Black Panther | Review

Titel: Black Panther
Originaltitel: Black Panther
Laufzeit: 135 Minuten
Erscheinungsjahr: 2018
Produktionsland: USA

Das Marvel Cinematic Universe geht in die achtzehnte Runde und bringt mit Black Panther den ersten Solofilm um den „Man without Fear“. Kann Marvel den hohen Standard halten und fügt der Film dem Genre an sich etwas neues hinzu? Diesen Fragen will ich auf den Grund gehen.


Nach den Ereignissen in Captain America: Civil War besteigt T‘Challa/Black Panther den Thron seiner Heimat Wakanda, einem scheinbaren dritte Welt Land in Afrika, dass jedoch dank des Metalls Vibranium technologisch weit fortgeschrittener ist als irgendeine andere Nation.

Die Herrschaft über Wakanda erweist sich, als schwieriger als gedacht da verschiedene Strömungen im Land herrschen. Da Wakanda völlig isoliert ist und keinen wirklichen Kontakt zur Außenwelt hat, konnte dort ein technologisches Utopia errichtet werden. Mithilfe ihrer Technologie könnte Wakanda die Welt zu einem besseren Ort machen oder sie beherrschen.

Als Ulysses Klaue (bekannt aus Avengers: Age of Ultron) und der Ex-Soldat Erik Killmonger in einem Londoner Museum ein Artefakt aus Vibranium stehlen muss sich Black Panther der beiden Schurken annehmen und dabei verhindern, dass die Welt erfährt, was Wakanda wirklich ist.

Black Panther fällt in die Kategorie des Origin-Films und baut den Charakter des T‘Challa aus Civil War weiter aus. In dieser Funktion macht der Film einen guten Job aber Spider-Man: Homecoming, ebenfalls aus den Nachwehen des Civil War entstanden, hat gezeigt, wie man es besser machen kann. Durch die Etablierung eines Mentors, der dem Helden zur Seite steht und wenn nötig zur Besinnung bringt, hätte der Film etwas mehr Tiefgang für die Figur des Black Panther an sich mitgebracht.

Die meiner Meinung nach größte Schwachstelle des Films ist das Fehlen, von wirklichen Bezügen zum restlichen MCU. Es bringt wenig, wenn man einen Schurken & einen CIA-Agenten aus früheren Filmen sowie das bereits in Captain America 1 etablierte Vibranium in die Handlung einbindet, aber kaum auf den direkten Vorgängerfilm Civil War, in dem Black Panther an Iron Mans Seite kämpfte, eingeht. Dazu kommt das völlige fehlen von Captain America, der nach Civil War in Wakanda Asyl erhalten hat. Man muss diesen Charakter nicht aktiv in die Handlung einbinden aber zumindest eine Erwähnung des Captain und seinen Geächteten wäre nicht verkehrt gewesen. Ein Solofilm innerhalb eines großen Franchise schafft zwar eine eigene Identität, lässt aber die Zugehörigkeit, trotz Anspielungen auf Age of Ultron, zum restlichen Universum vermissen.

Was wiederum positiv zu erwähnen ist, sind die beiden Schurken des Films. Zum einen hätten wir den Waffenhändler Ulysses Klaue, der seit dem Verlust seines Arms scheinbar etwas verrückt wurde und fast schon, wie die Marvel-Version des Jokers auftritt. Umso kontrastreicher tritt der tragische Charakter Killmonger auf, dessen oberstes Ziel Gerechtigkeit ist. Gerechtigkeit für sich, für sein Volk und die Unterdrückten auf der Welt. Um dieses Ziel zu erreichen, ist er sogar bereit eine weltweite Revolution anzuzetteln und Wakanda steht auf Platz 1 seiner Liste. Leider sieht man von Killmonger viel zu wenig im Film. Er wird geschickt etabliert bekommt danach aber zu wenig Screentime. Die politischen Themen des Films werden in Killmonger vereint und mehr Screentime mit ihm hätte auch der Dynamik in der Erzählstruktur sicher gut getan.


Black Panthers größte Stärken sind ganz klar die Optik und die Inszenierung. Der Film ist eine der ausgefallensten Comicverfilmungen der letzten Jahre. Die bunten Kostüme und Stammesrituale wirken weder klischeehaft noch aufgesetzt, sondern absolut authentisch und zeigen Afrika, in diesem Fall durch Wakanda repräsentiert, von einer traditionelleren Seite. Black Panther verfügt ohnehin über eine breite Palette von äußerst bildgewaltigen Schauplätzen verfügt wie Busan, Wakanda oder die Vibranium-Mine.

Dazu kommen sehr dynamische Actionszenen die, wie die restliche Präsentation, eine eigene Note haben. Besonders die genretypische Entscheidungsschlacht am Ende des Films ist hervorragend inszeniert und spielt sich auf mehreren Ebenen. Ich muss aber auch bei den Actionszenen etwas meckern. Ein schwarzes Kostüm auf schwarzem Hintergrund sorgt in der Action nicht gerade für viel Übersicht. Es kommt zwar selten vor aber besonders bei Black Panthers erstem Kampf im Film herrscht Chaos.

Der Soundtrack ist sehr stimmig und passt perfekt zum Film, jedoch würd ich ihn unter normalen Umständen nicht hören. Dieser Umstand trifft für mich aber auf fast alle Filmsoundtracks zu.


Zusammengefasst hat Regisseur Ryan Coogler eine äußerst solide Comicverfilmung abgeliefert, die in der Präsentation zu den besten Vertretern des Genres gehört. Mein Hauptproblem liegt in der Erzählung und dem Fokus der Handlung an sich. Die politischen Themen des Films rücken nicht ganz so stark in den Vordergrund wie es wohl angedacht war aber das ist auch gut so. In erster Linie soll eine Comicverfilmung unterhalten und schwere Themen nur im Subtext bearbeiten.

Ist Black Panther der beste Film des MCU? Nein bei Gott nicht. Ein Captain America: Civil War,Thor: Ragnarokoder Guardians of the Galaxy waren bedeutend epischer, actionlastiger, dynamischer und/oder unterhaltsamer aber Black Panther hat einen Mehrwert. Durch die detaillierte Vorstellung Wakandas wird das MCU um einen Schauplatz erweitert und der technologische Fortschritt lässt Hoffnung aufkommen den kommenden Krieg gegen Thanos irgendwie zu überleben.

Trotz meiner Probleme mit dem Film vergebe ich ein sehenswert, da Black Panther zu den optisch imposantesten Comicverfilmungen zählt und zwei wirklich gute Bösewichte sowie mehrere kommende Helden/Schurken mitbringt.

Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!

Weitere Beiträge zu Black Panther:

 

Werbung
Chef of Horror

... wie backe ich den perfekten Horror?

books and phobia

- Ein Blog für Bücher, Comics & Co. im Kampf gegen Depressionen & Phobien

Lass mal lesen!

Books for Kids & Teens

Nerd mit Nadel

Comics - Lesen - Häkeln - DIY

Comicneuling

Comicreviews und News

Klappe!

Das Filmmagazin

Blütensthaub

Ralph Butler

Steffis BookSensations "Lesen verbindet"

Steffis BookSensations "Lesen verbindet"

Arvon's Inn

Home for Tabletop Ethusiasts

SPIELKRITIK.com

Games. Kultur. Kritik.

Seitenfetzer

Bücher und Manga - 100% subjektiv

Lesezeichen - Kunstblog

Hier findest du Kritiken, Reviews und Kommentare zu Büchern, Serien, Filmen und Musik!