Zuletzt gesehen #7: Strange World & Paranormal Activity: Next of Kin & Barbarian

Hurra geschrien! Mit dem siebten Beitrag von zuletzt gesehen beenden wir das Filmjahr 2022 und starten in die Sichtungen des Jahres 2023 mit Barbarian. Außerdem gibt es Gurke von Disney und den aktuellsten Ableger des „ehrwürdigen“ Paranormal Activity Franchise!

Wer sich die älteren Beiträge durchlesen will folgt dem untenstehenden Link und alle anderen erfahren nun warum mir Strange World nicht gefallen hat.

Zuletzt gesehen Übersichsseite


Titel: Strange World

Regie: Don Hall

Laufzeit: 102 Minuten

Release: 2022


Strange World ist die Verkörperung des klassischen Abenteuerfilms aus dem 20. Jahrhundert und verfolgt die Familie Clade bei einem großen Abenteuer. Was gut klingt wird aber durch zu viele aktuelle Themen überladen und damit untergräbt sich der Film sowohl bei den Figuren als auch bei der Handlung selbst.

Der Film bietet einen gelungenen Twist in Bezug auf den Titel Strange World aber leider sorgt die Überladung dafür, dass der Film eher anstregend als spannend wirkt. Auch die Figuren wirken eher wie moderne Abziehbilder, denn als interessante Angehörige einer Abenteurerfamilie.

Im Gegensatz zu älteren Disneyfilmen mit kantigen (aber auch sehr markanten) Figuren wirkt hier alles beinah zu glattgebügelt um nicht irgendwo anzuecken. Für mich ist Strange World, trotz guter Grundidee, eine mittelmäßige Enttäuschung.


Titel: Paranormal Activity – Next of Kin

Regie: William Eubank

Laufzeit: 98 Minuten

Release: 2021


Ich habe schon längst jeglichen Anspruch an das Paranormal Activity Franchise aufgegeben, aber das ist garnicht so schlecht, wie es klingt. Mit null Erwartungen bekommt man so manche gute Sichtung und besonders mit diesem Mind Set konnten mich die jüngeren Paranormal Activity Ableger gut unterhalten.

Der aktuellste Teil folgt der Dokumentarfilmerin Margot, die auf einer abgelegenen Amish-Farm nach Informationen über ihre Familie sucht und dabei mehr findet als sie erwartet hat …

Eine recht standardmäßige Handlung und etwas „Found Footage“ Zeug, mehr braucht man nicht um einen Parnormal Acitivity Film zu basteln. Dem Setting muss ich eine gewisse Kreativität einräumen, aber über den Standard der Serie wächst der Film nicht hinaus.

Für Genrefans definitiv ein schmackhaftes Futter für Zwischendurch!


Titel: Barbarian

Regie: Zach Cregger

Minuten: 102 Minuten

Release: 2022


Ich mag die Handlung, die Besetzung, die Atmosphäre, die Kamerafahrten und die Erzählstruktur von Barbarian. Generell mag ich beinah alles an diesem Film und eigentlich stört mich nur der letzte Teil des finalen Akts, weil man hier zu stark in den Mainstreamhorror abdriftet.

Abgesehen davon bietet Barbarian verdammt gute Unterhaltung und eine Handlung von der man im Vorfeld nichts wissen sollte, da so die Twists wesentlich besser greifen.

Wer auf eher unkonventionellen Horror steht, die mit ihrer Atmosphäre arbeiten sollte sich Barbarian definitiv zu Gemüte führen. Fans von brachialem Splatter/Slasher/Gore werden weniger Freude an diesem Werk haben.


Erneut sind wir am Ende angekommen. Ich hoffe euch hat dieser Beitrag gefallen und wir lesen uns beim nächsten Mal!

Werbung

Netflixers #39: Incantation

Titel: Incantation
Originaltitel: 咒 / Zhou
Regie: Kevin Ko
Laufzeit: 111 Minuten
Release: 2022

Ich mag Horrorfilme aus Asien. Nicht nur schaffen es Schauspieler von diesem Kontinent für einen gewissen „Creep“-Faktor zu sorgen, sondern auch die Mythologien Asiens sind, wegen ihrer Andersartigkeit nochmals extra unheimlich.

Der taiwanesische Film Incantation gehört dem altehrwürdigen Genre des Found-Footage an und schildert die Erlebnisse von Li Ronan, welche von einem schrecklichen Fluch heimgesucht wird.

In einer nonlinearen Erzählweise wird die Handlung aufgerollt und man erfährt Stückweise wie es zum Fluch kam, aber auch welche Auswirkung die in Rückblenden, geschilderten Ereignisse auf das aktuelle Umfeld, besonders Li Ronans Tochter, der Protagonistin hat.

Der Horror von Incantation entsteht einerseits durch die dichte Atmosphäre, aber auch durch das persönliche Drama der Protagonistin. Somit bekommt der Film auch eine gewisse Tragik, die durch die Erzählweise der Geschichte noch verstärkt wird.

Wer sich für asiatische Horrorfilme begeistern kann, die mit Tiefgang arbeiten und mehr als nur den Standard des Genres bieten wollen sollte bei Incantation einen Blick riskieren. Mich hat der Film sehr gut unterhalten und besonders die Thematik des Fluchs übt einen besonderen Reiz aus.

Kurz gesagt; ein stimmungsvoller Foundfootage-Film mit Anleihen aus anderen Genres. Definitiv eine kleine Perle im Horrorkatalog von Netflix!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Zuletzt gesehen #4: Victoria & Abdul, Smile & Terrefier 2

Für die vierte Ausgabe von zuletzt gesehen habe ich eine besonders wilde Mischung vorbereitet.

Für die vierte Ausgabe von zuletzt gesehen habe ich eine besonders wilde Mischung vorbereitet. Heute gibt es ein rührendes Biopic, einen Psychoschocker UND einen abgefuckten Splatterfilm.

Nachfolgend sind die Links zu den vorigen Folgen von zuletzt gesehen und danach starten wir sofort in den ersten Film!

Zuletzt gesehen #1

Zuletzt gesehen #2

Zuletzt gesehen #3


Titel: Victoria & Abdul

Regie: Stephen Freas

Laufzeit: 112 Minuten

Release: 2017


Wie man weiß mag ich Biopics sehr gern und Victoria & Abdul gehört zu den Filmen, welche ich seit Jahren sehen will. Diesen Wunsch habe ich mir nun erfüllt und die Sichtung hat sich definitiv gelohnt!

Der Film behandelt die Geschichte von Abdul Karim, der an den britischen Königshof kommt und dort Freundschaft mit Queen Victoria schließt. Diese Beziehung hat allerdings auch Schattenseiten in Form des Hofstaates, die keinen indischen Emporkömmlig dulden …

Erzählerisch sehr gelungen und hervorragend inszeniert wird hier eine interessante Episode aus Queen Victorias Leben nachgestellt. Selbstredend mit ein paar kleineren Freiheiten.

Wer also Interesse an britischen Biopics hat darf gern einen Blick riskieren!


Titel: Smile

Regie: Parker Finn

Laufzeit: 116 Minuten

Release: 2022


Auf Smile habe ich mich ehrlich gesagt gefreut, da die Prämisse an „It Follows“ erinnert und diesen Film mag ich sehr.

Eine Ärztin erlebt wie sich eine ihrer Patientinnen auf der psychiatrischen Akutambulanz das Leben nimmt und dabei dämonisch grinst. Ab diesem Zeitpunkt verfolgt sie ein böses „Etwas“ und sie sieht immer wieder dieses böse Grinsen …

Ich mag die simple Prämisse des Films, seine düstere Atmosphäre und die äußerst skurillen Schreckmomente des Films. Letztere lassen abgebrühte Fans des Genres eher kalt, glänzen aber durch eine gewisse Originalität und erwischen bestimmt einige Zuseher kalt.

Kein perfekter Film aber definitiv eine Sichtung wert!


Titel: Terrifier 2

Regie: Damien Leone

Laufzeit: 139 Minuten

Release: 2022


Ich habe mich auf Terrifier 2 gefreut, hatte aber meine Bedenken wegen der Laufzeit. 139 Minuten sind ein echtes Brett für einen Horrorfilm aber verdammt, was hat dieses Sequel Sqpaß gemacht.

Zu Beginn startet Terrifier 2 mit einem etwas langsamen Tempo, steigert sich aber zu einer wahnwitzigen, übertriebenen Slasher/Splatter/Gore Orgie und bietet so herrlich übertriebene Zerstörungen des menschlichen Körpers.

Die Meldungen von Leuten sie hätten sich während des Films übergeben, halte ich für dezent übertrieben. Ja der Film ist eklig, aber dann auch so überzogen, dass die Morde grotesk komisch wirken, denn realistisch grausig.

Worum es in dem Film geht ist eigentlich egal, aber ich sage so viel: Die Handlung ist nettes Beiwerk und liefert etwas mehr Lore für das Terrifier-Universum.

Für Horrorfans defintiv eine Pflichtsichtung aber unbedingt die ungeschnittene Fassung sehen!


Wir haben wiedermal das Ende erreicht. Ich hoffe euch hat dieser Beitrag gefallen und vielleicht war die eine oder andere brauchbare Empfehlung dabei.

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Zuletzt gesehen #3: The Guardians of the Galaxy Holiday Special, Elvis (2022) & Firestarter (2022)

Für die dritte Ausgabe von zuletzt gesehen habe ich den aktuellsten Beitrag des MCU, ein Biopic und eine Stephen King Verfilmung (All hail to the King, wir erinnern uns).

Wer die beiden vorigen Beiträge verpasst hat folgt bitte den nachfolgenden Links:

Zuletzt gesehen #1

Zuletzt gesehen #2


Titel: The Guardians of the Galaxy Holiday Special

Regie: James Gunn

Laufzeit: 45 Minuten

Release: 2022


Es ist Weihnachten! Um Peter aka Star-Lord aufzumuntern planen Mantis und Drax die ultimative Weihnachtsüberraschung für den Anführer der Guardians of the Galaxy.

Dazu reisen die Beiden zur Erde, um das perfekte Geschenk zu besorgen. Selbstverständlich verläuft nicht alles nach Plan …

Das Holiday Special der Guardians o.t. Galaxy ist eine lustige, herzliche und rührende Episode aus dem Leben der Chaostruppe, die von Minute eins an Spaß macht. Man sieht alte Bekannte und neue Gesichter im inzwischen recht großen Team, wodurch sich das Special auch als Wiedersehen eignet vor dem nächsten Abenteuer.

Mir haben die 45 Minuten außerordentlich viel Spaß gemacht und ähnlich wie bei Werwolf by Night habe ich hier nichts auszusetzen, außer dass die Wartezeit auf Guardians of the Galaxy Vol. 3 nun noch länger wirkt.

Hier kann man bedenkenlos reinschaun!


Titel: Elvis (2022)

Regie: Baz Luhrmann

Laufzeit: 159 Minuten

Release: 2022


Ich habe eine Schwäche für Biopics und ich mag Elvis. Von daher war die Sichtung des gleichnamigen Biopics schon vorprogrammiert.

In knapp 3 Stunden wird der Werdegang und Fall von Elvis Presley, dem King of Rock erzählt wobei auch die Personen aus seinem Umfeld, besonders sein Manager, im Rampenlicht stehen. Mir hat der Film äußerst gut gefallen und besonders musikalisch wird einiges geboten. Einzig an zwei Stellen war der Soundtrack unpassend, da Hip Hop Musik in einem Film, der in den 60er/70er Jahren spielt, einfach zu sehr mit dem Gesamtwerk bricht.

Abseits davon war auch die Besetzung großartig und trotz seiner langen Laufzeit war Elvis ein verdammt starker Film, der auch in Puncto sowie Inszenierung hervorragend war!


Titel: Firestarter (2022)

Regie: Keith Thomas

Laufzeit: 95 Minuten

Release: 2022


Stephen Kings Verfilmungen sind ein schwieriges Thema. Es gibt wenige wirkliche gute aber sehr viele mittelmäßige bis schlechte Umsetzung der King Werke als Film.

Die aktuellste Umsetzung des Romans Feuerkind ist allerdings absolutes Mittelmaß. Nichts an diesem Film sticht wirklich heraus, egal ob positiv oder negativ.

Man kann sich 90 Minuten lang berieseln lassen, ohne sich geistig anstrengen zu müssen. Das ist aber auch sehr schade, da die Thematik des Films äußerst spannend ist, aber leider plätschert das Gesamtergebnis über die ganze Laufzeit vor sich hin.


Wir sind wiedermal am Ende angelegt und ich hoffe euch konnte dieser Beitrag unterhalten.

Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit und wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Netflixers #35: Hellhole/Ostatnia Wieczerza

Titel: Hellhole
Originaltitel: Ostatnia Wieczerza
Regie: Bartosz M. Kowalski
Laufzeit: 88 Minuten
Release: 2022

Im letzten Netflixers Beitrag haben wir uns mit den Schrecken des ersten Weltkriegs beschäftigt. Heute befassen wir uns mit den Schrecken eines schlechten Horrorfilms.

Hellhole aka Ostatnia Wieczerza ist ein polnischer Horrorfilm, welcher unter der Regie von Bartosz M. Kowalski enstand und im Oktober 2022 ins Programm von Neftlix aufgenommen wurde.

Als Zuseher begleitet man den verdeckten Ermittler Marek, welcher als Exorzist in ein abgeschiedenes Kloster namens „Sanatorium“ geht, um dort wegen einer Mordserie an Frauen zu ermitteln. Im Zuge seiner Arbeit stößt Marek auf ein Geheimnis von apokalyptischem Ausmaß …

Was nach einer spannenden Geschichte klingt erweist sich leider als recht spannungslos, da man den Twist von Hellhole recht früh erahnen kann. Einzig der unerwartete Einsatz von Humor und gewisse Details wie die Zutaten für die Speisen der Ordensbrüder sorgen für Überraschungen.

Trotz der fehlenden Spannung in der Geschichte ist die Atmosphäre recht dicht und besonders im Finale kommt so manch starkes Bild zustande, was definitiv als Pluspunkt gewertet werden kann. Auch der Cast verdient ein Lob, da diese mit einer beinah stoischen Kälte die gottesfürchtigen Ordensbrüder mimen und manchmal Menschlichkeit durchblicken lassen.

Alles in allem hat Hellhole/Ostatnia Wieczerza ein paar nette Ideen, ist aber im Großen & Ganzen kein guter Horrorfilm. Trotz seiner gelungenen Atmosphäre vermisst man Spannung und Horror, worduch der Film gut gemeint ist aber leider im Sumpf der mittelmäßigen bis schlechten Horrorfilme untergeht.

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Zuletzt gesehen #2: Black Adam, Matrix Resurrections & Terrifier

Willkommen zurück zu zuletzt gesehen. Für den heutigen Beitrag habe ich die mögliche Rettung des DC(E)U, eine semi-optimale Fortsetzung und einen Überraschungshit für euch. Eine optimale Mischung also!

Zu Ausgabe #1 geht es hier lang!


Black Adam

Regie: Jaume Collet-Serra

Laufzeit: 125 Minuten

Release: 2022


Auch wenn Black Adam nicht die beste Comicverfilmung aller Zeiten ist, bietet sie die übliche Unterhaltung eines Dwayne Johnson Films, etabliert neue Charaktere im DC(E)U, bringt alte Figuren zurück und sorgt für etwas frischen Wind.

Hirn ausschalten, die Action und die starken Bilder genießen, am Ende einen Fanboy/girlmoment erleben und hoffen, dass dies nun die Rettung des DC Filmuniversums war.

Mich hat Black Adam keinesfalls enttäuscht, da hier einerseits Verknüpfungen mit dem Shazam!-Kosmos geschaffen wurden und andererseits eine Brücke zum klassischen DC(E)U geschlagen wurde. Manchmal braucht man nicht mehr als einen relativ einfach gestrickten Superheldenfilm, um die Basis für etwas Größeres zu legen!


Matrix Resurrections

Regie: Lana Wachowski

Laufzeit: 148 Minuten

Release: 2021


Matrix Resurrections ist kein schlechter Film, aber auch ein Sequel, auf das man hätte verzichten können. Der Film hat viele gute Ideen und wenn die Grundprämisse über die Hälfte oder des gesamten Films genutzt worden wäre, hätte man hier neue Akzente im Setting setzen können.

Leider bläst man den Plot künstlich auf, was auch der alten Trilogie bereits geschadet hat und verzichtet zugunsten der Action auf ein Szenario, welche die Frage nach der Grenze zwischen Fiktion & Realität behandelt.

Eine kürzere Laufzeit und der Fokus auf ein Thema hätte aus Matrix Resurrections sicherlich ein großartiges Sequel machen können, aber das abgelieferte Ergebnis versinkt im Mittelmaß des Genres.


Terrifier

Regie: Damien Leone

Laufzeit: 80 – 86 Minuten (je nach Cut)

Release: 2013


Nach zwei Sichtungen verdient Terrifier einen Platz in meinem Top Horrorfilmen des Filmjahres 2022. Es ist einerseits die überspitzte Gewalt, aber auch der unterschwellige Humor, die den Film so reizvoll machen.

Dazu kommt eine grandiose Performance des Killers Art the Clown, der in seiner Darstellung als stummer Clown keinen Laut von sich gibt, somit aber noch gruseliger wirkt. Der teils treibende Soundtrack unterstreicht die Wirkung von Art‘s Terror noch weiter.

Mich hat det Film äußerst postiv überrascht und ich freue mich auf Teil 2!


Somit sind wir am Ende des Beitrags angelangt und ich hoffe dieser Beitrag war für euch erneut interessant!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Die besten Horrorfilme meines Filmjahres 2022! | Halloween Special

Dieses Jahr gab es ein eher ungewöhnliches Halloween Special in Form von Rezensionen über Rezensionsexemplare (Sensor & MPD Psycho), einem MCU Gedankenspiel und einem Beitrag über Metro 2033 Redux.

Ich habe aber auch einige Horrorfilme in diesem Jahr gesehen und auch wenn einige Gurken dabei waren, gab es auch Perlen. Die besten Horrorfilme, welche ich mit Stand 31.10.2022, im aktuellen Filmjahr gesehen habe stelle ich euch heute vor und beschreibe sie kurz.


Halloween III: Season of the Witch

Ich bin kein großer Fan des Halloween Franchise, da diese Serie für mich wie eine reine Fließbandproduktion wirkt, trotz einiger netter Ideen. Die Ausnahme bildet für mich Halloween III, den ich Anfang dieses Jahres genießen durfte.

Ohne Michael Myers und ohne Verbindungen zum restlichen Franchise macht dieser Film sein eigenes Ding und macht verdammt viel Spaß. Auch wenn diese Meinung unpopulär ist, aber Halloween III: Season of the Witch ist der meiner Meinung nach beste Ableger des Franchise!


The Texas Chainsaw Massacre (2022)

Diesem Film bin ich mit Bauchweh entgegengetreten, weil alles im Vorfeld nach Halloween (2018) Abklatsch schrie, aber dann hat sich gezeigt, dass dieses Sequel sein eigenes Ding durchzieht. Damit meine ich, dass die „Tugenden“ der Texas Chainsaw Filme zelebriert werden und ENDLICH bekommt man auch ein Kettenmassaker zu sehen.

