir das Remastered nach knappen 10 Stunden Spielzeit gefällt und wie sich die Hilfestellungen ins Spiel einfügen. Meine aktuelle Meinung zum Spiel kann sich nach dem Ende des Durchlaufs selbstverständlich ändern aber zumindest einen ersten Eindruck, der weitestgehend frei von Nostalgie ist, habe ich bereits gewinnen können. Viel Spaß!
Auf die Handlung werde ich in einem separaten Beitrag detaillierter eingehen, da der Plot von Final Fantasy 8 trotz diverser Schnitzer sehr komplexe Stränge beinhaltet. Kurz gesagt dreht sich die Geschichte um Squall, einem Studenten an einer Militärakademie, der nach bestandener Abschlussprüfung mit einem Team auf eine Mission geschickt wird, um eine Rebellengruppe zu unterstützen, was in einem global umspannenden Plot mündet. Dazu kommen ein paar Flashbacks in die Vergangenheit des Soldaten Laguna, was schließlich in den Plot der Gegenwart mündet. Oh und Hexen kommen auch noch vor.
Ich weiß die Geschichte und besonders Hauptcharakter Squall inzwischen wesentlich mehr zu schätzen, da der Plot von Final Fantasy 8 von den Normen des Genres deutlich abweicht, aber Squall auch ein sehr greifbarer Charakter ist. Klar seine muffelige Art ist nicht jedermanns Sache aber im Speziellen seine inneren Monologe und sein eher distanziertes Verhalten erscheinen jetzt, wo ich selbst ebenfalls älter wurde, nachvollziehbarer. Abseits davon finde ich die Palette an Figuren ohnehin sehr interessant … bis auf Rinoa aber das hebe ich mir wirklich bis zur richtigen Rezension auf!
Der Aspekt warum Final Fantasy 8 bis heute für mich nicht nur zu den Ablegern der Serie, sondern allgemein zu den am besten spielbaren Spielen aller Zeiten gehört ist das Koppeln und somit das Herz des Gameplays sowie der Charakterentwicklung.
Gott sei Dank wurde an diesem System im Remastered nichts verändert. Dem Spieler stehen eine breite Palette an Zaubern und G.F. zur Verfügung um aus den Hauptfiguren wahre Monster zu machen. Zauber erhält man an Draw Punkten, durch das „Ziehen“ (quasi absorbieren von Feinden) oder durch das Nutzen der Wandler-Ability’s. G.F. erhält man von Bossen, durch den Handlungsverlauf oder durch Sidequests. Mithilfe der G.F. und Zauber kann man diese an den Spieler koppeln, was mehr Fähigkeiten im Kampf oder der Spielwelt gewährt, Boni auf Attribute gibt und gleichzeitig die Charakterentwicklung fördert. Die G.F. können ebenso wie die Zauber jederzeit unter den Figuren getauscht werden, was einen hohen Grad Flexibilität gewährt.
Neu sind die drei „Hilfsmodi“:
- Es ist möglich die Spielgeschwindigkeit zu erhöhen (3-fache Geschwindigkeit).
- Man kann eine Art Aura/Regena Effekt aktivieren, sprich die HP sind immer voll und man kann Limite (Spezialtechniken) ausführen.
- Feindbegegnungen können auf 0 gesetzt werden, okay dies ist auch mit entsprechenden Fähigkeiten der G.F. Diabolos möglich.
Die ersten beiden Modi, in Kombination mit dem motivierend komplexen Gameplay, erzeugen eine ganz eigene Motivation sich schier endlosen Trainingssessions hinzugeben und besonders die 3-fache Geschwindigkeit erhöht das Spieltempo massive, was ganz angenehm ist, wenn man bedenkt wie langsam Final Fantasy 8 ist/war.
Leider ist der Geschwindigkeitsmodus für das Spiel etwas zu viel, da manchmal Soundfehler entstehen oder zeitlich getimte Elemente nicht triggern. Dies sind allerdings verschmerzbare Kleinigkeiten.
Ein Aspekt den ich seit meiner Kindheit zu schätzen weiß an Final Fantasy 8 ist der außergewöhnliche Soundtrack. Von orchestralen Stücken über mystisch-fremdartigen Chören bis zu elektronischen Themen ist alles dabei, was dem Ohr gefällt. Besonders die Stücke „Eyes on me„, „The Man with the Machine Gun“ und der Chor der Hexe Edea gefallen mir bis heute ausgesprochen. Der Soundtrack gehört auch zu den unkonventionellen Eigenheiten, die ich eingangs erwähnt habe.
Optisch gefallen mir die neuen Charaktermodelle ausgesprochen gut aber dann schaue ich mir die Oberwelt an und werde traurig da die Zeit nicht besonders gnädig war mit Final Fantasy 8. Im Remastered erhielten die Gebiete eine dezente Aufpolierung, was zumindest das Auge schont vor etwaigen Pixelbrei Monstern.
Bisher macht das Final Fantasy 8 Remastered einen sehr guten Job und weiß mich grundlegend zu begeistern aber auch zu motivieren um Squall auf seiner Reise weiterzubegleiten. Ich bin gespannt wie mir das Spiel zum Schluss hin gefallen wird aber das werde ich euch in einem umfangreichen Beitrag wissen lassen!
Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!