Die glorreichen Sieben ist ein Western von Atoine Fuqua aus dem Jahr 2016. Der Film ist die Neuverfilmung des gleichnamigen Klassikers von John Sturges aus dem Jahr 1960. Ich bin zwar kein großer Western-Fan, jedoch habe ich mir den Film komplett unvoreingenommen angesehen.
Handlung: Simple Story die jedoch funktioniert
Der Film spielt im Jahr 1879. Die Bewohner des kleinen Ortes „Rose Creek“ werden vom Geschäftsmann Bartholomew Bogue (Peter Sarsgaard) und seinen Söldnern tyrannisiert. Dieser betreibt, in der nähe, eine Goldmine, will expandieren und bietet den Siedlern ein lächerliches Angebot für ihr Land.
Er gibt den Siedlern drei Wochen „Bedenkzeit“ und verleiht seinem Angebot Nachdruck, in dem er ein Massaker unter den Siedlern anrichtet.
Die junge Emma (Haley Bennet) und ihr Begleiter Teddy Q (Luke Grimes) machen sich auf den Weg um Kämpfer anzuheuern. Nach kurzer Zeit treffen sie auf den Kopfgeldjäger Sam Chislom (Denzel Washington). Dieser lehnt zu Beginn jedoch beeindruckt ihn das Angebot der beiden Siedler. Sie bieten ihm alles, an was sie haben. Sam beschließt, den beiden zu helfen. Jedoch brauchen sie dazu mehr Unterstützung.
Kurze Zeit später schließt sich ihnen, eher notgedrungen, der Spieler Josh Faraday (Chris Pratt) an. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte des Films schließen sich der Scharfschütze Goodnight Robicheaux (Ethan Hawke), welcher ein düsteres Geheimnis hat, sein Partner Billy Rocks (Byung-hun Lee), der Outlaw Vasquez (Manuel Garcia-Rulfo), der gottesfürchtige Jack Horne (Vincent D’Onofrio) und der Indianer Red Harvest (Martin Sensmeier).
Interessant ist jedoch das sich die beiden letzten „Helden“ Jack Horne & Red Harvest eher zufällig anschließen, da deren Motivationen eher weniger nachvollziehbar sind.
Wegen möglicher Spoiler werde ich jedoch nicht weiter darauf eingehen.
Die zweite Hälfte des Films beschäftigt sich dann vorrangig mit der Schlacht um Rose Creek und dem Showdown zwischen Sam & Bartholomew.
Cast: Top Schauspieler vom Helden bis zum Schurken
Die Leistung der Schauspieler ist hervorragend. Vom Helden Sam bis zum Oberfiesling Bogue hat jeder eine gute Performance. Sogar diejenigen, die weniger Text bzw. Screentime haben, ich schaue in eure Richtung Red Harvest, John Harris & Denali (der „böse“ Indianer gespielt von Jonathan Joss), spielen sehr gut in dem sie einfach viel mit Mimik & Gestik arbeiten.
Meine persönlichen Highlights waren neben Chris Pratt als der Spieler Josh Faraday, was einfach daran liegt, dass ich ein großer Pratt-Fan bin, der Kopfgeldjäger Sam Chislom, welcher das Herz am rechten Fleck hat und der Böse Bartholomew Bogue welcher mir vor allem durch seine Mimik im Gedächtnis blieb. Außerdem ist Bogue der typische Bösewicht für einen Western. Er hat viel Geld, eine eigene Armee (in diesem Fall bezahlte Söldner) und erreicht mit Gewalt sein Ziel. Simpel aber sehr wirkungsvoll.
Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen habe ich hier am Cast nichts auszusetzen, obwohl keiner der Schauspieler bisher in einem Western mitwirkte. Zumindest wäre mir dies nicht bekannt.
Effekte: Viel Peng, Peng & Bum
Die glorreichen Sieben ist ein Western der härteren Gangart. Das bedeutet, es wird geschossen und das nicht zu knapp. Die Schießereien sind sehr dynamisch und werden dadurch aufgelockert das drei der sieben Helden nicht nur mit Revolvern, sondern auch mit Messern, Tomahawks sowie Pfeil & Bogen kämpfen. Das lockert die Kämpfe angenehm auf.
Was ist das Ergebnis von so vielen Schießereien? Tote. Sehr viele Tote. Wer sich an vielen Leichen stört, sollte die Finger von diesem Film lassen jedoch muss man auch sagen, dass ein Western ohne tote eher langweilig ist. Zumindest solange nicht Bud Spencer & Terrence Hill mitspielen.
Der Film verwendet Elemente eines modernen Actionfilms und kombiniert diese mit denen eines klassischen Western. Neben den großen Massenkämpfen gibt es auch immer wieder kleinere Duelle zwischen zwei Personen.
Besonders das kurze aber brutale Duell zwischen den beiden Exil-Indianern Red Harvest & Denali ist sehenswert.
Soundtrack & Synchronisation: Es gibt ordentlich was auf die Ohren
Der Soundtrack ist von James Horner, welcher leider verstorben ist, und von Simon Franglen. Was soll ich sagen, der Soundtrack ist großartig, wie jede Arbeit von James Horner. Die Themen wechseln von abenteuerlich über dramatisch bis hin zu episch.
Besonders das Thema wenn die Helden durch Prärie reiten erinnert mich so stark an die klassischen Western aus den 60er Jahren.
Die Synchronisation ist ebenfalls sehr gut gelungen. Nur die deutsche Stimme des gottesfürchtigen Indianer-Jägers John Harris brachte mich zum schmunzeln. Es ist immer so seltsam, einen großen Mann mit sehr hoher Stimme sprechen zu hören.
Fazit
Ich war von „die glorreichen Sieben“ positiv beeindruckt. Es war sehr erfrischend mal wieder einen Western zu sehen, da dieses Genres in den letzten Jahren eher selten wurde.
Die Handlung ist simpel aber gut erzählt, die Schauspieler liefern eine klasse Leistung ab, der Soundtrack weiß zu gefallen und auch die Effekte können sich sehen lassen.
Wenn ich dem Film eine Schwäche zuschieben, muss dann sind es die gelegentlichen Längen, die der Film hat, wobei das kaum ins Gewicht fällt.
Ich kann „die glorreichen Sieben“ auf jeden Fall weiterempfehlen. Wer Western mag, kann ihn sich beruhigt ansehen. Wer Action-Filme mag ebenfalls. Nur wer sich an sehr vielen toten stört, sollte die Finger von diesem Streifen lassen, doch solche Leute sind auch nicht die Zielgruppe von dieser Art Film.
Das war’s von meiner Seite. Bis zum nächsten Beitrag!
Wertung
Handlung: • • •
Cast: • • • • •
Effekte & Technik: • • • • •
Soundtrack & Synchronisation: • • • • •
18/20 Punkten – Note: Empfehlenswert
Filmdaten:
Orginaltitel: The Magnificent Seven
Deutscher Titel: Die glorreichen Sieben
Produktionsland: USA
Orginalsprache: Englisch
Laufzeit: 133 Minuten
Erscheinungsjahr: 2016