Kurz um, kein Meisterwerk aber ein kurzweiliger und unterhaltsamer Horrorfilm für zwischendurch. Ich bin gespannt ob das geplante Sequel erscheint …


The Vigil

The Vigil ist ein netter kleiner Horrorfilm, der die jüdische Mythologie nutzt und dabei einen interessanten Einblick in die Folklore dieser Religion gewährt. Mir hat der Film grundlegend sehr viel Spaß gemacht, auch wenn er das Rad nicht neu erfindet, aber das tun nur die wenigsten Horrorfilme.


The Sadness

Auch wenn er als der brutalste Horrorfilm aller Zeiten angepriesen wird blendet The Sadness bei den brisantesten Stellen rechtzeitig weg und überlässt dem Zuseher seiner eigenen Fantasie. Ich mag den Film, aber leider leidet er an einer starken Abnutzung seiner eigenen Gewalt. Trotzdem bietet The Sadness genug Details, die eine Sichtung rechtfertigen und wenn man die Werbekampagne im Vorfeld beachtet bleibt eine Sichtung für Fans des Horrorgenres kaum aus!

Man sollte trotzdem einen stärkeren Magen mitbringen, da gewisse Kills sehr pikant ausfallen und es dem Film an ausgefallenen Tötungen auch nicht mangelt.


Saw: Spiral

Eine weitere unpopuläre Meinung. Ich mag das Saw Franchise nicht, da die Filme nach Teil 1 wie eine reine Fließbandproduktion wirken (siehe Halloween) und dieser künstlich aufgeblasene Plot für die Komplexität nicht darüber hinwegtäuscht, dass es eigentlich nur um kreative Fallen geht und das ist auch völlig in Ordnung aber mir persönlich zu wenig.

Saw: Spiral hingegen verbindet eine spannende Handlung mit kreativen Tötungsarten und begeistert die gesamte Laufzeit über bis zum Ende. Ich hoffe sehr, dass dieses Saw Spin-off fortgesetzt wird. Hier hat wie bei Teil 1 alles gepasst!


Wrong Turn (2021)

Manchmal braucht man einen radikalen Neustart für eine Filmreihe und der ist mit Wrong Turn von 2021 definitiv geglückt. Weg von den Mutanten aus den Vorgängern und hin zu einer völlig neuen Handlung um Wanderer, die in die Fänge einer isolierten Gemeinschaft geraten. Weniger ein reiner Horrorfilm, sondern mehr ein Horror-Thriller mit gesellschaftskritischen Elementen macht Wrong Turn von 2021 verdammt viel Spaß. Definitiv eine der besten Horror-Erfahrungen dieses Jahr!


X

Mein Höhepunkt dieses Jahr was Horrorfilme angeht ist X von Tie West, der kongeniale Zeitreise in die späten 70er/frühen 80er des Horrorfilms erschaffen hat, welche man auf keinen Fall verpassen darf als Fan des Genres.

An diesem Film passt absolut alles. Von Handlung über die Inszenierung bis zum Look, der Musik und dem Cast. Mich hat X vollends überzeugt und meiner Meinung nach handelt es sich hierbei um einen absoluten Pflichtfilm, da hier einfach so viel Liebe zum Detail drinnensteckt!


Ich hoffe ich habe mit diesem Beitrag euer Gruselween etwas bereichern können und ihr habt ein paar Filme für eure Playlist aufnehmen können. Zum Abschluss folgen noch ein paar lobenswerte Erwähnungen, die keine reinen Horrorfilme sind oder Ableger sind, welche sich vom ursprünglichen Genre entfernt haben. Ich wünsche euch ein schönes Halloween und wir lesen uns beim nächsten Mal!

Lobenswerte Erwähnungen mit ein bisschen Horror:

  • Nope
  • Doctor Strange in the Multiverse of Madness
  • Werewolf by Night
  • The Forever Purge

Werewolf by Night | MCU Gedankenspiel

Titel: Werewolf by Night
Originaltitel: Werewolf by Night
Regie: Michael Giacchino
Laufzeit: 53 Minuten
Release: 2022

Der Oktober ist der Monat des Gruselns und passend dazu hat Marvel-Disney ihr Special Werewolf by Night veröffentlicht. Es ist außerdem die perfekte Gelegenheit die MCU Gedankenspiele wieder aufleben zu lassen!

Eins vorweg; ich werde diesen Beitrag möglichst spoilerfrei gestalten damit jeder, egal ob man das Special gesehen hat oder nicht, einen guten Eindruck bekommt. Bühne frei für Werewolf by Night!


Ulysses Bloodstone, der Träger des Blutsteins, ist verstorben. Fünf Monsterjäger versammeln sich um ihm zu Gedenken und an einer Jagd teilzunehmen, welche den neuen Träger des Steins bestimmen soll.

Unter den Jägern befinden sich Jack Russel und Elsa Bloodstone, die andere Pläne haben. Die Jagd beginnt und wird schnell klar, dass es um mehr geht als nur die Nachfolge …

Erzählerisch mag Werewolf by Night nicht viel hermachen, aber das ist bei einer Laufzeit von 54 Minuten in Ordnung. Trotz seiner überschaubaren Länge etabliert das Special einen interessanten Aspekt des Marvel-Kosmos im MCU, nämlich den der Monster. Das umfasst neben „regulären“ Monstern auch Vampire und Werwölfe, sowie jene die sie jagen.

Ob dieser Part im MCU einen größeren Teil einnehmen wird, wird die Zukunft zeigen, aber ein MCU Dark wäre definitiv reizvoll und würde perfekt zu düsteren Helden wie Ghost Rider, Blade, Black Knight oder Moon Knight passen. Selbstverständlich wäre es auch optimal so passende Schurken einzuführen.


Weg vom Fangeschwurbel und zurück zu den qualitativen Aspekten von Werewolf by Night.

Die absoluten Highlights des MCU Halloweenspecials sind die Optik und damit einhergehend die Inszenierung. Regisseur Michael Giacchino präsentiert uns keine standard Comicverfilmung, sondern einen Horrorfilm im Stile der klassischen Horrorfilm-Ära 1940 – 1950.

Sprich Werewolf by Night wurde komplett in schwarz-weiß gedreht, was besonders der Atmosphäre zu Gute kommt und dieses Projekt deutlich im MCU hervorhebt. Schwarz-weiß Filme haben immer eine ganz bestimmte Wirkung, da das Spiel mit Licht und Schatten viel intensiver ist, als man es von Farbfilmen gewohnt sein mag.

Auch beim Cast wurde auf Schauspieler geachtet, die sehr viel mit ihrer Gesichts/Körpersprache machen, um zum einen für die Inszenierung stimmig zu sein und andererseits die Atmosphäre nutzen zu können. Einzig bei der Sprache merkt man Werewolf by Night seine moderne Erscheinungszeit an, wobei selbst dieser „Bruch“ als ein angenehmer Kontrast durchgeht.

Es gibt aber nicht nur was auf die Augen, sondern auch auf die Ohren. Akustisch bietet Werewolf by Night einerseits einen stimmigen Score und arbeitet andererseits mit einer intensiven Soundkulisse, was perfekt zu den oben erwähten optischen Stilmitteln passt.


Abschließend mag Werewolf by Night kein MCU Horrorschocker sein, ist aber ein ebenso unterhaltsames, wie künstlerisch wertvolles Projekt, welches einen interessanten Part ins MCU einfügt und somit für etwas frischen Wind sorgt.

Wer sich für Comicverfilmungen oder Filme die auf Comics basieren begeistern kann, sollte hier definitiv einen Blick riskieren. Man braucht auch keinerlei Vorkenntnisse und kann mit frischem Blick an das Special herangehen.

Mir hat Werewolf by Night außerordentlich gut gefallen und ich hoffe wir sehen die „neuen“ Figuren dieses dunklen MCU Teils bald wieder!

Das war‘s soweit von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Ein kurzer Kommentar zu … Monster Hunter (Film)

Das Genre der Videospielverfilmungen ist schon sehr unterhaltsam, da man nie weiß, ob man einen guten Film (Sonic the Hedgehog, Tomb Raider v. 2018 und MortalKombat) oder kompletten Müll (Silent Hill: Revelation) bekommt. Besonders beim Regisseur Paul W. Anderson ist diese Unsicherheit überaus stark. Es dürfte also niemanden wundern, dass meine Erwartungen bei der Monster Hunter Verfilmung eher niedrig waren und trotzdem wurde ich enttäuscht. Ein wahres Kunststück!

Artemis kommandiert eine kleine Militärpatrouille, die eine verschwundene Einheit sucht, zu welcher der Funkkontakt abrupt gerissen ist. Durch einen mysteriösen Sandsturm gelangt die Truppe von Artemis in eine fremde Welt. Dort wird das Team von spinnenähnlichen Monstern attackiert, denen bis auf Artemis alle Soldaten zum Opfer fallen. Artemis überlebt die Kämpfe gegen die Monster und trifft auf Hunter. Nach anfänglichen Reibereien verbünden sich beide um in dieser Welt zu überleben …

Bei einer Laufzeit von 103 Minuten verplempert Monster Hunter einen Großteil seiner Laufzeit für den Kampf gegen die monströsen Spinnen, die sinnlosen Schlägereien mit Hunter und dem nichtaufbauen einer Handlung. Erst in den letzten 30 Minuten entwickelt sich langsam eine Handlung, die auch Elemente aus den Spielen nutzt, aber das rettet den Gesamteindruck auch nicht mehr. Die typischen Monster Hunter Elemente sind nette Gimmicks und lassen den Film als Ableger des Franchise durchgehen, aber die Handlung ist so belanglos wie sie nur sein kann. 

Die Figuren sind alle durch die Bank weg austauschbar und auch das Storytelling ist nicht wirklich vorhanden. Was hingegen gut funktioniert sind die Kämpfe und das Design der Monster. Ersteres verleiht dem Film etwas Tempo, was dringend benötigt wird, da der Rest bereits öde ist. Leider endet der Film plötzlich im Endkampf was auf eine Fortsetzung schließen lässt, die hoffentlich nicht kommt.

Zusammengefasst ist Monster Hunter kein guter Film. Er funktioniert als hirnloser Actionfilm ganz okay, aber selbst unter dieser Voraussetzung gibt es bessere Filme. Ich kann dieses Machwerk nicht wirklich empfehlen. Wenn man ihn gratis bei Netflix o.ä. sieht kann man ihn sich gönnen, aber es gibt definitiv bessere Alternativen!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Ein kurzer Kommentar zu … Willy’s Wonderland

Nicolas Cage ist DER Schauspieler für Filme, die unter dem Radar fliegen. Mit Mandy und die Farbe aus dem All hat Meister Cage für mich bewiesen, dass er nicht nur in großen Filmen glänzen kann, sondern auch in kleineren Werken eine starke Performance abliefert. Mit Willy’s Wonderland wird ein weiterer Film aus diesem Spektrum hinzugefügt.

Nachdem sein Auto eine Panne erleidet landet der namenlose Protagonist (Nicolas Cage) in Hayesville, Nevada. Um die Reparatur für das Auto zu bezahlen wird ihm die Reinigung des verlassenen Lokals Willys Wonderland als Nachtarbeit angeboten. Der Protagonsit nimmt den Deal an. Über Nacht soll er das Lokal reinigen und Morgen bekommt er seinen reparierten Wagen. Der Haken an der Sache ist die Truppe von Killerrobotern (mechanische Stofftiere), die das Willys Wonderland bewohnen …

Okay, Willy’s Wonderland ist die Five Nights at Freddy’s Verfilmung, nach der nie jemand gefragt hat und nein, es gibt keine Bezüge zum genannten Videospiel-Franchise, ABER verdammt funktioniert der Film gut. Die Handlung ist sehr simpel und macht Spaß während Nicolas Cage eine äußerst interessante Performance abliefert. Ohne Text und nur mit einer stoischen Miene macht er den mörderischen Puppen das Leben schwer, während er seinem Job nachgeht.

Der Rest des Casts ist ebenfalls sehr solide, aber auch die restlichen Aspekte des Films funktionieren hervorragend miteinander. Besonders der Soundtrack und die Effekte sind absolut top.

Zusammengefasst ist Willy’s Wonderland ein kleiner, skurriler, aber sehr sehenswerter Film, dessen Zielgruppe wohl eher klein ist, aber wer sich mit absurden Horror-Komödien anfreuden kann, sollte einen Blick (oder zwei) riskieren.

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Mortal Kombat (2021) | Review

MORTAL KOMBAT (stellt euch jetzt bitte die MK Titelmelodie vor) ist die dritte Live Action Adaption der Prügelspiel Serie für‘s Kino und ich muss gestehen, dass ich mit dem Mortal Kombat Franchise bisher kaum was anfangen konnte.

Meine Berührungspunkte mit den Spielen beschränken sich auf Teil 9 & 10 sowie den Cousins Injustice 1 & 2. Letztere haben aber auch nur das Gameplay mit der Reihe gemeinsam. Trotz dieser geringen Berührungspunkte habe ich dem Film eine Chance gegeben und ich wurde äußerst positiv überrascht!

Unsere Geschichte beginnt im 17. Jahrhundert und erählt den Höhepunkte der Fehde zwischen Bi-Han und Hanzo Hasashi, den späteren Kriegern Sub-Zero und Scorpion (später mehr dazu).

In der Gegenwart hat die Erde aka Earthrealm bereits 9 von 10 Mortal Kombat Turniere verloren. Wenn die Erde 10 Tuniere in Folge verliert wird sie von Outworld erobert. Der seelenfressende Magier Shang Tsung schickt seinen Assassinen Sub-Zero zur Erde, um eine alte Prophezeiung zu verhindern, welche das Kommen neuer Champions ankündigt, die das Tunier gewinnen könnten. Ein besonderes Drachenmal dient als Zeichen für alle neuen Champions.

Der ehemalige Profi-MMA Kämpfer Cole ist einer dieser Champions. Als er von Sub-Zero attackiert wird, rettet ihn der Söldner Jax, welcher ihm den Auftrag gibt seine Partnerin Sonya zu finden.

Nach einigen Schwierigkeiten gelangen Cole, Sonya, Jax und der zwielichtige Kano zum Tempel von Raiden, dem Schützer von Earthrealm. Dort werden sie von Raiden, Liu Kang und Kung Lao zu Champions trainiert und rüsten sich für die Schlacht gegen Champions von Outworld, welcher zu Beginn alles andere als fair verläuft. Doch durch eine Idee von Cole erzwingen die Krieger der Erde das Tunier, was Shang Tsung zu verhindert versuchte …


Mortal Kombat (2021) ist eine großartige Videospielverfilmung, setzt aber einiges an Vorwissen voraus. Besonders die Figuren aus dem MK sollte man bereits kennen, da es zwar Charakterentwicklung und Tiefgang gibt, aber dieser nicht im Fokus steht.

Im Mittelpunkt stehen die Kämpfe und das namensgebende Turnier, wobei sich der Film, trotz des vorausgesetzten Vorwissens, genug Zeit nimmt um die grundlegenden Dinge zu erklären. Dies ergibt auch die Erfindung des neuen Charakters Cole, da diesem „Neuling“ alles erklärt werden muss (oder zumindest was die Macher für wichtig hielten) ohne, dass sich die ZuseherInnen dämlich vorkommen.

Das absolute Highlight des Films ist meiner Meinung nach die Sub-Zero & Scorpion Fehde. Diese ist nicht nur der perfekte Einstieg im Film und eines der Highlights im Finale, sondern könnte etwas ausgebaut auch sein eigenes Spin-off sein. Natürlich sind auch die brutalen Kämpfe, berühmten Sätze aus den Filmen und die speziellen Angriffe aus den Videospielen mit dabei.


Mortal Kombat (2021) ist ein Liebesbrief an die Fans und abseits davon ein sehr guter Film. Akustisch wie optisch recht hochwertig, mit vielen Querverweisen auf die Vorlagen und dazu mit Humor garniert ist Mortal Kombat (2021) ein sehenswerter Film, dem leider eine gewisse Einsteigerfreundlichkeit fehlt. Gönnen kann man ihn sich aber definitiv!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Nightbooks | Review | Netflixers #33

Titel: Nightbooks
Originaltitel: Nightbooks
Regie: David Yarovesky
Laufzeit: 103 Minuten
Release: 2021

Der Oktober ist ja der Monat des Gruselns und demnach passt es auch Beiträge mit „gruseligen“ Themen zu verfassen. Nightbooks ist ein Fantasy-Horrorfilm basierend auf dem gleichnamigen Jugendbuch.

2021 unter der Regie von David Yarovesky (produziert von der Legende Sam Raimi) für Netflix erschienen zeichnet sich der Film durch die Eigenschaft des „kindgerechten Horrors“ aus. Damit meine ich die Mischung aus kindlicher Fantasie gepaart mit einer Prise Horror, der jedoch genauso hart ist, wie es Jugendliche verkraften sollten.

Worum gehts in Nightbooks? Der junge Horrorfan Alex gerät durch eine Verkettung dummer Zufälle in das Apartment der Hexe Natacha und wird von ihr als Geschichtenerzähler versklavt. Er muss ihr jeden Abend eine neue Geschichte erzählen oder die schrecklichen Konsequenzen ertragen. Im Apartment lernt er auch das Mädchen Yazmin kennen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beschließen die Beiden sich aus der Sklaverei zu befreien. Das erweist sich nicht nur schwerer als erwartet, sondern offenbar mehr als erwartet …

Ich mag Nightbooks. Der Film hat ein großartiges Tempo und entwickelt sich erzählerisch sehr gut. Vom eher traurigen Anfang über den gruseligen Mittelteil bis zum großen Finale bietet der Film nicht nur eine breite Palette an Emotionen, sondern auch eine spannende Geschichte, welche die Frage „wer bin ich?“ aufwirft und sie (für den Film) befriedigend beantwortet.

Den Cast empfinde ich als sehr sympathisch, wobei dieser schön kompakt ist. Alle drei Hauptdarsteller haben eine tolle Chemie miteinander und besonders Krysten Ritter geht in ihrer Rolle als grausame, exzentrische Hexe vollends auf. Auch die Effekte können sich sehen lassen. Besonders die „Monster“ sorgen mit dem mysteriösen Apartment, sowie der dunklen Tonalität für eine dichte Atmosphäre.

Letztere nimmt besonders zum Ende hin düstere Züge an und man merkt besonders hier die Produzentenarbeit von Horrormeister Sam Raimi.

Zusammengefasst ist Nightbooks ein toller Gruselfilm für Jung & Alt, der auch Leuten gefallen kann, welche eher weniger mit dem Horrorgenre anfangen können. Ich kann den Film definitiv weiterempfehlen und bedanke mich für die Aufmerksamkeit.

Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Ein kurzer Kommentar zu … Das schaurige Haus

2021 ist wohl das interessanteste Filmjahr seit langer Zeit für mich. Ohne die Kinos (oder zumindest in sehr eingeschränkter Form) findet sehr viel über Streamingdienste statt. Somit konnte ich einiges Filme des letzten Jahres nachholen, unter anderem das schaurige Haus, ein Gruselfilm aus Österreich, welcher sehr gute Kritiken eingefangen hat, aber für mich eine herbe Enttäuschung war.

Okay bei Horrorfilmen habe ich ohnehin keine hohen Ansprüche mehr und auch, wenn der Film ein paar Dinge gut macht ist er einfach zu langatmig, um bis zum Ende zu unterhalten. Dabei folgt der Film relativ streng das Konzept moderner Horrorfilme, was bereits bei der Handlung anfängt. Eine Familie (Mutter und zwei Söhne) aus Deutschland zieht in ein ländliches Dorf in Kärnten, weil die Mutter dort eine neue Arbeit bekommen hat. Sie ziehen in ein altes Haus, dass der Schauplatz eines Mordes war und von Geistern heimgesucht wurde. Die beiden Söhne gehen mit neu gefundenen Freunden dem Spuk auf den Grund und decken dabei den wahren Ablauf des Verbrechens auf.

