Ein Spiel, was mich seit Anfang des Jahres begleitet und das ich fast jeden Tag gespielt habe ist YU-GI-OH! Legacy of the Duelist vom ehemaligen Meisterentwickler Konami.
In Legacy of the Duelist spielt man die wichtigsten Duelle der verschiedenen Story Arcs des Yu-Gi-Oh Animes durch, wobei Arcs nicht ganz richtig ist. Vielmehr spielt man die verschiedenen Serien durch und erlebt die Handlung in der langweiligsten Präsentation, die es gibt, nach. Die Handlung wird zwar vermittelt aber das geht so unaufregend über die Bühne wie nur möglich.
Wo das Spiel in der Handlung versagt, punktet es dafür im Gameplay. Es besteht die Möglichkeit die einzelnen Duelle im Storymodus entweder mit einem vorgefertigten Deck (Geschichte Deck genannt) oder mit einem vom Spieler erstellten Deck (Benutzer Deck) zu bestreiten. Dabei fällt auf, wie anfällig Duellanten der ersten Generation gegenüber modernen Karten sind. Für jedes Duell erhält man DP, die man im Kartenshop gegen Booster Packs eintauschen kann, um sich sein eigenes Deck zusammenzustellen, was allerding relativ lange dauern kann und eine Menge DP erfordert.
Neben dem Storymodus gibt es einen Online-Multiplayer, den leider kaum jemand spielt sowie diverse Herausforderungsmodi, wobei der meiste Umfang in der Handlung geboten wird, da man jedes Duell auch umkehren kann und mit den gegnerischen Decks spielen kann. Das führt mich auch zum Schwierigkeitsgrad, der ziemlich durchwachsen ist. Man kann grundlegend jedes Duell mit dem Geschichte Deck schaffen allerdings variiert der Anspruch dabei sehr stark. Mit einem eigenen Deck lassen sich viele Duelle sehr gut meistern, so habe ich mit meinen E-Heroes Deck fast jedes Spiel klar dominiert, wobei auch Glück eine große Rolle spielt, wie bei jedem Kartenspiel, egal ob physisch oder digital.
Wie akkurat das Regelwerk umgesetzt wird kann ich nicht zu 100% sagen, da ich mit dem realen Trading Card Game nichts am Hut habe aber jeder Handlungsbogen konzentriert sich auf ein vorherrschendes Element der Beschwörung (Xyz, Fusion oder Pendel) und erklärt diese Funktion in einem sehr schön aufgebauten Tutorial.
Optisch ist Legacy of the Duelist bestenfalls bemüht und macht einen sehr nüchternen Eindruck. Das Spielbrett ist sehr steril und die Animationen von manchen Monsterattacken (also die wenigen Monster, die überhaupt einen Clip bekommen haben) sind ebenfalls bemüht.
Kann ich Yu-Gi-Oh! Legacy of the Duelist weiterempfehlen? Schwierige Frage. Wer Interesse an Yu-Gi-Oh! hat und kein Problem sich nicht an einer nüchternen Präsentation stört, kann gern zugreifen. Alle anderen sollten lieber die Finger davon lassen. Obwohl mir das Spiel sehr viel Freude bereitet hat und immer noch bereitet, vergebe ich die Wertung bedingt spielenswert aus den oben genannten Gründen.
Das wars von meiner Seite. Wir lesen uns im nächsten Beitrag!