2020 wird wahrscheinlich das beste Jahr für die Netflixers, auch wenn qualitativ sehr hochwertige Filme etwas rar sind. Wounds spielt im Mittelfeld und warum das so ist, erfahrt ihr jetzt.
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Will arbeitet als Barkeeper in einer versifften Bar in New Orleans. Eines Abends entbrennt in der Bar eine Schlägerei und eine Gruppe Collegestudenten verlässt das Lokal bevor die Polizei eintrifft. Will findet beim Aufräumen ein Handy. Was sich am Anfang als Nichtigkeit darstellt, lässt Will immer mehr in eine Spirale aus surrealem Horror gleiten, welche die Grenzen zwischen Realität und Traum verschwinden lässt …
Wounds hat eine interessante Prämisse, die ähnlich wie Hellraiser einen religiösen Ton anschlägt, aber nicht die ästhetische Qualität des Kultfilms, sowie eine spannende Handlung hat. Auch atmosphärisch weiß der Film zu gefallen, ABER Wounds braucht nach der geschickt inszenierten Einleitung irrsinnig lange, um in Fahrt zu kommen. Während sich im ersten Drittel eine dichte Atmosphäre aufbaut, dümpelt diese im zweiten Akt vor sich hin und nimmt erst im Finale wieder richtig Fahrt auf.
Zum Schluss hin wird Wounds schön psychodelisch und nimmt den Zuseher tiefer mit in den im Film mehrmals erwähnten Tunnel, was in einem aprubten, aber nicht völlig aufgelösten Finale mündet. Somit macht Wounds mehr richtig, als zahllose Genrekollegen.
Auch die Besetzung gefällt mit Armie Hammer, Dakota Johnson und Zazie Beetz in gewichtigen Rollen. Besonders die beiden Erstgenannten harmonieren perfekt als liebloses Paar, dem es etwas an gesunder Empathie fehlt.
Zusammengefasst ist Wounds kein schlechter Film, sondern bietet viele nette Details, besonders in Bezug auf den Horror, aber leider ist das Tempo die Krux des Films. Etwas mehr Tempo hätte dem Film definitiv nicht geschadet, um das Potenzial vollends auszuschöpfen. Somit vergebe ich für Wounds die Wertung sehenswert- und bedanke mich für die Aufmerksamkeit.
Wir lesen uns im nächsten Beitrag!
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