Erzählerisch durchaus interessant, wenngleich nicht neu, aber leider relativ gezogen da die Handlung keinerlei neue Akzente in Genre setzt außer dem österreichischen Dialekt aber den hört man auch in anderen (Grusel)Filmen aus der Alpenrepublik. Auch die Schauspieler liefern eine solide Performance ab aber ebenso wie die „Horror-Effekte“ ist daran leider nichts besonderes oder gruseliges. Was ich dem Film aber zugute halten muss und hier funktionieren alle Komponenten, die einzelnen an Problemchen, sehr gut zusammen, ist die Atmosphäre des Films. Diese ist von Anfang an angenehm düster, teils bedrückend und auch etwas traurig. Hier holt das schaurige Haus einiges raus, aber das rettet den Gesamteindruck nicht.

Alles in allem ist das schaurige Haus kein schlechter und hat nette Ansätze bleibt aber am Ende des Tages ist der Film recht zäh und für seine relativ lange Laufzeit, gemessen am Horrorgenre Durchschnitt, zu langatmig. Eine Empfehlung kann ich nicht wirklich aussprechen aber wer einen deutschsprachigen Gruselfilm sehen will, kann ihn auf Netflix streamen.

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Ein kurzer Kommentar zu … Mandy

Zwei Genres, die sehr gut zusammenpassen sind Horror & Fantasy. Entweder als Dark Fantasy zusammen gemischt oder einzeln mit den jeweiligen Elementen aus dem anderen Genre funktioniert der Mix eigentlich sehr gut. In der ersten Jahreshälfte 2021 habe ich den Mandy von 2018 nachgeholt und das war ein echt wilder Ritt, was bereits bei der Prämisse anfängt.

Im fernen Jahr 1983 lebt der Holzfäller Red mit seiner Frau Mandy in einer abgeschiedenen Hütte. Eines Tages wird Mandy von Jeremiah, dem gestörten Anführer einer Endzeitsekte, entdeckte und dieser will die Frau für sich haben. Also der Irre ein paar dämonenhafte Biker, die völlig unter Drogen stehen, zum Haus des Pärchens um Mandy zu entführen. Es läuft nicht alles wie geplant, Mandy wird bei lebendigem Leib verbrannt und Red begibt sich auf einen blutigen Rachefeldzug gegen die Sekte und die Biker.

Mandy ist eine verdammt ambitionierte Hommage an die Ära des Videotheken-Horrors (1980er), wo man sich stumpfe und brutale Filme noch in der Videothek ausgeliehen hat. Allerdings ist der Film sehr hochwertig produziert und zelebriert durchgehend eine eigene Ästhetik, welche die „alten Vibes“ der 80er Jahre Horrorfilme neu aufleben lässt und dabei seine Märchenhaftigkeit auf Händen trägt. Irgendwo zwischen Horrorfilm-Hommage der 80er Jahre, düsterem Fantasyfilm & Barbarenfilm angesiedelt findet Mandy seinen eigenen Platz in der modernen Filmlandschaft.

Ich kann den Film definitiv empfehlen, da man so einen wilden Genremix nur sehr selten finden wird!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

#amLeben (Netflix Original) | Review [Netflixers goes Asia #4]

Titel: #amLeben
Originaltitel: #Saraitda
Regie: Cho Il-hyeong
Laufzeit: 98 Minuten
Release: 2020

Die Netflixers Sonderstaffel geht in die vierte Runde und heute beschäftige ich mich mit einem koreanischen Zombiefilm. Wie man weiß liebe ich dieses „Subgenre“ des Subgenres Zombiefilm und nach Train to Busan, Seoul Station, Kingdom Staffel 1 & 2 sowie Peninsula kommt nun #amLeben dran!


Kernfakten aus der Isolation

Titel: #amLeben
Originaltitel: #Saraitda
Regie: Cho Il-hyeong
Laufzeit: 98 Minuten
Release: 2020


Die Netflixers


Protagonist Junu, Vlogger und Streamer, verbringt sehr viel Zeit Zuhause, um seiner Arbeit nachzugehen. Während eines Livestreams wird er durch den Chat auf die Nachrichten aufmerksam, in der von Krawallen sowie dem Ausbruch eines Virus. Während Junu allein in seiner Wohnung ist, sind seine Eltern unterwegs und informieren ihren Sohn per Handy über deren Sicherheit.

Nach und nach verschlimmert Junu’s Situation immer als er gegen Infizierte kämpfen muss und erfährt, dass seine Eltern ebenfalls Opfer der Zombies wurden. Als Junu’s geringe Vorräte zuneige gehen und er über Selbstmord nachdenkt, flackert ein Licht der Hoffnung auf. Auf der gegenüberliegenden Seite des großen Wohnkomplexes flackert ein Licht in einer Wohnung auf. Eine weitere Überlebende befindet sich im Komplex und Junu fasst neuen Mut am Leben zu bleiben, um auf Rettung zu hoffen. Der Kampf, um das Leben beginnt für Junu und Yubin, die andere Überlebende …


Die zentralen Themen von #amLeben sind Isolation und Einsamkeit und genau diese Themen werden im Film konstant in den Fokus gerückt. Dazu kommt eine gewisse Hoffnungslosigkeit, welche die Atmosphäre des Films, zusätzlich zum Genre, der Prämisse und den zentralen Themen weiter verdichtet. Sehr interessant ist auch die Inszenierung des Films. #amLeben präsentiert sich nicht nur als Zombiefilm, sondern auch als ein Drama, ein Survival-Film und ein Postapokalyptischer Film.

Ein weiteres Lob geht an den Cast von #amLeben. Die Schauspieler durch die Bank weg sehr glaubhaft und man kauft ihnen ihre inneren Konflikte ab. Besonders die beiden Hauptfiguren Junu und Yubin haben eine hervorragende Chemie miteinander. Man merkt, dass der Film nicht nur spannend erzählt und großartig inszeniert, sondern auch glaubhaft geschriebene Charaktere bietet.

Mein absolutes Highlight sind allerdings die Zombies von #amLeben, die nicht richtig ekelhaft aussehen, sondern auch sehr furchteinflößend sind, wie auch in anderen koreanischen Zombiefilmen. Wobei laufende Zombies generell gruselig sind. Das hat uns auch schon Dying Light beigebracht.


Alles in allem ist #amLeben ein hervorragender Zombiefilm der eigentlich in allen Punkten zu gefallen weiß aber besonders durch die Handlung und die Thematiken glänzt. Wie alle koreanischen Zombiefilme weicht auch #amLeben von der klassischen Struktur des Zombiefilms ab und verleiht dem Werk etwas mehr Tiefgang. Wer sich für koreanische Film, Horrorfilme und/oder Zombiefilme begeistern kann, darf bei #amLeben gern einen Blick riskieren.

Ich vergebe ein verdientes sehenswert+, da für die Höchstwertung noch ein bisschen an der Spannungskurve gefehlt hat aber ich jammere wieder auf hohem Niveau.

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Ein paar Gedanken zu The Grudge (2020)

Na bum, das war wohl nichts. Das 2020er Remake zu The Grudge wollte ich seit dem ersten Trailer sehen, nach knapp einem Jahr konnte ich den Film nachholen und naja das Prädikat Mittelmaß beschreibt den Film sehr gut, aber fangen wir ganz von vorne an.

Worum geht es in The Grudge (2020)?

Im Zentrum der Handlung steht die alleinerziehende Mutter Detektivin Muldoon, die im Zuge ihrer Ermittlungen mit dem titelgebenden Fluch in Verbindung. Wann immer jemand mit rasender Wut stirbt, entsteht ein tödlicher Fluch, in Form eines Geistes, der nicht ortsgebunden ist und sich an Personen, die den Ort des Geschehens aufsuchen, heften kann. Der Film erzählt auf mehreren Ebenen, wie der Fluch entstanden ist und wie sich Detektivin Muldoon mit dem Horror auseinandersetzen muss.

Die altbekannte Prämisse neu aufgewärmt. Statt Japan nun Amerika bzw einem eifersüchtigen Ehemann ein Kindsmord (okay schon wieder) und ein Film, dessen durchaus dichte Atmosphäre von billigen Jump Scares total zerbröselt wird.

Ich kann mich mit dieser Spielart des Horrors durchaus anfreunden, aber das The Grudge/Ju-On Franchise zeigt bereits intern, wie man die bekannte Prämisse besser umsetzen kann und Gewalt (teils arg grotesk) wesentlich wirkungsvoller einsetzt.

Man muss aber fairerweise sagen, dass der Film zwischen seinen Jump Scares eine sehr dichte Atmosphäre aufbaut und durchaus spannend ist, aber jedesmal, wenn die Atmosphäre ihren Höhepunkt erreicht, merkt man schmerzlich, dass ein Jump Scare gleich ins Haus steht. Das ist im Horrorgenre eine gängige Praxis, aber man kann dennoch anders Spannung und Grusel erzeugen.

Nochmal ein paar Worte zur Handlung. Diese folgt einer ähnlichen Erzählstruktur wie das restliche Franchise auf mehreren Zeitebenen. Zum Ende hin wird alles aufgelöst, was den Gesamteindruck allerdings schmälert, da so kein Raum für eigene Interpretationen bleibt und der Endtwist völlig konträr zur regulären Fluch-Thematik wirkt.

Meiner Meinung nach wäre es sinnvoller gewesen, das Grundthema des Fluchs zu nehmen und daraus eine eigene Handlung zu stricken, die zwar im gleichen Universum spielt (vielleicht mit ein paar Querverweisen auf die anderen Filme?) aber ansonsten völlig losgelöst ist. The Grudge (2020) klammert sich etwas zu sehr an die Erzählmuster der alten Filme, was mit Japan als Setting funktioniert hat, aber im Remake komplett unübersichtlich wirkt.

Am Ende bleibt The Grudge (2020) ein netter Versuch, die amerikanische Linie des Grudge/Ju-On Franchise fortzuführen, der jedoch in die Mittelmäßigkeit abdriftet und am Ende nichts Neues hinzufügt, ausser einen Film, der zu verschachtelt für‘s eigene Wohl ist. Es wäre definitiv sinnvoller gewesen, das Grundthema zu nehmen und einen neuen Weg zu beschreiten, der die alten Filme ehrt, im gleichen Universum spielt und dabei seine eigene Identität aufbaut. Dann hätte der plumpe Cliffhanger am Ende des Films wohl mehr Lust auf eine Fortsetzung gemacht und wär kein Klischee.

Habe ich es also bereut, den Film zu sehen? Ne ganz sicher nicht. Ich bin froh, den Film von meiner Liste streichen zu können und auch bereits Ju-On: Origins war nicht perfekt, hat mich aber gut unterhalten.

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Rückblick: Filmjahr 2020 (Kurzfassung)

Eigentlich sollte ein Podcast mit Felix zum Filmjahr 2020 kommen, aber der aktuelle Lockdown hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Deshalb gibt es hier einen kleinen kompakten Rückblick, in der Hoffnung, dass wir doch noch einen umfassenden Rückblick aufnehmen können.

Ich werde den Beitrag in drei Kategorien (Kino, Netlifx & Heimkino) gliedern und dort jeweils einen kurzen Kommentar dazu abgeben, inklusive Links zu den Rezensionen und einer kleinen Auflistung meiner Highlights.


Kino

Das Kinojahr 2020 war nicht so umfassend wie das von 2019, aber auch nicht enttäuschend. Ich hab überraschend viele Filme gesehen, von denen Titel wie 1917, Jojo Rabbit & Weathering with you extrem stark waren. Nachträge aus dem Kinojahr waren Bad Boys for Life, Ruf der Wildnis & der Spion von Nebenan. Manche dieser Filme haben bereits einen Beitrag bekommen und andere werden dazu noch einen erhalten.

Ebenso war das Kinjojahr 2020 sehr horrorlastig und ein Vertreter des Horrorgenres hat sogar den Platz meines Film des Jahres ergattet.

Meine Top 5 Kinofilme 2020 sind:

Der Unsichtbare

Guns Akimbo

Sonic the Hedgehog

⁃ 1917

Peninsula

2020 war auch das Jahr in dem Filme, die keine Blockbuster sind, bei mir sehr hoch im Kurs standen.


Netflix

Netflix bekommt auch im Rückblick einen eigenen Rückblick, da dieser Streamingdienst auch eine zwei Rubriken auf dem Blog inne hat und eine Säule von DerStigler geworden ist.

Ich habe 2020 mehr Serien als Filme von Netflix gesehen aber dafür waren die Filme fast durchgehend sehr stark und hochwertig. Dabei gab es eine angenehme Mischung aus westlichen & östlichen Filmen.

Meine Top 5 Netflix Originals 2020 sind:

The Irishman

Ich habe meinen Körper verloren

Telekinese

⁃ #amLeben

The Old Guard

Mit der schwarze Diamant & The Babysitter: Killer Queen gab es noch zwei Filme, die ich sehr mochte!


Heimkino

Abseits von aktuellen Filmen habe ich auch ältere Filme im Heimkino konsumiert. Neben ein paar großartigen Rewatches, wie Three Billboards und Outside Ebbing Missouri habe ich Filme entdeckt, die mir vorher entgangen sind.

Meine Top 5 Filme im Heimkino 2020 sind:

Whiplash

⁃ Der Marsianer

Midway

Parasite

Der Leuchtturm

The Sisters Brothers, Life of Pi, Passengers, The Hunt & Crawl gehören ebenfalls zu den Heimkinoerlebnissen, die mir sehr gefielen.

Das war soweit mein kompakter Rückblick auf das Filmjahr 2020. Ich hoffe er hat euch unterhalten und welche Filme euch begeistert haben, könnt ihr mir gern in die Kommentare schreiben.

Das war von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Happy Halloween!

Happy Halloween meine Lieben. Gruselween Vol. 2 endet mit dem heutigen Tag und das Special hat mir dieses Jahr echt viel Spaß gemacht. Im Laufe des Novembers wird eine Übersichtsseite mit allen Beiträgen erscheinen und ab 02.11.2020 geht es mit dem regulären Programm weiter.

2021 wird Masters of Horror in die zweite Runde gehen und ich freue mich jetzt schon auf dieses Special, sowie das kommende Weihnachtsspecial im Dezember.

Genießt also das Fest des Gruselns und wir haben für euch eine Liste zusammengestellt mit Filmen, die man sich definitiv geben kann an diesem Tag:

Und abseits dieser Liste findet ihr unter dem Tag Horrorfilm noch ganz viel mehr Beiträge zu diesem Thema!

Freddy vs. Jason | Kurzkommentar| Gruselween Vol. 2 #22

Titel: Freddy vs. Jason
Originaltitel: Freddy vs. Jason
Regie: Ronnie Yu
Laufzeit: 97 Minuten
Release: 2003

Erinnert ihr euch noch an die Zeit als Freddy Krueger und Jason Voorhees im angehenden Jahrtausend große Nummern im Horrorgenre waren, bevor sie nach ihren jeweiligen Reboots in der Versenkung verschwanden? Nun ich erinnere mich auch nur noch dunkel an diese Zeit, da es im Horrorgenre inzwischen ganz andere Schwergewichte gibt.

2003 erschien das Crossover beiden Schwergewichte Nightmare und Freitag der 13. mit dem schlichten Titel Freddy vs. Jason und da ich diesen Film erst kürzlich wieder genossen habe gibt es dazu einen Kurzkommentar.


Gruselwusel Kernfakten

Titel: Freddy vs. Jason
Originaltitel: Freddy vs. Jason
Regie: Ronnie Yu
Laufzeit: 97 Minuten
Release: 2003


Die Handlung von Freddy vs. Jason ist herrlich simpel aber auch dadurch so unterhaltsam. Freddy Krueger schmort in der Hölle und hat seine Macht verloren. Niemand hat mehr Angst vor ihm, niemand erinnert sich mehr an ihn. Nun hat er jedoch einen Masterplan geschmiedet, um zurückzukehren. Er manipuliert den ebenfalls in der Hölle schmorenden Jason Voorhees, damit dieser wieder zum Leben erwacht und in der Elm Street zu morden beginnt, damit sich die Leute wieder an Freddy erinnern. Letztendlich geht der Plan nur bedingt auf und beide Killer gehen in der realen Welt aufeinander los während einige „normale“ Menschen, also die zweite Truppe der Hauptfiguren, versuchen die beiden Monster zu vernichten.

Man kann über die Qualität dieses Films streiten, genauso wie über die beiden Filmreihen, die das Crossover bilden, aber ach du meine Güte, was kann man mit Freddy vs. Jason Spaß haben, wenn man eine der beiden Filmreihen oder im besten Fall beide Reihen mag. Die Geschichte ist herrlich simpel. Das Werk ist eine nette Hommage an das japanische Monster-Kino und eskaliert in einen überspitzen Slaher-Film, der seine eigenen Genrekonventionen sprengt.

Kurz um ist Freddy vs. Jason ein herrlicher Spaß für Genrefans und Fans der beiden Filmreihen Nightmare und Freitag der 13., die mit diesem Werk definitiv ihren Spaß haben werden. Wer weder was mit den Filmreihen noch mit dem Genre selbst was anfangen kann, sollte sich einfach „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ ansehen, da dies ein Klassiker des Horrorfilms ist.

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Peninsula | Review | Gruselween Vol. 2 #17

Titel: Peninsula
Originaltitel: Bando
Regie: Yeon Sang-ho
Laufzeit: 116 Minuten
Release: 2020

Ich bin ein großer Fan von Regisseur Yeon Sang-ho. Egal ob Train to Busan, Seoul Station oder Telekinse. Bisher konnte mich dieser Mann dreimal von seinen Fähigkeiten überzeugen und Peninsula wusste mich auch zu überzeugen trotz seiner Unterlegenheit gegenüber den Vorgängern.


Gruselwusel Kernfakten

Titel: Peninsula
Originaltitel: Bando
Regie: Yeon Sang-ho
Laufzeit: 116 Minuten
Release: 2020


4 Jahre sind seit dem Ausbruch des Virus in Südkorea vergangen. Der Soldat Jung-seok lebt ein bescheidenes Leben in Hongkong, wartet auf seinen Status als Flüchtling und befindet sich allgemein in einer recht prekären Lage. Eines Tages bekommen er, sein Schwager Cheol-min und zwei weitere Exi-Koreaner das Angebot einen Geldtransporter in Seoul zu bergen und mit dem Anteil ein neues Leben zu beginnen. Sie nehmen das Angebot an und werden am Hafen von Seoul abgesetzt, der Standort des Transportes ist bekannt aber die simple Mission entwickelt sich zum Höllentrip, da nicht nur Zombies die Straßen Seouls unsicher machen. Auch gesetzlose Militärs treiben ihr Unwesen in den Straßen …

Peninsula erzählt eine allgemein simplere Geschichte als seine Vorgänger, spricht, es gibt weniger emotionalen Tiefgang und/oder Gesellschaftskritik aber dafür konzentriert sich der Film wesentlich auf die Action sowie ein höheres Tempo, was definitiv für Peninsula spricht. Generell hält sich der Film auch weniger mit der Charakterentwicklung auf und präsentiert einfach gezeichnete Figuren, von denen ein paar, beispielsweise Jung-seok, noch etwas vertieft werden aber man dabei keine unauslotbaren Tiefen erreicht.

