Venom ist eine Comicverfilmung, basierend auf dem gleichnamigen Anti-Helden aus den Marvel Comics und der erste Film von Sony’s eigenem Filmuniversum, basierend auf die Figuren um Spider-Man. Wie immer bei aktuellen Kinofilmen werde ich große Spoiler vermeiden und an dieser Stelle gibt es noch eine kleine Ankündigung. Die liebe Mara aka Ainu89 hat mich zu einem Exkurs über Venom gebeten. Dieser Beitrag folgt in den nächsten Tagen. Kommen wir zurück zum Film!
Kernfakten zum Film
Titel: Venom
Originaltitel: Venom
Regie: Ruben Fleischer
Laufzeit: 113 Minuten
Erscheinungsjahr: 2018
Genre: Comicverfilmung
Handlung: Die Origin-Story, die zu spät kam
Der Film eröffnet mit dem Absturz einer Rakete der Life Foundation, die während einer Mission im All vier fremde Lebensformen, sogenannte Symbionten, gefunden hat. Drei der vier Symbionten können nach dem Absturz in die Obhut der Life Foundation gebracht werden. Ein Außerirdischer verschwindet jedoch …
Eddie Brock (Tom Hardy), ein in San Francisco lebender Enthüllungsjournalist gerät mit dem Vorsitzenden der Life Foundation, Dr. Carlten Drake (Riz Ahmned), aneinander als Eddie während eines Interviews Dr. Drake mit den Gerüchten über Menschenversuche, die sein Konzern betreibt, konfrontiert. Diese Konfrontation stellt sich als Untergang für Eddies Karriere heraus jedoch erhält er Unterstützung von Dr. Dora Skirth (Jenny Slate) um der Welt das wahre Gesicht ihres Chefs zu zeigen. Eddie bricht in die Labore der Life Foundation ein, wird dort aber mit dem Symbionten Venom infiziert. Das ungleiche Duo muss zusammenarbeiten sich vor der Privatarmee der Life Foundation zu wehren und gleichzeitig Carlton Drake aufhalten, der sinistere Pläne verfolgt.
Meine Meinung zum Film
Venom ist definitiv kein kompletter Reinfall, allerdings fehlt mir der „Wow Effekt“ den Deadpool vor einigen Jahren ausgelöst hat. Was ich dem Film zugutehalten muss, ist die Beziehung zwischen Eddie Brock und dem Symbionten Venom, die klar das Highlight des Films ist und diese beiden Figuren am besten ausbaut. Beide Figuren beeinflussen sich gegenseitig in ihrem Verhalten, was auch die Grundlage für den Humor des Films begründet.
Die Handlung orientiert sich teilweise an den Geschichten „Venom: Tödlicher Beschützer“ und „Planet der Symbionten“ und das spiegelt sich auch der Darstellung des Titelgebenden Anti-Helden wider. In diesem Film ist Venom kein Superschurke, der der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft das Leben schwer macht, sondern ein zunächst bösartiges Alien, dass zum Anti-Helden und Beschützer von San Francisco avanciert. Leider werden die Beweggründe für Venoms Wandel nur rudimentär etabliert aber das ist nichts im Vergleich zum Klischeebeladenen Bösewicht Dr. Carlten Drake, der durchaus edle Ziele verfolgt, aber diese mit derart abgedroschenen Mitteln umsetzt, dass jeder andere böse Wissenschaftler die Augen verdrehen würde. Der Film an sich fühlt sich an einigen Stellen stark geschnitten an und gewisse Szenen und Ereignisse würden logischer wirken, wenn die jeweiligen Szenen länger wären. Aus Spoilergründen werde auf die genannten Szenen nicht genauer eingehen.
Was ich allerdings loben muss, ist die Darstellung von Venom an sich. Der Charakter erinnert mich gerade zu Beginn des Films an die Finsternis aus der Image Comicserie „The Darkness“ und in seinem vollen Ausmaß wirkt das Alien sehr imposant. Ein Detail, was mir gefällt ist, die offenkundig leicht flüssige Konsistenz seiner Haut wodurch Venom sehr lebendig wirkt. Wie ein außerirdischer Organismus, der seine Gestalt verändern kann.
Fazit
Zusammengefasst ist Venom eine solide Comicverfilmung dessen größte Stärke die Beziehung zwischen Eddie und Venom ist, während die größte Schwäche in der Handlung liegt. Der Plot braucht einige Zeit um in Fahrt zu kommen und sobald Venom zum ersten mal richtig in Erscheinung ist, wird der Film wirklich gut! Außerdem etabliert der Film gleich noch ein paar Figuren um Eddie Brock/Venom wie Carnage oder She-Venom, was definitiv Potenzial für weitere Filme bietet. Tom Hardy’s Darstellung als Venom hat mir sehr gut gefallen und die Rolle als düsterer Anti-Held, der das Recht trotzdem am rechten Fleck hat, passt zum Schauspieler.
Ich vergebe für Venom die Wertung bedingt sehenswert, da der Film zwar durchaus Spaß macht, aber das Genre sich seit Venoms ersten Auftritt stark weiterentwickelt hat.
Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!