Dafür bietet Peninsula sehr viel Action, rasante Verfolgungsjagden durch das zerstörte Seoul, unheimlich und schnelle Zombies sowie zwei herrlich irre Bösewichte, deren Motivationen simple aber nachvollziehbar sind. Zur Action lässt sich sagen, dass diese teilweise auf CGI basiert und andererseits auf organischen Effekten, was eine interessante Kombination ergibt aber auch das Bild des „koreanischen Zombies“ (schnell, aggressiv, widerstandsfähig) weiter festigt. Ein Lob geht ebenfalls an den Komponisten Mowg, der Peninsula eine starke akustische Note verleiht und besonders in emotionalen Momenten die richtigen Töne trifft.


Zusammengefasst ist Peninsula in der Handlung schwächer als seine Vorgänger aber dennoch ein rasanter Action-Horrorfilm mit Drama-Elementen, der von Minuten eins an zu unterhalten weiß und dessen hohes Tempo die Laufzeit von knapp zwei Stunden schnell zu vergehen lassen weiß. Wer sich auch nur ein bisschen für Horrorfilme, Zombiefilme und/oder Film aus Südkorea begeistern kann, sollte Peninsula eine Chance geben, da wir hier einen weiteren grundsoliden Vertreter des koreanischen Zombiefilms haben, die eigentlich immer zu unterhalten wissen. Ich vergebe ein verdientes sehenswert+ !

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Unknown User: Dark Web Kurzkommentar | Gruselween Vol. 2 #16

Unknown User von 2014 gehört zu den interessanteren Horrorfilmen, die ich in den letzten Jahren gesehen habe und Unknown User: Dark Web gefällt mir ähnlich gut, wenngleich aus anderen Gründen. Deshalb ist es wieder Zeit für einen Kurzkommentar!

Die Handlung des Films ist recht schnell erklärt, was dem Tempo des Films guttut und von der Dummheit der Hauptfigur zeugt, also ein Horrorklischee gleich zu Beginn. Der Programmierer Matias nimmt unerlaubterweise von einem Internetcafe einen Laptop mit, der bei den Fundsachen lag. Mithilfe dieses Geräts will er eine App für die amerikanische Zeichensprache entwickeln, damit er mit seiner Freundin kommunizieren kann. Als er einen Skype-Gruppenchat mit seinen Freunden startet und die Gruppe auf die verstörenden Dateien, die auf dem Laptop gespeichert sind, stößt befinden sie sich in größter Gefahr. Der Vorbesitzer des Laptops will sein Gerät zurück und dessen Arbeitgeber werden auch auf den Umstand aufmerksam …

Eine der größten Stärken von Unknown User: Dark Web ist die Optik, da der Film sich zu 99% auf den Desktops der Hauptfiguren abspielt und die Figuren durch die Webcams gezeigt werden. Außerdem wirkt der Film sehr authentisch. Während Matias sich seiner schrecklichen Situation immer mehr bewusst wird, reden die anderen Figuren ganz normal miteinander und die drohende Gefahr baut sich schleichend immer weiter auf, bis das Grauen schließlich völlig über die Gruppe hereinbricht.

Zusammengefasst kann man sagen, dass Unknown User: Dark Web nicht so innovativ wie sein Vorgänger ist, aber eine interessante Handlung bietet, ein populäres Thema für Cyber-Gruselgeschichten bedient und eine ebenso clevere wie düstere Fortsetzung ist. Das macht durchaus einen Blick wert!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Die Hatchet Quadrologie | Gedankenspiel | Gruselween Vol. 2 #14

Ich habe ein Herz für trashige Horrorfilme und besonders für jene, die eine bestimmte Thematik behandeln wollen. Die Hatchet Quadrologie möchte die klassischen Splatter/Slasher/Gore alten Ära hochleben lassen und das schaffen die Filme auf mehreren Ebenen.

Zuerst jedoch ein paar Kernfakten. Die Hatchet Filme (Teil 1 – 3 und Victor Crowley) erschienen im Zeitraum von 2006 bis 2017 und behandeln im Kern den Überlebenskampf von armen Teufeln gegen den übermenschlichen „Mutanten“ Victor Crowley, der im Laufe der Zeit den Jason Voorhees macht und unsterblich wird.

Dabei bilden die Filme 1 bis 3 eine Einheit und bauen zeitlich direkt aufeinander auf während der vierte Film ein zeitlich versetztes Sequel bildet. Als kreativer Kopf hinter dem Franchise steht Adam Green, der bei drei Filmen Regie führte, einen produzierte und bei allen das Drehbuch verfasste und somit seine Schöpfung stark selbst bearbeiten konnte, was man auch merkt.

Grundlegend mag die Hatchet Quadrologie nicht die hohe Filmkunst sein aber bei all dem Trash besitzen die Filme viel Charme und das liegt nicht nur an den total übertriebenen Effekten, sondern auch an den sympathischen Schauspielern und deren Klischeerollen.

Man merkt bereits, dass ich den Filmen recht wohlwollend gegenüberstehe, obwohl die Filme niemals zu meinen liebsten Genrevertreten gehören werden oder gar eine 100%e Empfehlung bekommen werden. Was man der Quadrologie zugute halten muss, ist die relativ kompakte Laufzeit pro Film, die simplen Handlungen pro Film und das recht hohe Tempo der einzelnen Filme.

Somit kann man die Hatchet Filme perfekt für einen Marathon nutzen, auch wenn der Trash mit jedem weiteren Film und besonders zum Ende hin etwas schmerzen kann.

Somit lässt sich zusammen, dass die Hatchet Quadrologie weit davon entfernt ist, die hohe Filmkunst zu sein aber dennoch sind die Filme ein äußerst interessant Ausflug in den Versuch, die klassische Ära des amerikanischen Splatter/Gore/Slash der „alten Zeit“ wiederzubeleben und dieser Versuch gelingt den Filmen sehr gut.

Wer sich also für trashige Horrorfilme begeistern kann, die eigenen Ansprüche runterschrauben kann und kein Problem mit überspitzter Gewalt hat, sollte den Filmen eine Chance geben und wer weiß? Vielleicht entwickelt sich ein ebenso unterhaltsamer Marathon, wie ich ihn hatte.

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Scary Stories to Tell in the Dark Kurzkommentar| Gruselween Vol. 2 #12

Über Scary Stories to Tell in the Dark habe ich im Vorfeld relativ viel Positives gehört und auch das Cover des Films hat mich sehr neugierig gemacht. Zum Glück gibt es den Film auf Netflix und eine Sichtung später kann ich in einem Kurzkommentar meine Meinung zum Film mit euch teilen.

Über Scary Stories to Tell in the Dark habe ich im Vorfeld relativ viel Positives gehört und auch das Cover des Films hat mich sehr neugierig gemacht. Zum Glück gibt es den Film auf Netflix und eine Sichtung später kann ich in einem Kurzkommentar meine Meinung zum Film mit euch teilen.

Worum gehts in Scary Stories to Tell in the Dark? Kurz gesagt dreht sich die Handlung um eine Gruppe von Teenagern, angeführt von einem Mädchen namens Stella, die ein mysteriöses Buch finden, welches die Gedanken von Menschen liest und gruselige Geschichten rundum deren Ängste dreht. Die Gruppe muss also das Geheimnis hinter dem Buch lösen …

Ich mag Scary Stories to Tell in the Dark, auch wenn die Rahmenhandlung nur bedingt interessant ist aber die einzelnen Gruselgeschichten machen den Film durchaus sehenswert, da diese äußerst clever geschrieben sind und den Horror auf subtile Art vermitteln, wobei auch die Themen der Gruselgeschichten variieren und durch gut platzierte Pointen zum Schockmoment führen.

Somit lässt sich zusammenfassen, dass Scary Stories to Tell in the Dark definitiv einen Blick wert ist. Der Film erfindet das Genre nicht neu, ist aber ein unterhaltsamer Gruselfilm für zwischendurch!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Shakma| Review| Gruselween Vol. 2 #10

Titel: Shakma
Originaltitel: Shakma
Regie: Tom Logan
Laufzeit: 101 Minuten
Release: 1990

He es wird mal wieder Zeit für einen Tierhorrorfilm und da Crawl wirklich gut war, muss heute ein semi-beschissener Genrevetreter mit Kultfilm-Ruf her. Damit herzlich willkommen zu Shakma, der Film wo einen der Affe laust (oder eher zerfetzt).


Gruselwusel Kernfakten

Titel: Shakma
Originaltitel: Shakma
Regie: Tom Logan
Laufzeit: 101 Minuten
Release: 1990


Unter der Leitung von Professor Sörensen trifft sich eines Abends eine Gruppe Studenten in der lokalen medizinischen Fakultät, um ein beliebtes Rollenspiel in echt nachzuspielen. Schon bald merkt die Gruppe, dass sie zusammen mit dem Pavian Shakma, der eigentlich für tot gehalten wurde, im Gebäude eingesperrt sind. Der Pavian ist extrem aggressiv, brutal und begibt sich auf die Jagd nach den Opferlämmern, die schon bald einen knallharten Überlebenskampf führen müssen …

Bevor ich zu den Punkten komme, bei denen man vom wilden Affen gebissen wird, ein paar lobende Worte. Shakma punktet durch eine relativ dichte Atmosphäre und den ungewollten Humor durch die dummen Aktionen der Schauspieler und die manchmal abstrusen Dialoge. Mit Shakma hat man ein interessantes „Monster“ und der Kampf Primat vs Primat hat schon was.

Leider verfügt der Film über eine kaum nennenswerte Spannungskurve, eine dezente Langatmigkeit sowie die miese Performance der Schauspieler, was zusammen den Gesamteindruck ziemlich runterzieht. Klar der ungewollte Humor durch die relativ dummen Protagonisten ist ein schwacher Pluspunkt, aber dies täuscht nicht darüber hinweg wie dämlich, die ausgeführten Handlungen sind. Dazu kommt eine etwas abenteuerliche deutsche Synchronisation, die perfekt zum Trash von Shakma passt.

Ich kann, aber verstehen, warum dieser Film einen gewissen Kultstatus erlangt hat und ja Shakma hat durchaus Charme, wenngleich nicht viel aber er ist vorhanden.

Alles in allem kann ich Shakma nur bedingt weiterempfehlen, da der Film nicht wirklich gut ist und äußerst zäh seine 101 Minuten Laufzeit abklopft, die man in anderer (besserer) Form bereits von anderen Genrevertretern kennt. Wer dennoch ein Herz für trashigen Horrorfilme hat, sollte einen Blick riskieren. Allen anderen sollten lieber einen besseren Film sehen.

Somit vergebe ich die Wertung bedingt sehenswert!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Die Farbe aus dem All (2020) | Review| Gruselween Vol. 2 #6

Titel: Color Out of Space
Originaltitel: Die Farbe aus dem All (2020)
Regie: Richard Stanley
Laufzeit: 113 Minuten
Release: 2020

Achja H. P. Lovecraft und die Verfilmungen seines Werks. Im Regelfall kommt, da nur Bullshit bei raus ABER es gibt auch Ausnahmen und zu denen gehört die aktuelle Verfilmung von die Farbe aus dem All!


Gruselwusel Kernfakten

Titel: Color Out of Space
Originaltitel: Die Farbe aus dem All (2020)
Regie: Richard Stanley
Laufzeit: 113 Minuten
Release: 2020


Im Zentrum der Handlung steht die Familie Gardner, die einen abgelegenen Bauernhof im ländlichen New England bezieht, um der Hektik des 21. Jahrhunderts zu entkommen. Während sich die Familie sich an ihr neues Leben gewöhnt kracht eines Abends ein Meteorit in deren Vorgarten. Das Objekt scheint mit dem Boden zu verschmelzen und die Umgebung sowie die Raum-Zeit mit einer seltsamen jenseitigen Farbe zu infizieren. Zum Leidwesen der Familie muss diese feststellen, dass die Farbe jedes Lebewesen, auch Menschen, mutieren lässt …


Die Farbe aus dem All kombiniert den klassischen, schleichenden Lovecraft-Wahnsinn mit dem Untergenre des Body-Horrors was überraschend gut funktioniert und die Eigenschaft des unbeschreiblichen Horrors, der ein markantes Merkmal von H. P. Lovecrafts Geschichten ist, ideal einfängt. Die titelgebende Farbe sorgt auch für die markante Optik des Films und der anfängliche Wahnsinn entwickelt sich zur neonfarbenen Hölle mit grotesken Monster, die jedoch eine eigentümliche Faszination aufweisen. Generell muss man dem Film eine eigene Ästhetik zusprechen, die es in der Form nur selten im Horrorgenre gibt. Die außerirdische Farbe entwickelt sich zu einer fluoreszierenden, halluzinogenen & psychedelischen Macht, die schlussendlich alles dominiert.

Abgesehen von der wirklich imposanten Bildsprache verfügt die Farbe aus dem All über einen äußerst soliden Cast. Besonders die Schauspieler der Familie Gardner, angeführt von Nicolas Cage liefern einen tollen Job ab und verkörpern glaubhaft den langsamen aber stetig stattfindenden geistigen Verfall. Interessant ist auch wie jedes Familienmitglied einen ganz persönlichen Wahn entwickelt der immer weiter voranschreitet, um schlussendlich vollends auszubrechen.

Somit lässt sich zusammenfassen , dass die Farbe aus dem All eine äußerst solide Lovecraft-Verfilmung ist, aber auch für sich genommen ein sehr guter Horrorfilm ist, dessen groteske Note auch länger im Gedächtnis bleibt. Wer sich für H. P. Lovecraft begeistern kann, Horrorfilme mit Science-Fiction Elementen und Body-Horror mag oder einfach nur einen Film mit Nicolas Cage sucht sollte der Farbe aus dem All eine Chance geben.

Ich vergebe ein verdientes sehenswert+ !

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrat!

Crawl | Review| Gruselween Vol. 2 #4

Titel: Crawl
Originaltitel: Crawl
Regie: Alexandre Aja
Laufzeit: 88 Minuten
Release: 2019

Kein Halloween Special ohne Tierhorrorfilm und deshalb geht es in Gruselween #4 um Crawl, der das Horrorgenre mit dem Katastrophenfilm verschmilzt!


Gruselwusel Kernfakten

Titel: Crawl
Originaltitel: Crawl
Regie: Alexandre Aja
Laufzeit: 88 Minuten
Release: 2019


Während der Hurrikansaison nimmt die Hochleistungsschwimmerin Haley an einem Wettbewerb teil. Ein Hurrikan der Stufe 5 ist auf Kollisionskurs mit Florida und die Bevölkerung wird, wegen einer Warnung des Bundesstaates, dazu aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen.

Allen Warnungen und Straßensperren zum Trotz begibt sich Haley zum Haus ihres Vater, den sie telefonisch nicht erreichen kann. Im Haus findet sie ihren verletzten Vater im Keller, der dort von Alligatoren attackiert wurde. Wegen dem starken Regen und daher ansteigenden Wasserspiegel gelangen die Prädatoren in die Wohnsiedlung von Haleys Vater. Die beiden müssen nicht nur gegen den Hurrikan bestehen, sondern sich auch gegen die Alligatoren erwehren …


Eine klassische Eigenschaft des Tierhorrorfilms ist es, Logiklöcher in der Handlung, oder allgemein unlogische Elemente mit Humor zu überspielen. Dieses „Stilmittel“ fehlt in Crawl jedoch völlig. Der Film weist eine absolut ernste Atmosphäre auf, ist über weite Strecken sehr düster und konfrontiert die Hauptfiguren beinah konstant mit der doppelten Bedrohung durch Natur und Tier.

Selbst die gelegentliche Überstilisierung (Stichwort; Pistole im Rachen des Alligators) hat einen düsteren Touch und passt sich der allgemeinen Atmosphäre an. Was ebenfalls lobend erwähnt werden muss, ist die stetig ansteigende Spannungskurve, die ab dem Erreichen von Haely im Haus ihres Vaters an Fahrt aufnimmt.

Auch die Schauspieler agieren ungewöhnlich logisch, was im Horror- und speziell im Tierhorrorgenre eher selten ist. Besonders Kaya Scodelario als Protagonistin Haley verkörpert eine kluge und starke Frau, deren Überlebenswille, ebenso wie die Sorge um ihren Vater, zum emotionalen Anker für den Zuseher wird.

Neben der Atmosphäre und dem Cast sind auch die Spezialeffekte durchaus sehenswert und die Kombination aus undurchsichtigen Wasserflächen mit der potenziellen Gefahr aus der „Tiefe“ verdichtet die Atmosphäre enorm. Obwohl dieses Stilmittel viel Platz für Jump Scares bieten würde, ist Crawl sehr sparsam, was dieses Klischee angeht.


Alles in allem ist Crawl ein äußerst solider Horrorfilm und ein großartiger Tierhorrorfilm, dessen Stärken klar die Stimmung, Atmosphäre und Spannungskurve sind. Die Handlung ist angenehm simpel und das gilt auch für die generelle Prämisse des Films, aber genau hier liegt der Reiz. Manchmal braucht es keine tiefgründige Botschaft, oder großangelegte Handlung, sondern nur den Kampf von Menschen gegen Tier und Natur ums Überleben.

Somit hat sich Crawl die Wertung sehenswert+ definitiv verdient.

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Horns (Film) | Review

Titel: Horns
Originaltitel: Horns
Regie: Alexandre Aja
Laufzeit: 120 Minuten
Release: 2013

Stephen King ist seit Jahrzeiten ein großer Name in der Literatur, aber auch sein Sohn Joseph Hillstrom King, Pseudonym Joe Hill, erfreut sich großer Popularität und was passiert, wenn literarische Werke populär werden? Richtig, sie werden verfilmt und Horns basiert auf dem gleichnamigen Roman. Kurzum heute geht es um Horns, der unter der Regie von Alexandre Aja entstand, dessen Werk ich wiederum sehr mag und damit schließt sich der Kreis, aber auch das Vorwort!


Gehörnte Kernfakten

Titel: Horns
Originaltitel: Horns
Regie: Alexandre Aja
Laufzeit: 120 Minuten
Release: 2013


Für Ignatius „Ig“ Perrish läuft es im Moment nicht optimal. Seine Freundin Merrin wird tot im Wald gefunden und er wird verdächtigt, der Mörder zu sein. Von seiner Unschuld ist kaum jemand, selbst aus seinem engsten Umfeld, überzeugt und er wird auf Schritt und Tritt von Reportern verfolgt. Eines Tages erwacht Ig mit Hörnern, die ihm aus dem Kopf wachsen. Von diesem Moment an erzählen ihm die Leute ihre dunkelsten Geheimnisse, sehnlichsten Wünsche und Sünden. Mit seiner neuen Gabe will Ig den Mörder von Merrin finden und taucht dabei in die Abgründe der menschlichen Seele hinab, stößt aber auch auf mehr, als er erwartet …

Horns vereint die Genres Drama und Horror zu einem dunklen Mix, der zu Beginn durch eine Prise schwarzen Humor aufgelockert wird, aber im Verlauf des Films einen immer dunkleren Ton anschlägt. Die Handlung entwickelt sich langsam aber stetig zu einem emotionalen Finale, das die Ab- und Beweggründe der Hauptfiguren mehrmals auf den Kopf stellt und durch einen soliden Twist zu unterhalten weiß. Zwar erfindet Horns mit seinem Plottwist im Finale das Genre nicht neu und man kann bereits im Vorfeld erahnen, wer der Mörder ist, aber die Inszenierung, in Kombination mit Merrins Hintergrundgeschichte, ergeben ein stimmiges Bild.

Effektechnisch gehört Horns zu den zahmeren Filmen von Alexandre Aja, was weniger Splatter/Gore, aber dafür eine dichte Dark-Fantasy Atmosphäre bedeutet. Dabei lässt sich auch hier ein Wandel vom etwas helleren ersten Akt bis zum düsteren finalen Akt erkennen.

Mit Horns beweist Daniel Radcliff, dass er zu weit mehr fähig ist, als nur Harry Potter zu verkörpern. Es ist die Performance von Radcliff, die den Film prägt und einen großen Teil der Atmosphäre erzeugt. Die Mischung aus Schuldbewusstsein, Verletzlichkeit, emotionaler Nackheit und dem Drang nach der Wahrheitsfindung machen die Darstellung von Ig Perrish durch Radcliff so besonders.

Alles in allem ist Horns ein interessanter Dark-Fantasy-Horror-Drama Hybrid, dessen größte Stärken die Atmosphäre und die Performance von Daniel Radcliff sind. Alleine schon wegen seines Genremix ist Horns, aber auch den beiden vorhin genannten Stärken und der interessanten Handlung kann man diesem Film eine Chance geben. Ich vergebe für Horns die Wertung sehenswert!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!


Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter, JamesVermont

Vampire Hunter D: Bloodlust | Review

Titel: Vampire Hunter D: Bloodlust
Originaltitel: Banpaia Hantā Dī: Buraddorasuto
Regie: Yoshiaki Kawajiri
Laufzeit: 105 Minuten
Release: 2000

Eigentlich wollte ich die Anime-Offensive 2020 mit einem Netflix Anime zurückkehren lassen, habe mich dann aber für den großartigen Vampire Hunter D: Bloodlust entschieden, der auf dem dritten Roman der Vampire Hunter D Reihe basiert.


Blutsaugende Kernfakten

Titel: Vampire Hunter D: Bloodlust
Originaltitel: Banpaia Hantā Dī: Buraddorasuto
Regie: Yoshiaki Kawajiri
Laufzeit: 105 Minuten
Release: 2000


In einer dystopischen Zukunft stehen die Vampire, nach einer langen Herrschaft, am Rande der Vernichtung. Baron Meier Link, ein als wenig blutdürstig geltender Vampir, entführt die junge Charlotte. Während ihr Vater den Dhampir D mit der Rettung seiner Tochter beauftragt heuert ihr Bruder weitere Söldner an. Schließlich stellt sich heraus, dass Charlotte garnicht entführt wurde, sondern freiwillig mit ihrem Geliebten fortging. D und Leila schließen einen Pakt, dass derjenige der länger, lebt Blumen auf das Grab des Anderen legen soll. Als das Liebespaar die Burg Chaythe erreicht läuft den Söldnern die Zeit davon und eine weitere Partei schaltet sich ein …


Ich bin ehrlich gesagt sehr überrascht, dass der Genremix aus Western, viktorianischer Vampirgeschichte und Endzeitszenario so gut funktioniert. Der Film wirkt durch diese Mischung aus verschiedenen Genres weder abstrus noch überladen, sondern bietet eine stimmige Welt, die man auch für ihre Kreativität loben muss. Die Handlung selbst setzt im Genre des Vampir-Horrors zwar keine neuen Akzente, funktioniert aber gut genug um über die gesamte Laufzeit hinweg bei Laune zu halten.

Für das Jahr 2000 ist Vampire Hunter D: Bloodlust erstaunlich gut animiert aber auch inszeniert, selbst im Vergleich mit der Konkurrenz aus der Zeit. Die Atmosphäre schwankt von schaurigem Grusel über brachiale Action bis hin zum bildgewaltigen Abenteuer in einer düsteren Welt. Besonders zum Schluss hin nimmt der Horroranteil zu und erinnert beinah an eine alternative Variante von Castlevania.

Ebenfalls überraschend ist die hochwertige deutsche Synchronisation des Films, welche durch bekannte Sprecher wie Oliver Stritzel oder Christine Stichler glänzt. Grad für das Jahr 2000 ist eine hochwertige deutsche Synchronisation für einen Anime, der nicht vom Studio Ghibli ist, nicht selbstverständlich und äußerst löblich.

Auch der Stil von Vampire Hunter D: Bloodlust verdient eine Erwähnung, da der Film im Look alter Anime der 80er Jahre gehalten ist, diesen aber mit modernen Elementen vermischt, was für eine optische Abwechslung sorgt.


Zusammengefasst ist Vampire Hunter D: Bloodlust kein Meilenstein des Anime und keine Revolution im Vampirhorror ABER dafür ein solider Film, der verschiedene Genres nimmt und aus diesen einen spannenden Mix macht. Die Handlung wirkt manchmal nicht rund aber das Setting, die Synchro sowie die gesamte optische Präsentation wissen zu gefallen und der Genremix rundet das Komplettpaket ab. Wer auf der Suche nach einem unterhaltsamen Anime der frühen 2000er ist und Vampire mag, kann bei Vampire Hunter D: Bloodlust bedenkenlos reinschaun. Ich vergebe ein verdientes sehenswert!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!


Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter, JamesVermont

One Cut of the Dead | Gedankenspiel

Titel: One Cut of the Dead
Originaltitel: カメラを止めるな!
Regie: Shin’ichirô Ueda
Laufzeit: 96 Minuten
Release: 2017

Ich LIEBE das Zombiegenre. Ja es gibt viel Trash im Genre aber auch so manche Perle und One Cut of the Dead gehört definitiv zu den Perlen aber auch zu den Überraschungshits des Genres!

Anm.: Um One Cut of the Dead vernünftig beschreiben zu können, lässt sich so mancher kleiner Spoiler nicht vermeiden, aber ich werde mein Bestes tun, um niemanden das Filmerlebnis im Vorfeld zu vermiesen!


Kernfakten of the Dead

Titel: One Cut of the Dead
Originaltitel: カメラを止めるな!
Regie: Shin’ichirô Ueda
Laufzeit: 96 Minuten
Release: 2017


Die Handlung von One Cut of the Dead spielt auf zwei Ebenen. Im ersten Drittel erlebt der Zuseher, in Form eines One-Shots, die Dreharbeiten für einen Zombiefilm, der katastrophal verläuft und zu allem Überfluss offenkundig von echten Zombies gestürmt wird.

Die beiden nächsten Drittel beschäftigen sich mit den Figuren der Filmcrew, wie sie zusammenfinden, wie das Projekt entsteht und was tatsächlich während der Dreharbeiten passiert ist.

Ich muss One Cut of the Dead für seine äußerst originelle Handlung loben, die nicht nur clever erzählt wird, sondern auch einige Twists bietet und bis zum Ende hin für Aha-Momente sorgt. Während ich zu Beginn stark an der Qualität von One Cut of the Dead gezweifelt habe war ich am Ende von der Originalität des Films komplett überzeugt aber auch begeistert wie man an das Medium Film, sowie das Genre Zombiefilm als auch an den Stil einer Pseudodoku bzw. eines Making Of‘s herangehen kann.

Dazu kommt eine großartige Performance der Besetzung die verschiedene Aspekte beleuchtet wie den völlig überforderten Regisseur, die „untalentierte“ Schauspielerin oder den alkoholkranken Nebendarsteller. Die große Bandbreite an Figuren, in Kombination mit der cleveren Handlung führt zu allerlei absurden Situationen, was One Cut of the Dead eine ganz eigene Komik verleiht.

Zusammengefasst lässt sich One Cut of the Dead als ziemlicher unterhaltsamer Zombiefilm beschreiben, der sich auf kreative Art mit dem Genre auseinandersetzt aber auch andere Stilmittel clever bedient. Für mich war der Film definitiv ein Überraschungshit und ich kann ihn definitiv weiterempfehlen!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!


Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter, JamesVermont

The Purge – Election Year | Review

Titel: The Purge: Election Year
Originaltitel: The Purge: Election Year
Regie: James DeMonaco
Laufzeit: 109 Minuten

Die The Purge Quadrologie geht in die finale Runde und die Reihe hat sich mit dem zweiten & dritten Film echt gut entwickelt!


Mehr von The Purge:


Im Zentrum der Handlung steht die Senatorin Charlie Roan, eine Überlebende einer vorigen Purge, welche sich zur Wahl für die Präsidentin der Vereinigten Staaten hat aufstellen lassen. Ihr Ziel ist es die Purge abzuschaffen, gegen die bereits massiv protestiert wird. Als die jährliche Purge (siehe die andere Rezensionen, um was es bei der geht) anbricht, verbleibt Senatorin Roan in ihrem Haus, zusammen mit ihrem Sicherheitschef Leo (aus The Purge: Anarchy) und dessen Leuten.

Sie wird allerdings von Anhängern der Purge verraten und muss mit Leo flüchten, da ihr diese nach dem Leben trachten und in ihr eine Gefahr für das „neue“ Amerika sehen. Zur gleichen Zeit haben Joe und sein Marcos alle Hände voll zu tun ihren Laden vor purgenden Teenager zu verteidigen. Joe, Marcos, Charlie & Leo müssen, unterstützt von Laney und Dawn, die Nacht überstehen, gegen mordlüsterne Purger und schließlich gegen die politischen Gegner von Charlie antreten …


The Purge: Election Year setzt auf eine Mischung aus Polit-Thriller & Survival-Horror-Thriller, was überraschend gut harmoniert und sehr spannend inszeniert ist. Die Sozialkritik des Films wird sehr gut in den Part des Polit-Thrillers verarbeitet und die internen Machtkämpfe in den politischen Rängen der USA, um die Zukunft des Landes, sind sehr interessant.

Mein Highlight des Films sind aber alle Stellen an denen auf das Politische oder das Sozialkritische ge******en wird und die pure anarchistische Action abgeht. Wenn der Wahnsinn all jener die purgen wollen hervorbricht und der pure Überlebenskampf eintritt. Genau dann entfaltet der Film sein volles Potenzial und wird richtig unterhaltsam. Dies wird auch durch den tollen Cast unterstrichen der, wie im Vorgänger, eine tolle Performance abliefert!


Zusammengefasst ist The Purge: Election Year ein unterhaltsamer Genremix aus Polit-Thriller & Survival-Horror-Thriller, der spannende Charaktere bietet und dank der stetig ansteigenden Spannungskurve zu unterhalten weiß!

Ich vergebe für The Purge: Election Year ein verdientes sehenswert und freue mich, dass diese Reihe auf einer positiven Note endet!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!


Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter, JamesVermont

The Purge – Anarchy | Review

Titel: The Purge: Anarchy
Originaltitel: The Purge: Anarchy
Regie: James DeMonaco
Laufzeit: 103 Minuten

Die The Purge Quadrologie geht in die dritte Runde. Nach einer viel zu langen Pause wohlgemerkt aber gut Ding braucht Weile!


Die andere The Purge Rezensionen:


Ein Jahr ist seit den Ereignissen des ersten Teils vergangen und erneut steht die Purge vor der Tür. Bei diesem jährlichen Ereignis sind für eine Nacht von 19 bis 7 Uhr alle Verbrechen, inklusive Mord erlaubt. Dadurch soll die Kriminalitätsrate & Arbeitslosenzahl gesenkt werden.

Im Zentrum der Handlung stehen Eva, Cali, Liz, Shane & Leo die, bis auf Leo, unfreiwillig an der Purge teilnehmen und keinen sicheren Hafen erreichen konnten beziehungsweise ihr Heim verlassen haben. Während Leo auf einem persönlichen Rachefeldzug ist schließen sich die anderen an, um zu überleben. Dabei muss die ungleiche Truppe sich mit vielfältigen Gefahren der Purge auseinandersetzen und die Nacht ist lang …


The Purge: Anarchy verzichtet auf die sozialkritischen Elemente des ersten Films und wirkt mehr, wie ein Survival-Horror-Thriller, der ab dem Beginn der Purge sehr gut unterhält, allerdings keiner festen Rahmenhandlung folgt. Vielmehr steht das Überleben der Truppe im Fokus, aber Leos Rachestory dient als ein Anker für die allgemeine Handlung.

Der Titel Anarchy ist Programm und statt Home-Invasion-Horror und aufgesetzter Sozialkritiker bekommt man knapp 90 Minuten pure Survival-Action mit Menschen, welche die Sau von der Kette lassen und inzwischen total von der Purge verblendet sind. Ergänzt wird dies durch ein paar moralische Konflikte deren Glaubhaftigkeit vom Cast ermöglicht wird. Dieser ist auch ziemlich gut gewählt und es macht Spaß der mit der Truppe mitzufiebern, wie sie die Nacht überstehen wollen.


Zusammengefasst ist The Purge: Anarchy sicherlich keine große Filmkunst aber ein verdammt unterhaltsamer Surivival-Horror-Thriller, der seinen Titel zum Programm macht und dabei überraschend gut zu unterhalten weiß!

Wenn ich einen The Purge empfehlen müsste, wäre es definitiv The Purge: Anarchy, da dieser Film alles kombiniert, was ich an The Purge mag!

Somit hat sich The Purge: Anarchy ein sehenswert verdient und ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit. Wir lesen uns im nächsten Beitrag.


Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter, JamesVermont

Der Schacht (Netflix Original) | Review [Netflixers – A Superbros Original #23]

Titel: Der Schacht
Originaltitel: El Hoyo
Regie: Galder Gaztelu-Urrutia
Laufzeit: 94 Minuten

Nachdem unser Hirn im letzten Film auf kleiner Flamme weich gekocht wurde, wird es heute nicht nur tiefgründiger, sondern auch philosophischer mit einer gesunden Portion Horror.


Die Netflixers Übersichtsseite


„Es gibt drei Arten von Leuten: die von oben; die von unten; die, die fallen.“

– Trimagasi: erste Worte im Film

Goreng hat sich freiwillig in den Schacht einweisen lassen, ein Gefängnis mit über 300 Ebenen. Nach sechs Monaten im Schacht soll er einen anerkannten Abschluss erhalten. Er erwacht auf der Ebene 48 mit seinem Zellennachbarn Trimagasi, der ihm widerwillig erste Informationen über das Gefängnis und den Alltag gibt. Je zwei Insassen sind für einen Monat auf einer Ebene und laden danach auf einer anderen. Von Ebene 1 bis 333 ist alles möglich. Im Boden jeder Ebene ist ein großes Loch. Einmal pro Tag wird ein Lift herabgelassen, auf dem sich erlesene Speisen befinden. Pro Ebene haben die Insassen zwei Minuten Zeit um zu essen. Je weiter der Lift nach unten fährt, umso weniger haben die Insassen zu essen. Goreng muss also nicht nur mit dem harten Alltag im Schacht klarkommen, sondern auch einen Sinn sowie Funken Menschlichkeit im Schacht finden …


Der Schacht ist ein sehr interessanter Film. Auf den ersten Blick will das Werk in die Kerbe von Cube schlagen, setzt den Fokus aber auf eine Allegorie auf den Kapitalismus, mit einem Klassensystem (Ober- und Unterschicht) sowie einer scharfen Kritik an sozialer Ungleichheit, mit dem daraus resultierenden Verlust von Menschlichkeit. Wer Oben ist, hat mehr und alle die darunter sind, sind weniger wert. Ein Dialog hat keinen Sinn. Gleichzeitig erfahren alle Insassen, sofern sie Überleben, das gleiche Schicksal mit der sozialen Ungerechtigkeit, sobald die Ebenen getauscht werden.

Ob sich dahinter ein soziales Experiment verbirgt, ist unklar, da der Film sehr wenig verrät, zumindest in den ersten beiden Akten. Im Finale werden dann doch ein paar Informationen mehr offenbart, die dem Film etwas die Dynamik sowie die Mystik nehmen. Schließlich ist es immer am spannendsten wenn man selbst Interpretationen zum Besten geben kann und sich Gedanken über die Hintergründe machen kann/muss.

Die verwendeten Themen heben sich klar vom typischen Einheitsbrei des Genres ab und lassen sehr viel Raum für Interpretation aber auch davon abgesehen bietet der Schacht eine dichte Atmosphäre und menschliche Abgründe, welche die Figuren im Gefängnis, zumindest die paar mit denen Goreng interagiert, interessant wirken lassen.

Einen großen Reiz übt das Gefängnis aus, welches in seiner Struktur endlos wirkt und beinah wie der Weg zum Himmel (nach oben), in die Hölle (nach unten) und mit dem Fegefeuer in der Mitte wirkt.


Der Schacht ist ein interessanter aber auch komplizierter Film, der auf den ersten Blick wie ein Verschnitt des Klassiker Cube wirkt, aber auf den zweiten Blick so viel mehr zeigt und zu bieten hat. Die sozialkritischen Themen werden clever verpackt und gleichzeitig offenkundig genutzt, um allen Zusehern in Nuancen den Tiefgang zu präsentieren aber nur denen, die etwas über den Film nachdenken, das volle Potenzial des Tiefgangs eröffnen. Leider verliert sich der Film zum Ende hin etwas zu sehr in Gewalt und verrät auch ein paar Details zu viel für das eigene Wohl.

Trotzdem vergebe ich für Der Schacht ein verdientes sehenswert- !

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!


Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter, JamesVermont

Hagazussa – Der Hexenfluch | Review

Titel: Hagazussa – Der Hexenfluch
Originaltitel: Hagazussa – Der Hexenfluch
Regie: Lukas Feigelfeld
Laufzeit: 102 Minuten

Mit Hagazussa – Der Hexenfluch bekam ich von der lieben @ninigamy eine (Anti)Filmempfehlung. An dieser Stelle danke, der Beitrag ist dir gewidmet und der Film war anders als erwartet!


Die österreichischen Alpen während des 15. Jahrhunderts. Albrun, eine zehnjährige Ziegenhirtin lebt alleine mit ihrer Mutter in der Abgeschiedenheit einer Berghütte. Nachdem ihre Mutter stirbt, lebt sie für 20 Jahre allein. Als Erwachsene lebt sie vom Verkauf von Milch, wird aber im nahen Dorf als Hexe beschimpft. Eines Tages bekommt sie den Schädel ihrer Mutter und ab dann beginnt sie Stimmen sowie Bewegungen wahrzunehmen …


Hagazussa – Der Hexenfluch ist weniger ein Horrorfilm, sondern schlägt sehr stark ins Mysterygenre. Eine Besonderheit des Films ist das fast völlige Fehlen von Dialogen, was dem Film eine starke Bildsprache verleiht, aber gleichzeitig auch schwer zugänglich macht, was leider zu einem großen Problem führt. Der Film ist sehr sperrig und trotz der Laufzeit von 102 Minuten schafft es der Film nur schwer Spannung aufzubauen.

Dem Gegenüber steht eine sehr dichte Atmosphäre, die in Nuancen an Midsommar, Hereditary und The Lodge aber niemals eine intensive Spannungskurve erschafft wie es die drei genannten Beispiele schaffen.


Alles in allem mag Hagazussa – Der Hexenfluch kein Totalausfall sein und durch diverse Stärken glänzen aber leider schafft es der Film kaum Spannung aufzubauen trotz der dichten Atmosphäre und der interessanten Prämisse. Wer einen Mysteryfilm sucht der sich im Genre, im Bezug auf das Setting, etwas abhebt, kann bei Hagazussa – Der Hexenfluch einen Blick riskieren aber die Sperrigkeit des Films macht eine Empfehlung sehr schwer. Daher kann ich für Hagazussa – Der Hexenfluch nur ein bedingt sehenswert vergeben.

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!


Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter, JamesVermont

Wer ist … Ashley „Ash“ Williams? | Gedankenspiel [Wer ist … ? #18]

Wer ist … ? geht in die achtzehnte Runde und heute gehen wir weg von den Comics, Videospielen und Manga und widmen uns dem coolsten Anti-Helden des Horrorgenres. Ash aus The Evil Dead!


Wer ist … ? Übersichtsseite


Ash hatte seinen ersten Auftritt im 1982 erschienen Kultfilm Tanz der Teufel/The Evil Dead und dort ist die Hauptfigur. Außerdem war er der Protagonist in Evil Dead II, Armee der Finsternis und Ash vs Evil Dead Staffel 1 bis 3.

Seit der Nacht in der Hütte (und der zweiten Nacht – siehe Evil Dead II Review), in welcher seine Freunde durch versehentlich beschworene Dämonen getötet wurden, kämpft Ash gegen die Mächte der Finsternis, ist jedoch eher ein unfreiwilliger Kämpfer für das Gute. Dies hat sich besonders während seiner Zeit im Mittelalter geäußert, als er dort mehr unfreiwillig als freiwillig zur Hoffnung der Menschheit im Kampf gegen die Untoten sowie Dämonen wurde.

30 Jahre nach den Ereignissen von Armee der Finsternis lebt Ash ein friedliches Leben ohne Dämonen aber dafür mit Sex, Drogen und Alkohol. Sein Frieden endete jedoch als er in seinem Drogenrausch aus Versehen einen Dämon aus dem Buch der Toten (Necronomicon – Dreh und Angelpunkt der Handlung) beschwört. Dieses dumme Ereignis mündet in einem gigantischen Road-Trip, in dem es um die Rettung der Welt vor den Dämonen geht …

Es überrascht mich ehrlich gesagt nicht, dass Ash so populär ist und eine der wenigen Ikonen aus dem Horror-Genre ist, die rein menschlich ist. Da die Figur über Jahrzehnte hinweg vom gleichen (großartigen) Schauspieler verkörpert wurde, besitzt Ash einen enormen Wiedererkennungswert.

Ergänzt wird dies durch eine raue, sympathische Art mit der Ash nicht nur Menschen davon überzeugen kann ihn nicht zu töten, sondern auch den Dämonen zeigt, wo der Hammer (oder die Kettensäge) hängt. Mit markanten Sprüchen, meistens Bonmots wie Groovy!, seiner Schrotflinte und der Kettensäge als Handprothese gehört Ash zu markantesten Persönlichkeiten im Horrorgenre neben Jason Voorhees, Michael Myers oder Freddy Krueger.

Die Performance von Burce Campbell, der Schauspieler von Ash, die Qualität der Evil Dead Filme sowie der abstruse Humor von Ash vs Evil Dead sorgen dafür, dass ich nicht nur ein großer Fan von Ash bin, sondern auch das Evil Dead Franchise verehre, fast so sehr wie das Alien Franchise.

Wer also noch nie was von Ash gehört hat, hat nun ein paar grundlegende Informationen und sollte sich nun die Filme ansehen aber auch der Serie eine Chance geben. Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter, JamesVermont

47 Meters Down: Uncaged | Review

Titel: 47 Meters Down: Uncaged
Originaltitel: 47 Meters Down: Uncaged
Regie: Johannes Roberts
Laufzeit: 89 Minuten
Release: 2019

47 Meters Down ist einer der besten Vetreter des Hai-Horrorfilms, okay das ist keine Überraschung, wenn man den Rest des Subgenres betrachtet. Daher waren auch meine Erwartungen an das stand alone Sequel 47 Meters Down: Uncaged! entsprechend…

Ob sich die Sichtung gelohnt hat, erfahrt ihr jetzt!


The Shallows Review

Meg (Film) Review

Meg (Roman) Review


47 Meters Down: Uncaged Nicole, Sasha, Alexa und Mia begeben sich auf einen Höhlentauchgang in eine versunkene Stadt der Maya. Der Trip entwickelt sich zum Horror, als das Quartett in das Jagdgebiet von Weißen Haien gerät, für die sie das perfekte Fressen sind. Mit sinkendem Sauerstoff beginnt ein Kampf ums überleben. War 47 Meters Down ein spannender Survival-Thriller mit Horrorelementen, wirkt Uncaged etwas zu reißerisch für‘s eigene Wohl. Ein großes Lob verdient die dichte Atmosphäre des Films, auch wegen der entstehenden klaustrophobischen Stimmung, welcher die vier Hauptfiguren ausgesetzt sind. Leider setzt Uncaged etwas zu oft auf formelhafte Jump Scares, was der Atmosphäre des Films langfristig nicht gut tut und die Gefahr des Höhlentauchens in den Hintergrund rückt. Hier wäre eine harmonischere Mischung aus den Gefahren des Höhlentauchens, den Haien, sowie dem immer knapper werdenden Sauerstoff hilfreicher gewesen. Was definitiv ein Lob verdient, ist das Tempo, mit dem die Handlung erzählt wird. Die Handlung schreitet zügig voran und hält sich nur selten mit ausbremsenden Details auf. Zum Ende hin nimmt die Action etwas überhand und eine Spitze jagt die andere, was etwas zu over the top ist. Zusammengefasst ist 47 Meters Down: Uncaged ein solider Hai-Horrorfilm, der es jedoch nicht schafft, die dichte Atmosphäre des Vorgängers, oder gar dessen Nervenkitzel zu erreichen. Trotz dieser Schwächen ist 47 Meters Down: Uncaged qualitativ hochwertiger als viele andere Genrekollegen, die nur durch puren Trash glänzen. Somit vergebe ich für 47 Meters Down: Uncaged die Wertung sehenswert!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!


Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter, JamesVermont

The Lodge | Review

Titel: The Lodge
Originaltitel: The Lodge
Regie: Veronika Franz & Severin Fiala
Laufzeit: 112 Minuten
Release: 2019

The Lodge gehört zu den Filmen, die weit oben auf meiner Watchlist 2020 standen. Entstanden unter der Regie von zwei österreichischen RegiesseurInnen, bei Studio Hammer produziert und im Genre des Psycho-Horrors angesiedelt, muss mir The Lodge ja gefallen, oder etwa nicht?


Die beiden Geschwister Aiden und Mia leiden sehr unter dem Tod ihrer kürzlich verstorbenen Mutter. Grace, der neuen Freundin/Verlobten ihres Vaters Richard, stehen sie sehr ablehnend gegenüber. Um die Beziehung zwischen seinen Kindern und Grace zu verbessern, möchte er mit ihnen Weihnachten in der Familienlodge verbringen. Dort angekommen scheint die Situation zwischen den Dreien langsam aufzutauen, aber als mysteriöse Ereignisse einsetzen und Richard, aus beruflichen Gründen, weg muss, droht die Stimmung zu kippen. Grace innere Dämonen scheinen zu erwachen und ihre Vergangenheit droht sie einzuholen …


The Lodge schlägt in eine ähnliche Kerbe wie Hereditary oder Midsommar, ist jedoch im Psycho-Horror verwurzelt und verzichtet dabei auf übernatürliche Elemente. Vielmehr stehen die Themen Glaube, emotionale wie psychische Isolation, physische Isolation und Misstrauen im Fokus, was sich auch auf die Atmosphäre des Films auswirkt. The Lodge ist einer jener Filme, die relativ wenig verraten, und durch das Erzeugen einer beklemmenden Atmosphäre, sowie dem Auslösen eines Unwohlseins beim Zuseher suggerieren, dass etwas gehörig im Argen liegt.

Langsam aber sicher schaukelt sich die Situation immer weiter auf und immer mehr droht die Stimmung in der Lodge zu kippen, was in einem abrupten wie offenen Ende müdet. Es bleibt dem Zuseher überlassen, wer zum Schluss für die Sünden büßen muss …

Abseits eines starken & cleveren Drehbuchs verfügt The Lodge über einen tollen Cast, der es durchgehend schafft, die psychische Abdriftung der Figuren glaubhaft zu spielen, besonders Riley Keough liefert eine tolle Performance als Grace ab.

Ein nettes Detail von The Lodge ist die Bildsprache des Films, mit der viele Situationen in Form eines Puppenhauses grob angedeutet werden.


Alles in allem ist The Lodge ein sehr intensiver Psycho-Horror-Thriller, dessen ganzer Aufbau bzw. die Atmosphäre ein gewisses Unbehagen beim Zuseher auslöst, bis sich die Situation komplett entlädt. Man sieht den Untergang kommen, weiß jedoch nicht, wann er über die Hauptfiguren hereinbricht. Dazu kommen clever gesetzte Schockmomente, die den trügerischen Frieden des Films komplett zerfetzen. Ich vergebe für The Lodge ein klares sehenswert und warte geduldig auf den nächsten intensiven Horrorfilm!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!


Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter, JamesVermont

Der Unsichtbare (2020) | Review

Titel: Der Unsichtbare
Originaltitel: The Invisible Man
Regie: Leigh Whannell
Laufzeit: 125 Minuten
Release: 2020

Das Studio Blumhouse Productions unter Jason Blum verdient meinen vollsten Respekt, auch wenn ich nicht mit allen Produktionen was anfangen kann. Es ist eine Kunst, aus kostengünstigen Filmen den maximalen Profit herauszuholen. Der Unsichtbare, das „stand alone Reboot“ des Darkverse, fällt genau in diese Kerbe. 7 Millionen Dollar an Kosten und ein Einspielergebnis von über 100 Millionen Dollar … das nennt man profitabel!


Eines Nachts flüchtet Cecilia vor ihrem Ehemann Adrian, einem genialen Wissenschaftler, mit dem sie in einer gewalttätigen Beziehung lebt. Die Flucht gelingt dank ihrer Schwester Alice & ihres Jugendfreunds James. Kurz darauf erhält Cecilia die Nachricht von Adrians Suizid. Er hinterlässt ihr ein großes Vermögen, sofern sie keine Straftat begeht und sie nicht für unzurechnungsfähig erklärt wird. Ihr Glück vom neuen Leben verwandelt sich schnell in die pure Hölle, als sie etwas, oder jemand verfolgt … jemand Unsichtbares …


Als der Abspann einsetzte, verspürte ich Verwunderung, Begeisterung und etwas Wehmut. Einerseits war ich äußerst positiv überrascht, wie gut der Unsichtbare im Vergleich zu seinen indirekten Vorgängern ist und gleichzeitig ist es schade, dass die Lizenzen von Dracula & der Mumie so gefloppt sind.

Der Unsichtbare ist ein großartiger Horrorfilm und ein mehr als würdiges Remake, das in erster Linie von seiner dichten, stellenweise beinah erdrückenden, Atmosphäre lebt und eine ebenso simple, wie spannende Handlung in sich birgt. Diese wartet zum Ende hin mit einigen Twists auf und setzt auf eine Mischung aus psychologischem Terror, Thriller- Elementen, sowie klassischen Horrorfilm Mechanismen, wie Jump Scares. Letztere sind jedoch weniger plump, als in anderen Filmen, sondern verstärken die Surrealität mancher Szenen, wenn sich die Frage stellt, ob Cecilia verrückt ist, oder wirklich verfolgt wird.

Ein weiteres Lob muss ich an den Cast von der Unsichtbare vergeben, wobei Elisabeth Moss als Cecilia Kass den Film trägt und dem Zuseher als Identifikationsfigur, Anker und gleichzeitig tragische Protagonistin dient. Der restliche Cast weiß ebenfalls zu gefallen und verstärkt die dichte Atmosphäre des Films nur noch weiter.


Zusammengefasst ist der Unsichtbare ein spannender, teils gruseliger, teils mitreißender Horrorfilm, der zeigt, wie man einen Klassiker der Universal Studios modern interpretieren kann und gleichzeitig etwas Neues schafft, während das Alte geehrt wird!

Wer auf der Suche nach einem gelungenen Horrorfilm der klassischen Konventionen mit einem eigenen Charme verbindet und dabei mehr als nur plumpen Horror bietet wird mit der Unsichtbare viel Spaß haben. Ich vergebe für den Film die Wertung absolut sehenswert, da hier gezeigt wird wie moderne Universal Horrorfilme sein müssen!


Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter, JamesVermont

The Dead Don‘t Die | Review

Titel: The Dead Don‘t Die
Originaltitel: The Dead Don‘t Die
Regie: Jim Jarmusch
Laufzeit: 105 Minuten
Release: 2019

Zombiefilme sind cool! Naja über diese Aussage lässt sich streiten, da das Genre über die modernden Untoten ziemlich übersättigt ist und man wirklich gute Filme lange suchen muss. Ist The Dead Don‘t Die einer dieser Filme? Nun dafür muss ich weiter ausholen!


Im kleinen Städtchen Centerville gehen seltsame Dinge vor sich. Alle Haustiere sind verschwunden, es wird nicht mehr dunkel und zu allem Überfluss erheben sich die Toten aus ihren Gräbern. Die Polzei von Centerville bestehend aus Cliff, Ronnie und Mindy muss sich mit der schrulligen Bestatterin Zelda zusammentun, um die Bedrohung durch die Untoten aufzuhalten …

Kommentiert das Geschehen von Einsiedler-Bob der das kommende Unheil zu spüren scheint.


The Dead Don‘t Die ist ein interessanter Zombiefilm, dessen Thematik grundlegend den Filmen Romero‘s ähnelt. Er fügt dem Konzept von sich sozialisierenden Zombies nichts Neues hinzu und macht aus den Untoten quasi verwesende Pokemon, die nur ein Wort sagen können und das ist etwas, was sie begehren, abgesehen von Hirn, sowie Menschenfleisch.

Die beiden männlichen Hauptdarsteller Bill Murray und Adam Driver schaffen es gekonnt, emotional ebenso neutrale Charaktere zu spielen, wie es auch die Unoten sind. Egal wie schlimm, abgedreht, oder seltsam die Situation auch wird, die beiden Cops bleiben in jeder Situation gelassen, beinahe gelangweilt. Emotionen, wenngleich auch nur bedingt viele, kommen von den weiblichen Figuren Zelda (Tilda Swinton) und Mindy (Chloë Sevigny), die als erfrischende Gegenparts agieren und für so manche Spannungsspitze sorgen. Die Nebenfiguren wissen ebenfalls zu gefallen und verkörpern diverse Stereotypen des Genres.

Wie bereits erwähnt bestehen Paralellen zu den Romero-Zombiefilmen und selbst wenn The Dead Don‘t Die dem Genre nichts neues hinzufügen kann, ist die Kritik an der Konsumgesellschaft und deren mangelnde Nachhaltigkeit eine unterschwellige Botschaft des Films, was The Dead Don‘t Die schließlich über den Klee hebt.


Zusammengefasst ist The Dead Don‘t Die ein solider Zombiefilm mit humoristischen und gesellschaftskritischen Elementen, dessen Spannungskurve manchmal Spitzen erreicht, aber im Allgemeinen ebenso ruhig und aufgeregt bleibt, wie die männlichen Hauptfiguren. Was wie eine Schwäche klingt, entpuppt sich als eigenwilliger Reiz der The Dead Don‘t Die zu einem Sehenswerteren des alt-ehrwürdigen Zombiefilms macht!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!


Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter, JamesVermont

Double Feature: Flatliners & Flatliners (2017) | Review

Titel: Flatiners
Laufzeit: 115 Minuten
Regie: Joel Schumacher
Release: 1990

Titel: Flatliners
Laufzeit: 110 Minuten
Regie: Niels Arden Oplev
Release: 2017

Nach einer viel zu langen Pause kehren die Double Feature Review‘s zurück. Mein Versuch für dieses Format wird es sein, jedem Beitrag eine eigene Identität zu verpassen. Den Anfang der Wiederbelebung machen Flatliners von 1990 und das gleichnamige Remake von 2017!


Double Feature Review Übersichtsseite


Titel: Flatiners
Laufzeit: 115 Minuten
Regie: Joel Schumacher
Release: 1990


Der Medizinstudent Nelson Wright versucht einige seiner Kommilitionen für ein Experiment, das sich mit künstlichen Nahtoderfahrungen beschäftigt, zu gewinnen. Trotz kleinerer Komplikationen kann er Dave, Joe, Randy und Rachel für das Experiment gewinnen, wobei besonders Letzere an Nahtoderfahrungen interessiert ist. Im Zuge ihrer Experimente leiden die Studenten an immer stärker werdenden Tagträumen und Visionen, die sie mit Ereignissen und Sünden aus ihrer Vergangenheit konfrontieren. Dazu kommt eine „Sucht“ nach immer länger werdenden Todeszuständen. Zuerst eine Minute, dann zwei, dann drei …


Titel: Flatliners
Laufzeit: 110 Minuten
Regie: Niels Arden Oplev
Release: 2017


Eine Gruppe Medizinstundenten, rund um Courtney Holmes, möchte herausfinden, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Dazu startet die Gruppe (Courtney, Marlo, Sophia & Jamie) eine Reihe an Experimenten, die sich mit künstlichen Nahtoderfahrungen beschäftigt. Obwohl die Gruppe es so schafft, ihr Bewusstsein zu erweitern, werden sie gleichzeitig von Visionen, Tagträumen und Alpträumen, die immer plastischere Formen annehmen, heimgesucht…


Es ist faszinierend, wie man in 27 Jahren, die zwischen Original und Remake liegen, nichts lernt, was Dramaturgie, Ästhetik, oder Atmosphäre angeht. Flatliners von 1990 ist ein spannender und äußerst ästhetischer Mystery-Film, der sich mit dem Konzept von Schuld und Sühne beschäftigt, dieses aber auch gekonnt thematisiert und aufzeigt, wie hart der Weg zur Erlösung sein kann. Das Remake verfolgt einen ähnlichen Ansatz, verkommt aber zu schnell zu einem Horrorfilm mit leichten Drama-Elementen, der es auf Dauer nicht schafft, die Suche nach der Erlösung spannend zu halten. Ein weiterer Vorteil des Remakes ist der Look der Schauplätze, die alle düster und schummrig wirken, aber auch der Cast weiß durch talentierte Schauspieler wie Kevin Bacon, Julia Roberts und Kiefer Sutherland zu begeistern.

Das Remake verfügt zwar über eine Vielzahl an sympathischen Schauspieler, jedoch können deren Rollen durch das durchwachsene Drehbuch nie ihr volles Potenzial ausschöpfen, sondern bleiben eher oberflächliche Stereotypen.

Auch der Soundtrack ist im Original wesentlich stimmungsvoller und bedeutend epischer als im Remake. Dies merkt man besonders im Finale, wenn es im 1990er Film einiges auf die Ohren gibt, das Remake aber leider auch in diesem Punkt auf der Stelle tritt …


Zusammengefasst sind die Flatliners Filme ein gutes Beispiel dafür, wenn das Remake dem Original um ein Vielfaches unterliegt. Flatliners von 1990 ist ein spannendes Mystery-Drama, das über die gesamte Laufzeit zu fesseln weiß und seine Kernthemen spannend vermittelt, während das Remake gute Ansätze verfolgt, aber schnell an Verworrenheit, Spannungslosigkeit und dem Abdriften in den Sumpf auf generischen Horrorfilmen krankt.

Kurz gesagt; Original hui, Remake pfui. Somit vergebe ich für Flatliners (1990) die Wertung sehenswert, während Flatliners (2017) die Wertung bedingt sehenswert erhält.

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!


Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter, JamesVermont

3 from Hell | Review

Titel: 3 from Hell
Originaltitel: 3 from Hell
Regie: Rob Zombie
Laufzeit: 115 Minuten
Release: 2019

Ein Film auf meiner Watchlist, den ich aber beinah vergessen hatte, weil niemand davon spricht, ist 3 from Hell. Dabei handelt es sich um das zweite Sequel zu Haus der 1000 Leichen.

Ob aller gute Dinge drei sind, oder 3 from Hell doch kein höllischer Spaß ist, erfahrt ihr jetzt!


Mehr Beiträge zu Rob Zombie

Rob Zombie Exkurs

31 Review


Seit den Ereignissen von Haus der 1000 Leichen und The Devil‘s Rejects sind 10 Jahre vergangen. Trotz ihrer zahlreichen Schusswunden haben die drei letzten Mitglieder der Firefly Familie, Otis, Baby & Captain Spaulding überlebt, warten aber im Gefängnis auf ihre Todesstrafe. Diese wird auch an Spaulding vollstreckt, allerdings gelingt Otis mit dem Mithäftling Winslow die Flucht. Beide fassen den Plan, Baby ebenfalls zu befreien, was gelingt und schließlich flüchten die Drei nach Mexiko …


3 from Hell ist kein reiner Horrorfilm, sondern mehr ein eigenwilliger Genremix aus Horrorfilm, Thriller und Roadmovie, was überraschend gut harmoniert. Interessant ist auch die Charakterisierung der Hauptfiguren, sprich den Mitgliedern der Familie Firefly. Im ersten Teil war die Familie eine Ansammlung kranker Irrer mit einer Vorliebe für‘s Töten. Der zweite Film machte aus den Jägern die Gejagten und verlieh den Figuren einen gewissen Tiefgang. In 3 from Hell bekommt die Entwicklung ein weiteres Kapitel und macht aus den Killern fast schon tragische Soziopathen mit einer (un)gesunden Portion Menschenverachtung, deren Wunsch darin besteht, irgendwo in Mexiko ein friedliches Leben von Alkohol und Sex zu führen, weit weg von ihren Häschern.

Erzählerisch geht 3 from Hell somit den Weg von The Devil‘s Rejects weiter und erzählt einen etwas anderen Plot über die Serienmörder.

Abseits der Handlung merkt man auch wie der Gewaltgrad etwas zugunsten der Erzählung zurückgeschraubt wurde, die Farbe rot aber immer noch sehr präsent ist, was auch sein muss!

Die wohl eigenwilligste Eigenschaft von 3 from Hell und den Protagonisten ist die Sympathie, die man für die drei während des Films entwickelt. Obwohl sie grausam und menschenverachtend sind, das Foltern lieben, aber auch vor einem Mord nicht zurückschrecken, kommt man nicht drumherum, die Figuren auf eine ganz krude Art sympathisch zu finden. Dies liegt an der tollen Performance von Bill Moseley als Otis, Sherry Moon Zombie als Baby & Jeff Daniel Philips als Winslow, die den Figuren genug Tiefgang verleihen, um sie auch als Menschen zu sehen und nicht nur als Monster.


Zusammengefasst ist 3 from Hell tatsächlich ein höllischer Spaß bedingt durch die Inszenierung, die Handlung, sowie die drei Hauptfiguren. Auf eine krude Art & Weise macht es Spaß, die drei auf ihrer vermeintlich letzten Odyssey zu begleiten. Wer sich für Rob Zombie Filme begeistern kann, wird mit 3 from Hell definitiv seinen Spaß haben, was dem Film ein verdientes sehenswert einbringt!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!


Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter, MrKritzi

Wounds (Netflix Original) | Review [Netflixers – A Superbros Original #15]

Titel: Wounds
Originaltitel: Wounds
Regie: Babak Anvari
Laufzeit: 94 Minuten
Erscheinungsjahr: 2019

2020 wird wahrscheinlich das beste Jahr für die Netflixers, auch wenn qualitativ sehr hochwertige Filme etwas rar sind. Wounds spielt im Mittelfeld und warum das so ist, erfahrt ihr jetzt.

Die Netflixers Überischtsseite

Will arbeitet als Barkeeper in einer versifften Bar in New Orleans. Eines Abends entbrennt in der Bar eine Schlägerei und eine Gruppe Collegestudenten verlässt das Lokal bevor die Polizei eintrifft. Will findet beim Aufräumen ein Handy. Was sich am Anfang als Nichtigkeit darstellt, lässt Will immer mehr in eine Spirale aus surrealem Horror gleiten, welche die Grenzen zwischen Realität und Traum verschwinden lässt …

Wounds hat eine interessante Prämisse, die ähnlich wie Hellraiser einen religiösen Ton anschlägt, aber nicht die ästhetische Qualität des Kultfilms, sowie eine spannende Handlung hat. Auch atmosphärisch weiß der Film zu gefallen, ABER Wounds braucht nach der geschickt inszenierten Einleitung irrsinnig lange, um in Fahrt zu kommen. Während sich im ersten Drittel eine dichte Atmosphäre aufbaut, dümpelt diese im zweiten Akt vor sich hin und nimmt erst im Finale wieder richtig Fahrt auf.

Zum Schluss hin wird Wounds schön psychodelisch und nimmt den Zuseher tiefer mit in den im Film mehrmals erwähnten Tunnel, was in einem aprubten, aber nicht völlig aufgelösten Finale mündet. Somit macht Wounds mehr richtig, als zahllose Genrekollegen.

Auch die Besetzung gefällt mit Armie Hammer, Dakota Johnson und Zazie Beetz in gewichtigen Rollen. Besonders die beiden Erstgenannten harmonieren perfekt als liebloses Paar, dem es etwas an gesunder Empathie fehlt.

Zusammengefasst ist Wounds kein schlechter Film, sondern bietet viele nette Details, besonders in Bezug auf den Horror, aber leider ist das Tempo die Krux des Films. Etwas mehr Tempo hätte dem Film definitiv nicht geschadet, um das Potenzial vollends auszuschöpfen. Somit vergebe ich für Wounds die Wertung sehenswert- und bedanke mich für die Aufmerksamkeit.

Wir lesen uns im nächsten Beitrag!


Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter, MrKritzi

Countdown | Review

Titel: Countdown
Originaltitel: Countdown
Regie: Justin Dec
Laufzeit: 90 Minuten
Erscheinungsjahr: 2019

Ein Kriegsfilm, eine Anti-Kriegsfilm Satire, ein Anime und jetzt ein Horrorfilm. Mein Kinojahr 2020 wechselt sich angenehm ab!

Warum Countdown, trotz seiner Mittelmäßigkeit, eine Sichtung wert ist, erfahrt ihr jetzt!


Weitere Horrorfilmrezensionen

Hereditary – Das Vermächtnis

Annabelle: Creation

Annabelle Comes Home

Tanz der Teufel (1981)


Quinn ist eine frischgebackene Krankenschwester, hat aber ausser familiären Problemen auch noch ganz andere Sorgen. Als sie und ihre Kollegen sich eine App heruntergeladen haben, die sagt, wann du stirbst, hat sie laut der Applikation nur noch drei Tage zu leben. Zu allem Überfluss wird Quinn von einer seltsamen Gestalt heimgesucht. Als sie per Zufall Matt kennenlernt, der eine ähnlich kurze restliche Lebenszeit hat, beginnen sie Nachforschungen anzustellen, finden dabei aber mehr, als sie möchten.
Countdown erfindet das Genre nicht, aber das muss der Film auch gar nicht, da alle Zutaten für einen soliden Horrorfilm vorhanden sind. Die Handlung ist grundlegend spannend, hat wenig Crinch und bietet eine interessante Thematik, welche sich aber nicht zu ernst nimmt. Leider wird durch die Exposition für‘s eigene Wohl erneut zu viel verraten und der erwähnte Crinch setzt genau an diesen Stellen ein.
Dem Gegenüber muss man einen sympathischen Cast erwähnen, der sowohl Humor in den Film bringt, aber das Drama mit der ablaufenden Lebenszeit glaubhaft mimt. Effekttechnisch merkt man Countdown leider sein relativ kleines Budget an, wobei der Film die begrenzten Ressourcen wirklich gelungen nutzt. Der genretypische Dämon ist interessant gestaltet, wirkt aber leider weniger unheimlich, als es möglich wär. Dafür weiß der Film seine langsam aufgebauten Schockmomente ideal zu nutzen und den Zuseher ein ums andere mal zu gruseln.
Alles in allem ist Countdown ein durschnittlicher Horrorfilm für das Mainstream-Kino, der sich nicht allzuweit von bekannten Konventionen weg traut, aber grundlegend kein Ausreißer nach unten. Kurz und knapp ein durchschnittlicher Horrorfilm, mit einer durchaus interessanten Prämisse und einer gesunden Prise Humor. Somit verdient sich Countdown die Wertung sehenswert!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!


Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter, MrKritzi

Cargo (Netflix Original) | Review [Netflixers – A Superbros Original #12]

Cargo gehört zu den vielen Filmen, die seit Ewigkeiten auf meiner „Review‘s zum Schreiben“ Liste vergammeln. Endlich hat mich aber die Motivation gepackt, den Film von seinem Leid zu erlösen!

Die Netflixers Übersichtsseite

In der australischen Wildnis breitet sich eine tödliche Seuche aus. Andy, seine Frau und deren Tochter Rosie flüchten auf einem Hausboot, welches jedoch bald aufgegeben werden muss, da Andy‘s Frau mit der Seuche infiziert wird. Während der weiteren Flucht in einem Auto baut Andy wegen einem Zombie einen Unfall und wird durch seine, inzwischen infizierte, Frau gebissen.

Andy bleiben noch 48 Stunden, bis er sich verwandelt. Sein Ziel ist klar, er will einen neuen Beschützer für Rosie, sowie einen sicheren Ort für sie suchen …

Cargo geht weg vom klassischen Zombiehorror und wählt einen wesentlich stärkeren Fokus auf den Hauptcharakter, was nicht nur erfrischend wirkt, sondern auch das Familiendrama ins Zentrum der Handlung setzt. Ergänzt wird der erfrischende Ansatz durch das grandiose Schauspiel von Martin Freeman, dem die Rolle des sterbenden Familienvaters, der einen sicheren Hafen für seine Tochter sucht, hervorragend steht.

Durch die ungewöhnliche Herangehensweise an das Zombiegenre lässt sich auch die großteils fehlende Gewalt verschmerzen, da das Drama wesentlich intensiver wirkt, als jeder Splatter, aber auch die Grausamkeit des Menschen, wenn die Zivilisation zerfällt, trägt viel zu einer dichten Atmosphäre bei.

Zusammengefasst ist Cargo kein Film, der das Zombiegenre neu erfindet, ABER trotzdem ein intensives Horrordrama, welches über die gesamte Laufzeit hinweg gefällt und besonders Martin Freemans Schauspiel weiß zu gefallen!

Daher vergebe ich für Cargo die Wertung sehenswert!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!


Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter, MrKritzi

Eli (Netflix Original) | Review [Netflixers – A Superbros Original #10]

Herzlich willkommen zur (quasi) zweiten Staffel der Netflixers, dem Format, in dem allein oder in Zukunft (wirklich) über Filme des Streamingdienstes Netflix spreche/schreibe. Den Anfang für diese Staffel macht der Horror-Thriller von 2019. Viel Spaß!

Netflixers Übersichtsseite

Weitere Netflix Originals

Bright Review

Bleach Review

The Ballad of Buster Scruggs

Im Zentrum der Handlung steht Eli, ein Junge der schwer krank ist und massive allergische Schocks erleidet, sobald er ins Freie geht. Um seiner ebenso seltenen wie schrecklichen Krankheit Herr zu werden, suchen seine Eltern mit ihm eine spezielle Klinik auf, die sehr vielversprechend wirkt. Schon bald wird Eli jedoch Zeuge paranormaler Phänome …

Was man Eli zugute halten muss, ist die unheimliche Atmosphäre und die gut platzierten Schockmomente. Das liegt auch daran, dass über weite Strecken des Films nicht klar ist, was eigentlich in der Privatklinik los ist. Der Twist zum Schluss hin ist interessant, wenngleich er das Genre nicht neu erfindet.

Ein Problem des Films ist das Tempo. Sobald die Handlung in Fahrt kommt, wird kurz darauf die Handbremse angezogen und er plätschert wieder vor sich hin bis zur nächsten Spitze. Das macht einen eigentlich sehr interessanten Film relativ zäh und raubt auch einen Teil der gruseligen Atmosphäre, die zu den großen Stärken des Films gehört.

Alles in allem ist Eli kein außergewöhnlicher aber solider Horrorfilm, der durch seine dichte Atmosphäre glänzt, an der das Setting, der Cast, sowie die wohlplatzierten Schocker beteiligt sind. Andererseits hat der Film ziemliche Probleme mit dem Tempo, sowie der dadurch immer wieder brechenden Spannungskurve, wobei der Twist am Ende einiges rausholt.

Ich vergebe für Eli die Wertung sehenswert-, denn für einen Filmabend mit Freunden, oder alleiniges Gruseln taugt der Film auf jeden Fall!

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!


Danke an die Unterstützer & Patroni von DerStigler: Hexe, Pitter

Brightburn | Review

Also auf Brightburn (Son of Darkness) habe ich mich bereits seit dem ersten Trailer gesehen und passend zum Halloween habe ich den Film endlich gesehen!

Eins vorweg; man merkt deutlich das James Gunn an diesem Film mitgewirkt hat, da er bereits öfters bewiesen hat wie man „Superheldenfilme“ außerhalb des Mainstreams machen kann!

Das Ehepaar Tori & Kyle Breyers wünscht sich ein Kind aber bisher blieb den beiden dies verwehrt. Eines Nachts stürzt ein Raumschiff in der Nähe ihres Farmhauses ab. Die beiden nehmen das dort gefundene Baby auf und nennen es Brandon. Er wird wie ihr leiblicher Sohn erzogen.

Zehn Jahre später sendet das Raumschiff, welches vom Ehepaar Breyers in der Scheune versteckt wird, Signale aus die Brandon wahrnimmt und anziehen. Dabei wird irgendwas in Brandon verändert und er entdeckt übermenschliche Fähigkeiten an sich, was ihn psychisch immer weiter abdriften lässt. Brandon will gutes tun, aber er ist unberechenbar …

Klären wir gleich das Offensichtlichste zu Beginn. Brightburn (Son of Darkness) orientiert sich stark an der Superman Origin, wandelt diese jedoch in einen Horrorfilm um und nutzt logischerweise keine Querverweise zum Mann aus Stahl von DC. Diese Grundidee, einen Horrorfilm der lose auf einem weltbekannten Superhelden basiert, finde ich seit der ersten Ankündigung äußerst erfrischend. Allerdings würde Brightburn auch ohne diese Inspiration ein solider Supernatural-Science-Fiction-Horrorfilm sein.

Eine der Stärken von Brightburn ist die fehlende Exposition warum Brandon auf der Erde ist und was seine Mission beziehungsweise, ob er überhaupt eine hat. In Bezug auf die Prämisse wäre zu viel Exposition auch kontraproduktiv.

Auch wenn der Film nicht sein volles Potenzial an Horror/Terror ausschöpft wird eine unheimliche Atmosphäre erschaffen, was in erster Linie am Brandon Darsteller Jackson A. Dunn liegt, der einen völlig kalten sowie unnahbaren Metamenschen spielt, aus dem man nur schwer bis überhaupt nicht schlau wird. Auch der Rest des Casts gefällt wobei der Fokus des Films klar auf der Familie Breyer liegt, was jedoch am sinnvollsten ist.

Dank einer überschaubaren Laufzeit von 90 Minuten hat Brightburn ein angenehm hohes Tempo, allerdings hätte auch eine längere Laufzeit nicht geschadet, da dies die Atmosphäre und Charakterentwicklung weiter gefördert hätte. Besonders Brandon/Brightburn hätte gern noch mehr Einblicke in seine Gedankenwelt erhalten können und somit eine tiefere Entwicklung zum Monster durchleben können.

Zusammengefasst ist Brightburn ein äußerst solider Supernatural-Science-Fiction-Horrorfilm, der eine interessante Interpretation einer bekannten Geschichte bietet und dabei den Weg zum Horrorfilm einschlägt. Der Film hat ein angenehm hohes Tempo und weiß grundlegend zu unterhalten, schafft es allerdings nicht sein volles Potenzial auszuschöpfen. Ich vergebe für Brightburn (Son of Darkness) die Wertung sehenswert, da wir hier einen ebenso unterhaltsamen wie erfrischenden Horrorfilm bekommen, der sich traut zumindest teilweise vom Mainstream abzuweichen.

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Mein Alien Fandom | Gedankenspiel [Halloween Special 2019]

Zum Abschluss meines großen Halloween Specials 2019 widme ich mich einem Franchise, dass mich bereits seit vielen Jahren zu begeistern weiß. Dieser Beitrag wird nicht mein seit langem geplantes Alien Special ersetzen ABER euch einen Überblick darüber warum dieses Franchise so mag, trotz gewisser Schwächen. Dieser Beitrag wird sich in die Kategorien Filme, Videospiele & Comics einteilen.

Die Alien Filme

Ich weiß gar nicht mehr wann ich zum ersten mal einen Alien-Film gesehen habe. Es muss aber mindestens 14 Jahre zurückliegen, dass ich zum ersten mit dem Franchise in Kontakt gekommen bin.

Die klassische Filmreihe (Alien bis Alien: Die Wiedergeburt) begeistert mich seit je her während die Origin Filmreihe (Prometheus und Alien: Convenant) mir nur bedingt gefallen aber auch zu viel von der Mystik der Xenomporhs, den Aliens des Franchise, nehmen. Besonders Aliens: Die Rückkehr, der zweite Hauptfilm, gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen überhaupt und ist auch mein Liebling unter den James Cameron Filmen.

Die Crossover Alien vs. Predator wissen zu unterhalten, wobei ich nur den zweiten Teil mit dem Untertitel Requiem empfehlen würde. Während Teil 1 durch grausiges CGI glänzt, ist Teil 2 Teenie-Slasher ohne wirkliche Identität.

Eine Besonderheit des Alien Franchise ist die Abwechslung in den Genres der einzelnen Filme. Vom reinen Actionfilm über Military-Science-Fiction bis hin zum Drama und einem Teenie-Slasher ist in dieser Film alles dabei was Herz begehrt.

Die Alien Videospiele

Mit den Videospielen des Franchise kam ich nur dreimal in Berührung. Mein Highlight unter den Videospielen ist Alien: Isolation, welches auch als Bindeglied zwischen Film 1 & 2 dient. Das Spiel macht auch einen wesentlich besseren Job als die gesamte Vorgeschichten-Filmreihe und ich finde es schade, dass die Kernreihe momentan nicht mehr fortgesetzt wird.

Ein weiteres Videospiel, dass ich gespielt habe war Alien: Colonial Marines, dass nach Teil 2 angesiedelt ist und somit als Bindeglied zwischen dem zweiten und dritten Film spielt. Das Spiel ist ein recht plumper Ego-Shooter ohne wirklichen Tiefgang, der zwar optisch in der Tradition des Franchise steht, aber ansonsten nicht viel zu bieten hat.

Zum Abschluss habe ich als Kind sehr gern den Light-Gun-Shooter in der Spielehalle des Kinos in meiner Heimatstadt gespielt und im Endeffekt ist das Spiel genau wie Colonial Marines, nur als Aracde-Automat.

Die Alien Comics

Dieses Segment ist für mich noch am ehesten Neuland, da ich bisher nur den Comic Alien: Salvation gelesen habe, der mich jedoch auf ganzer Linie begeistert hat. Ich habe noch einen Omnibusband mit den klassischen Alien-Comics, den ich beizeiten lesen werde. Es ist jedoch toll wie dieses Franchise immer wieder durch Comics aber auch Romane und Hörbücher erweitert wird. Das Universum des Alien Franchise ist gigantisch und steckt voller Geheimnisse. Die Comics repräsentieren dies am besten.


Alles in allem hat das Alien Franchise einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen und allein schon der Xenomorph gehört für mich zu den faszinierendsten Filmmonstern aller Zeiten. Ich hoffe inständig auf einen fünften Film der Hauptreihe oder eine Fortsetzung als Videospiel, da dieses Franchise einfach nicht untergehen darf. Für Fans von Science-Fiction Werken ist dieses Franchise ohnehin ein muss und wer noch nie mit der Reihe in Berührung kam, sollte dies tunlichst nachholen.

Ich wünsche euch nun ein wunderbares Gruselween 2019 und wir lesen uns im nächsten Beitrag wieder!

5 gute Horrorfilme für ein gelungenes Gruselween! | Gedankenspiel

Passend zu Halloween empfehlen ich & Rene von 11ersfilmkritiken jeweils fünf Horrorfilme. Seinen Beitrag findet ihr hier!

Wie immer für solche Listen gilt, dass es meine Liste ist und selbstverständlich gibt es unzählige gute Horrorfilme, die man für Halloween sichten kann, aber wir üblich hat jeder seine eigenen Vorlieben. Falls ein Film sehenswerte Fortsetzungen hat, werde ich diesen auf einen Platz packen. Da wir das nun geklärt haben starten wir mit der Liste!

#5: Tanz der Teufel & das Evil Dead Franchise

1978 fing es mit dem Kurzfilm Within the Woods an und drei Jahre später erschien mit Tanz der Teufel einer der besten Horrorfilme aller Zeiten, der seiner Ära um Jahre vorausging, dank toller visueller Kniffe (wenn man schmale Budget bedenkt) und einiger revolutionärer Elemente.

Die Handlung um Ash, seine Freunde und das Buch der Toten sollte bereits bekannt sein aber wer Interesse hat, kann hier mehr lesen!

Ich bin ein riesiger Fan von Tanz der Teufel und dem gesamten Franchise. Egal ob Evil Dead 2 oder Armee der Finsternis. Die Ur-Trilogie ist bis heute sehenswert und das Reboot/Sequel ist ein wunderbar blutiger Horrorspaß. Dazu kommt eine verdammt unterhaltsame Serie mit drei Staffeln, die die Filme würdig fortsetzt.

Tanz der Teufel Review

Tanz der Teufel 2 Review

#4: An American Werewolf in London

Ein zeitloser Klassiker und meiner Meinung nach der beste Werwolfsfilm aller Zeiten, der nicht altert und jedesmal aufs neue sehenswert ist!

Mehr kann man dazu nicht sagen. Ein absoluter Pflichtfilm für Horrorfans!

#3: The Conjuring & das Conjuring-Universe

Das (wahrscheinlich) beste moderne Horrorfilm-Universum und eine Reihe an Filmen die vor Kreativität nur so strotzt. Dank insgesamt vier Linien findet sich im Conjuring Universum für jeden Geschmack etwas. Egal ob es nun die Annabelle Trilogie, die Hauptserie oder ein weiteres Spin-off ist. Die Conjuring Filme und ihre Ableger wissen definitiv zu unterhalten!

Conjruing Gedankenspiel

Annabelle Gedankenspiel

Annabelle Creation Review

Annabelle Comes Home Review

Annabelle Comes Home (englische) Review

The Nun

Lloronas Fluch

#2: High Tension & die neue französische Härte

Wie bereits erwähnt sind französische Horrorfilme sehr speziell aber auch sehr unterhaltsam, wenn man mit einen wirklich hohen Gewaltgrad sowie einer dichten Atmosphäre leben kann. Im Besonderen kann ich hier High Tension empfehlen, der sehr spannend ist und bis zum Ende hin fesselt.

Ergänzend zu diesem Film gibt es einen Haufen weiterer gelungener moderner Horrorfilme aus Frankreich wie Martyrs, Frontiers, Inside oder Raw.

Raw Review

#1: Der Exorzist (1973)

Über 40 Jahre alt und meiner Meinung nach immer noch der beste Horrorfilm aller Zeiten. Der Exorzist weiß trotz seines Alters immer noch zu überzeugen und arbeitet mit einer gewissen schonungslosigkeit, die moderne Filme aus diesem Subgenre nicht mehr haben.

Ein weiter Pflichtfilm und definitiver Kultfilm, der seinen Status mehr als verdient!

Das waren fünf Filmempfehlungen für Halloween von mir. Schreibt mir doch mal in die Kommentare welche Film ihr euch gern zu Halloween anseht!

Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr | Review [Masters of Horror(?) #12]

Lange Zeit habe ich darauf gewartet den vierten Teil der klassischen The Texas Chainsaw Massacre Filmreihe zu sehen und obwohl ich die Sichtung nicht bereue, war der Film sehr speziell.

Masters of Horror Übersichtsseite

Auf dem Heimweg von ihrem Abschlussball nehmen Jenny, Sean, Barry und Heather eine Abkürzung durch einen dunklen Wald (Klischee #1 & #2). Plötzlich wird das Auto der Gruppe von einem Jeep angefahren. Der Fahrer scheint bewusst. Während Sean bei der Unfallstelle bleibt suchen Jenny, Barry und Heather Hilfe. Das Grauen nimmt langsam seinen Lauf und die Gruppe gerät Stück für Stück in die Fänge der Sawyer-Familie bestehend aus Vilmer, Darla, W.E. (der Typ mit gefühlt 1000 Zitaten im Kopf), Leatherface und Grandpa (den man gleich wieder vergessen kann). Ein grausamer Kampf ums überleben beginnt …

Okay Texas Chainsaw Massacre – Die Rückkehr oder auch The next Generation ist bei Gott kein guter Film, könnte aber auch viel schlechter sein. Ja der Film ist über weite Strecken eine einzige Crinch Compilation, aber es gibt auch gute Aspekte, wie die deutsche Synchronisation, welche zwischen herrlichem Trash und durchaus überzeugender Arbeit schwankt. Außerdem muss ich Matthew McConaughey loben, der einen geradezu genialen Psychopathen verkörpert und zur Höchstform aufläuft.

Was aber auf keine Kuhhaut geht, ist die Darstellung von Leatherface. Keine Ahnung was diese Interpretation darstellen soll, aber dem gnadenlosen Kettensägenmörder der vorigen Filme wird diese Darstellung nicht gerecht, auch wenn die Darstellung als Transe irgendwie ulkig wirkt, aber bis auf ein penetrantes und nervtötendes Geschrei bietet die Figur in diesem Film nichts.

Mir kommt Texas Chainsaw Massacre – Die Rückkehr wie eine groteske Komödie vor, allerdings ohne irgendeinen nennenswerten Witz. Ich kann den Film nicht mal als Edeltrash bezeichnen, weil mir bis auf die bereits erwähnten positiven Punkte nichts an dem Film zusagt.

Alles in allem ist Texas Chainsaw Massacre – Die Rückkehr der schlechteste Ableger der Filmreihe den ich bisher gesehen habe und unterbietet sogar den miesen zweiten Teil der klassischen Serie um Längen. Der Film ist eine wahre Crinch Compilation des Horrorfilms mit wenigen Stärken, vielen Schwächen und null Charme. Bis auf einen Matthew McConaughey, der wirklich gut spielt, kann ich dem Film nur sehr wenig abgewinnen.

Daher vergebe ich ein wohlverdientes nicht sehenswert und bedanke mich für die Aufmerksamkeit!

Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Die seltsame Ästhetik des Body-Horrors| Gedankenspiel [Masters of Horror #11]

Was haben Resident Evil, Silent Hill, Dead Space, der Zombiefilm und Werke wie The Thing oder Die Fliege gemeinsam? Sie alle (und viele mehr) nutzen den Body-Horror als Stilmittel.

Masters of Horror Übersichtsseite

Beim Body-Horror handelt es sich um ein Stilmittel aber auch Subgenre des Horrorfilms bei dem die destruktive Veränderung des (meistens) menschlichen Körpers im Fokus steht. Egal ob Verstümmelungen, Mutationen, Metamorphosen oder starke Deformationen. Dieses Stilmittel ist ebenso vielfältig, wie das Horrorgenre abwechslungsreich ist.

Es ist faszinierend wie der Body-Horror dargestellt wird. Im Regelfall handelt es sich um einen schmerzhaften Prozess der über längere Zeit gehen kann oder zügig und besonders schmerzhaft voranschreitet. Ein Beispiel hierfür wäre der Kultfilm An American Werewolf in London (Anm. einer meiner absoluten Lieblingsfilme! 🖤). Die Gestaltwandlung des Protagonisten wird in einer langen, schmerzhaften Szene dargestellt ist aber inszenatorisch wie handwerklich wie ästhetisch die Krone des Werwolf-Films. Dabei wird ohne Blut oder Gore eine starke Nutzung des Body-Horrors präsentiert, aber noch bildgewaltigere Beispiele sind Die Fliege, Das Ding aus einer anderen Welt und Videodrome, die den Body-Horror mit anderen Ausrichtungen des Horrors kombinieren aber besonders die Veränderung des menschlichen Körpers wird in diesen Beispielen so explizit, schockierend aber auch faszinierend ästhetisch dargestellt.

Aber nicht nur im Medium Film, sondern auch in der Literatur und besonders in den bebilderten Medien Comic sowie Manga gibt es reichlich Beispiele für Body-Horror. Das beste Beispiel für die Manga wäre Junji Ito, der gern mit grotesken Bildern der destruktiven Veränderung menschlicher Körper fröhnt. Spiral & Gyo sind zwei hervorragende Werke die zeigen welch ekelerregender, aber schrecklich faszinierender Body-Horror in Bildern gebannt werden kann. Dabei muss man beiden Werken aber auch dem Gesamtwerk Ito‘s eine ganz eigene Ästhetik zuschreiben, die in dieser Form unerreicht ist.

Im Bereich der Comics gibt es zwar viele Graphic Novels aus dem Horrorgenre, aber mit groteskem Body-Horror hält man sich hier eher zurück. The Walking Dead mit seiner sich wandelnden Darstellung der Untoten, sprich dem fortschreitenden Verwesungsgrad, ist ein gutes Beispiel.

Auch bei den Videospielen gibt es Beispiele für Body-Horror. Besonders die Resident Evil & Dead Space Spiele werfen dem Spieler gern grotesk mutierte Menschen (aber auch Tiere) vor deren Veränderung nicht nur schmerzhaft, sondern auch wirklich ekelhaft aussehen. Mein Lieblingsbeispiel aus dem Segment Videospiele ist William Birkin aus Resident Evil 2, der sich einen Virus spritze, nachdem er von seinem Arbeitgeber verraten wurde. Birkin ist auch das beste Beispiel was für Mutationen die Viren der Umbrella Corp. verursachen können.

Besonders im Remake wird das Leiden von Dr. Birkin sehr plastisch dargestellt und für einen Endboss bekommt man ziemlich viel Mitleid für den leidenden Mutanten.

Was will ich mit diesem Beitrag also aussagen? Nun simpel ausgedrückt will ich meine Liebe zum Body-Horror mit diesen Zeilen zum Ausdruck bringen, denn die eigenwillige Ästhetik, die dieses Stilmittel des Horrors hervorbringt, erzeugt auch einen ganz eigenen Reiz, den nicht jeder nachvollziehen kann, aber dem man sich auch nicht entziehen kann, sofern man sich darauf einlässt.

Wie steht ihr zum Thema Body-Horror? Lasst es mich gern in den Kommentaren wissen.

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

28 Days & Weeks later | Double Review [Masters of Horror #10]

Zu Beginn der 2000er Jahre startete eine neue Welle an europäischen Horrorfilmen, von denen viele in eine kreativere Kerbe schlugen als die Konkurrenz aus den USA. 28 Days Later gehört zu den wenigen Filmen die das Zombiegenre weiter verzweigt haben und den Infiziertenfilm erschaffen haben. Eigentlich hätte aus diesem britischen Horrorfilm eine Trilogie werden sollen aber leider kam das Franchise „nur“ auf zwei Filme sowie ein paar Comics. Heute geht es mir um die beiden Filme, die jeder für sich genommen sehenswert sind und eigene Erkennungsmerkmale mitbringen.

Masters of Horror Übersichtsseite

Im Prolog sieht man eine Gruppe Umweltaktivisten, die in ein Labor einbricht, um die dort gehaltenen Schimpansen zu befreien, an denen Tierversuche durchgeführt werden. Selbst auf die Warnung des dortigen Wissenschaftlers, dass die Tiere mit „Wut“ infiziert seien stoßen auf taube Ohren. Die Öffnung des Käfigs entpuppt sich als tödlicher Fehler, denn einer der Schimpansen attackiert die Truppe und der Virus breitet sich rasend schnell aus …

28 Tage später erwacht Jim in einem Londoner Krankenhaus dem Koma. Er findet eine völlig verlassene Metropole vor. Geschwächt irrt er durch die Stadt und sucht Zuflucht in einer Kirche, als die Dämmerung anbricht. Dort trifft er erstmals auf eine Gruppe Infizierte, vor denen er davonläuft. Auf seiner Flucht wird er von Selena und Mark, welche ihm die nach der Ankunft in deren Versteck über die Situation aufklären. Zusammen mit den beiden begibt sich Jim zu seinem Elternhaus. Als er dort vom friedlichen Tod seiner Eltern erfährt, wird die Truppe erneut attackiert und Mark stirbt durch Selena, weil er gebissen wurde. Nach einer weiteren Flucht kommen die Beiden schließlich bei Frank und dessen Tochter Hannah unter. Nach einigen Tagen beschließt die Gruppe nach Manchester zu gehen, um dort dem sich wiederholenden Funkspruch des Militärs zu nachzugehen. Als die Truppe Manchester erreicht sehen sie die Stadt in Flammen stehen. Kurz darauf wird Frank infiziert und von einem Militärtrupp „erlöst“. Die Gruppe wird schließlich zu einem gesicherten Anwesen gebracht, dass unter dem Kommando von Major Henry West steht. Auch dieser Ort erweist sich als kein sicherer Hafen, da die versprochene „Heilung“ des Virus in einer sexuellen Misshandlung von Selena und Hannah münden würde. Als sich die Spannungen zwischen der Gruppe und dem Militär zuspitzen erreicht auch das Virus die Zuflucht ….

Soweit zur Handlung des ersten Films. Jetzt kommt die Fortsetzung und dann gehen wir ins Detail!

Einige Zeit sind seit dem Ausbruch des Virus vergangen. Don und seine Frau haben sich mit einigen anderen Überlebenden in einem dürftig befestigten Cottage inmitten der „Todeszone“ des Wut Virus verschanzt. Als die Gruppe wider besseren Wissens einen Jungen von außen einlässt wird das Cottage von Infizierten attackiert und überrannt. Don ist der scheinbar einzige Überlebende und flüchtet mit einem Motorboot.

28 Wochen später ….

London wurde inzwischen von einer NATO Truppe besetzt und der Wiederaufbau hat begonnen, nachdem Großbritannien für infektionsfrei erklärt wurde. Die Kinder Andy und Tammy werden nach District 1 gebracht, eine Sicherheitszone mit Strom, Wasser und ganz wichtig Sicherheit. Dort treffen die beiden auch auf ihren Vater wieder, der als Verwalter des Districts arbeitet. Kurze Zeit nach der Familienzusammenführung kehrt Don’s Frau Alice zurück, wird jedoch unter Quarantäne gestellt. Alice entpuppt sich als Wirt des Virus und infiziert unabsichtlich Don. Es dauert nicht lange, bis das Virus ausbricht und das totale Chaos seinen Lauf nimmt.

Die Soldaten rufen den Notstand aus, verlieren aber immer mehr die Kontrolle. Zusammen mit dem Scharfschützen Doyle und der Sanitäterin Scarlett treten Andy und Tammy die Flucht an, verfolgt von ihrem Vater und zahlreichen Infizierten. Erneut bricht das Virus in London aus und das Militär selbst muss bis ans Äußerste gehen, um die Gefahr einzudämmen …

Die 28 Days Duologie zeichnet sich durch eine äußerst düstere und sehr bedrückende Atmosphäre aus, was zwar im Horrorgenre nichts neues ist aber beide Filme schaffen es die Hoffnungslosigkeit der Katastrophe so glaubhaft aber auch düster darzustellen wie kaum ein anderer Genrevertreter des Infiziertenfilms. Dazu kommt eine neue Interpretation der „Zombie Apokalypse“, da hier keine Untoten, sondern lebendige Wesen jagt auf Menschen machen. Ebenso wird die „Infizierung“ oftmals sehr drastisch dargestellt, wenn der Wut Virus über das Erbrechen von Blut dargestellt wird.

Interessant ist auch der Fokus der beiden Filme. 28 Days Later und 28 Weeks Later sind Vertreter des Infiziertenfilms, aber das Erstlingswerk geht mehr in Richtung Drama/Thriller, während der zweite Film ein Familiendrama mit Actionelementen ist und wesentlich schonungsloser ist, was die Darstellung der Gewalt angeht. In Anbetracht des Szenarios wirkt die Gewalt aber nicht übertrieben, sondern nachvollziehbar, da schließlich auch das Virus „Wut“ heißt und die Infizierten äußerst brutal agieren.

Neben einer hervorragenden Inszenierung sowie Schaffung einer dichten Atmosphäre ist auch die Besetzung beider Filme sehr stark. 28 Days Later glänzt mit Namen wie Cillian Murphy (Batman – Nolan Trilogie), Brendan Gleeson (Mr. Mercedes) und Dr. Who Darsteller Christopher Eccleston.

28 Weeks Later’s Besetzung gefällt mit Schauspielern wie Jeremy Renner (MCU), Idris Elba (MCU), und Rose Byrne (X-Men Filme), was mich positiv überrascht hat. Die Besetzungen beider Filme haben eine äußerst glaubhafte Performance gemeinsam und agieren nachvollziehbar, wenn man das Setting berücksichtigt.

Zusammengefasst sind 28 Days Later und 28 Weeks Later zwei sehenswerte Horrorfilme, welche durch die genutzten Stilmittel, der dichten Atmosphäre, dem Cast aber auch dem Szenario gefallen. Auch wenn 28 Weeks Later ein wesentlich höheres Tempo hat, bevorzuge ich persönlich 28 Days Later wegen der dichten, erdrückenden Endzeit-Atmosphäre.

Beide Filme sind hervorragende Vertreter des Infiziertenfilms, die sich auf mehreren Ebenen vom Mainstream des Horrorkinos abheben und Pflichtfilme für Genrefans sind.

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Chef of Horror

... wie backe ich den perfekten Horror?

books and phobia

- Ein Blog für Bücher, Comics & Co. im Kampf gegen Depressionen & Phobien

Lass mal lesen!

Books for Kids & Teens

Nerd mit Nadel

Comics - Lesen - Häkeln - DIY

Comicneuling

Comicreviews und News

Klappe!

Das Filmmagazin

Blütensthaub

Ralph Butler

Steffis BookSensations "Lesen verbindet"

Steffis BookSensations "Lesen verbindet"

Arvon's Inn

Home for Tabletop Ethusiasts

SPIELKRITIK.com

Games. Kultur. Kritik.

Seitenfetzer

Bücher und Manga - 100% subjektiv

Survivethis

News rund um Survival & Horror

Lesezeichen - Kunstblog

Hier findest du Kritiken, Reviews und Kommentare zu Büchern, Serien, Filmen und Musik!